Die Grünen bekannten sich am 19. September 2023 im Steiermärkischen Landtag erneut klar für einen weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs statt einer 3. Spur für die A9 südlich von Graz. Denn der Ausbau würde das Verkehrsaufkommen auf den Straßen im Großraum Graz nur noch deutlich erhöhen. 

Zu Beginn der Landtagssitzung legte Klubobfrau Sandra Krautwaschl mehrere Argumente dar, warum eine 3. Fahrspur auf der A9 Pyhrnautobahn keinesfalls die Verkehrsprobleme im Süden von Graz lösen würde. 

„Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“

Ein Ausbau der A9 wird zu mehr Verkehr auf den Straßen führen, und zwar von heute rund 78.000 KFZ pro Tag auf 94.000 KFZ im Jahr 2040. „Diese Mehrbelastung wird unkommentiert als akzeptabel dargestellt. Das ist nicht nur eine Bankrotterklärung für die steirische Verkehrspolitik in Zeiten des Klimawandels, sondern berücksichtigt in keiner Weise die Folgen für die Stadt Graz. Schon jetzt erstickt Graz im Verkehr, und es droht eine weitere Verkehrslawine!“, hält Krautwaschl dazu fest.
Die Klubobfrau erinnerte auch daran, dass auch der Plabutschtunnel nur zwei Fahrstreifen pro Tunnelröhre habe. Spätestens hier werde der KFZ-Verkehr also erneut auf einen Flaschenhals stoßen und ein Stau sei nach wie vor vorprogrammiert!

„Volle Kraft in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs!“

Sandra Krautwaschl kritisiert vor allem, dass die Alternativen zu einer dritten Spur nicht ausreichend geprüft wurden: „Was fehlt ist eine echte Vision für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und echte Alternativen. Diese wurden nicht geprüft. Abgesehen davon enthält die Untersuchung offenbar keine Klimafolgenabschätzung. Das ist in Zeiten wie diesen untragbar“, so die Klubobfrau von Die Grünen.

„Diese Studie liegt dem Klimaschutzministerium und der Wissenschaft noch immer nicht vor! Erst wenn alle Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen, können wir ernsthaft darüber diskutieren“, hält Krautwaschl Zu den Diskussionen um die Studie fest.
„Setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch, sobald die Studie vorliegt und geprüft wurde. Laden wir uns Expertinnen und Experten ein, und diskutieren wir ehrlich über Alternativen. Setzen wir Herz, Hirn und Hausverstand ein, und überlegen wir gemeinsam, was die beste Lösung für die Steiermark ist“, lädt Krautwaschl alle Landtagsparteien ein.