Die Steirischen Jungbauern rund Obmann Ralf Wagner starten die Kampagne „Dächer statt Äcker“ zum Thema Photovoltaik auf Freiflächen und fordern die Landesrätin Ursula Lackner auf, Dach- und Hallenfächen für Photovoltaikanlagen zu verwenden, bevor wertvolle Ackerböden versiegelt werden sollen.
Nach Meinung der Steirischen Jungbauern besteht ein Potential von über 600 Hektar Fläche für den Ausbau von Photovoltaik. Desweiteren fordern Wagner & Co. LR Lackner auf, noch einmal zu überdenken, ob man den Gemeinden über 10 Hektar Freiflächen-Photovoltaik die Entscheidungskomeptenz entziehen sollte, um die Kompetenzen bei der Umwelt-Landesrätin zu bündeln. „Das heißt, dass es dann in Gemeinden mit günstiger Netzanbindung zu keiner Versiegelung von wertvollem Ackerland kommen wird. Ebenso wird bei jedem Hektar Acker weniger die Verknappung der Lebensmittelsicherheit vorangetrieben“, betont Wagner.
Appell an Umweltlandesrätin Ursula Lackner
„Lassen Sie uns unsere Äcker, und nehmen Sie bitte unsere Dächer! Wir wollen mit Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden einen Beitrag zur Energieversorgung leisten. Wir verwehren uns aber klar gegen ein Durchpeitschen von Freiflächen-Anlagen auf wertvollen Ackerböden in der Nähe von Umspannwerken mit Netzzugang. Wir stellen die Interessen von Bauern und Gemeindebürgern klar vor die Interessen der Konzerne!“, betont Landesobmann Ralf Wagner .
Nicht billigste, sondern intelligenteste Ausbau-Strategie
Mit Netzzugang für PV-Anlagen auf Stall- und Hallendächer können land- und forstwirtschaftliche Betriebe erneuerbare Energie erzeugen. Leider sei das, so Wagner, momentan aber das Gegenteil der Fall. „Betriebe können die PV-Anlage am Dach oft nicht bauen oder den Strom nicht ins Netz einspeisen, da Netz-Kapazitäten fehlen. Deshalb fordern wir Stromnetzinfrastruktur mit Trafos und Leitungen zu Bauernhöfen. Wir wollen eine dezentrale Energieversorgung, wo Bürger und Bauern zu Selbstversorgern mit Strom werden, wo regionale Energiegemeinschaften gegründet werden und Betriebe ins Netz einspeisen können. Wir wollen Teil der Energiewende sein, keine Zaungäste bei Photovoltaik-Anlagen von Großinvestoren!“, so der Landesobmann.
Bauer vor Konzern
„Während es Bauern und Gemeindebürgern schwer gemacht wird, eine PV-Anlage zu errichten, macht es sich die SPÖ-Landesrätin mit Großinvestoren leicht. Sie setzt auf den Verbau fruchtbarster Böden mit Freiflächenanlagen in der Nähe von Transformatoren. Dem nicht genug: Den Gemeinden soll bei Anlagen mit mehr als 10 Hektar Freiflächen-Photovoltaik sogar die Entscheidungskompetenz genommen werden. Mit dieser Vorgangsweise unterstützt die Landesrätin große Energie-Investoren, während sich Bauern und Bürger nicht an der Energiewende beteiligen können. Wir sagen: Bauer & Bürger vor Konzern!“, so Wagner.
Gefahr für Ernährungssicherheit und steigende Preise
„Jeder Quadratmeter Boden ist wertvoll. Verbauen wir weiterhin in rasantem Tempo fruchtbarste Ackerflächen, verknappen wir uns selbst das Angebot bei Lebensmitteln. Weniger Ackerfläche im Inland bedeutet mehr Abhängigkeit von Lebensmittel-Importen und steigende Lebensmittelpreise. Darüber hinaus haben eingezäunte großflächige PV-Anlagen einen beträchtlichen Einfluss auf die Biodiversität und das Landschaftsbild“, meint Landesobmann Wagner.