Mit einer Mobilitätskampagne, einer Landtagsinitiative und einer Petition wollen die steirischen Grünen den öffentlichen Verkehr in der Steiermark weiter stärken. Denn bei der ersten und letzten Meile im öffentlichen Verkehr klemmt es nach Meinung von „Die Grünen“ in der Steiermark noch mit den Gelegenheiten, ein öffentliches Verkehrsmittel benützen zu können.
Grüne Standpunkte
Bei ihrer Tour durch das Steirerland und auf dem Weg nach Feldbach legten LAbg. Lambert Schönleitner (r.) und LAbg. Andreas Lackner (Mitte) in Leibnitz einen Zwischenstopp ein, um gemeinsam mit dem Leibnitzer Stadtrat Walter Lesky (l.) die Forderungen an das Land zu begründen und zu erörtern.
Kern des Anliegens der steirischen Grünen: Mikro-ÖV-Systeme (Anruf-Sammeltaxis oder Mikrobus-Linien) müssten steiermarkweit jedenfalls in das Tarifsystem des Klimatickets eingebunden und die Lücken im regionalen Nahverkehr geschlossen werden. Den öffentlichen Verkehr will man damit in ländlichen Regionen wesentlich breiter nutzbar machen. Allerdings soll die Landesregierung die Gemeinden in der Planung, Umsetzung und Finanzierung entlasten.
Grüne Forderung
„Gott-sei-Dank sind immer mehr mit der Bahn unterwegs, aber auf der letzten und ersten Meile bis zur Haustür, also die Strecke zwischen Wohnort und Haltestelle, braucht es noch etwas vor allem auf dem Land, nämlich ein verlässliches, professionelles Angebot von Anruf-Sammeltaxis oder Mikrobus-Linien, das in den Verkehrsverbund integriert und Teil des Verkehrsverbundes ist. Hier muss die Steiermark dringend nachziehen!“, so LAbg. Schönleitner, Grüner Sprecher für Mobilität im Landtag. Denn gut sei ein Angebot nur, wenn es auch gut umsetzbar ist. „Wir meinen, dass beim Klimaticket auch die letzte und erste Meile mit dabei sein muss, weil die Kosten für Mikro-ÖV für Pendler je Einzelfahrt und auf das Monat hochgerechnet, einfach zu hoch sind! Es braucht eine echte flächendeckende Mobilitätsgarantie, ein verlässliches Öffi-Angebot in allen steirischen Siedlungsbereichen“, so LAbg. Schönleitner, der meint, dass es dazu klare Verträge mit dem Land brauche.
„Für mich ist es emotional ein klasses Gefühl, mit dem Klimaticket unterwegs zu sein. Außerdem nutzt man es noch öfter“, ergänzt LAbg. Andreas Lackner, der die Schwachstelle des „letzten Kilometers“ ebenfalls ausgemerzt haben will. Dabei müssten die Gemeinden, so LAbg. Lackner, durch Bund und Land entlastet werden. „Wenn das Angebot passt, wird es auch angenommen!“, meint LAbg. Lackner.
„Es muss sich etwas ändern“
„In Leibnitz selbst funktioniert es ja mit dem öffentlichen Verkehr, aber die Strecke vom und zum Umland ist der Knackpunkt. Vor allem am Wochenende oder zu Schulferien, wo kein Schulbus fährt, muss man Abhilfe schaffen“, gibt Stadtrat Lesky zu bedenken. „Beim regioMobil sind als Nachfolger des IST Mobil die Kosten für Gemeinden und Bürger gestiegen. Wer nun statt 2 Euro nun 4 Euro für die tägliche Nutzung zahlen muss, für den ist das zu teuer! Für einen Regiobus muss es in Bezug auf Linien und Taktung Verhandlungen geben. Es muss sich etwas ändern! Verkehrslandesrat Lang muss bei der ersten und letzten Meile Nägel mit Köpfen machen“, verlangt Lesky.
Zweigleisige S-Bahn zwischen Graz und Maribor
„Die Region zwischen Graz und Maribor wird ein moderner Lebensraum und eine europäische Region. Das Ziel ist die Schaffung eines Angebots einer zweigleisigen S-Bahn-Taktung zwischen Graz und Maribor, weil viele Slowenen nach Graz zur Arbeit fahren und dafür eine S-Bahn flexibel täglich nutzen können “, fordert der Grüne Sprecher für Mobilität die Landesregierung auf, vor allem in den Regionen ein in der Realität nutzbares Angebot bereitzustellen. „Es soll nicht mehr zwei bis drei Autos in jedem Haushalt geben, sondern dann nur mehr ein Auto!“, sieht LAbg. Schönleitner mit seinen Forderungen keinen Angriff auf das Auto. „Neue Straßen sind kaum mehr finanzierbar! In der Steiermark gibt es aktuell bereits einen Sanierungsrückstand in der Höhe von 500 Millionen Euro!“, mahnt Schönleitner und spricht von einem „ein völlig überalterten Straßennetz“. „Wir haben ein Straßennetz, dass wir uns nicht mehr leisten können“, ergänzt LAbg. Lackner.
Grüne Initiativen auf mehreren Ebenen
„Die Grünen“ haben nun einen Antrag an die Landesregierung gestellt und wollen die Maßnahmen in der aktuell in Ausarbeitung befindlichen Mobilitätsstrategie des Landes Steiermark fix verankert wissen. „So können wir den Menschen auch am Land eine echte tragfähige Alternative bieten“, begründet Schönleitner. Schönleitner will den Druck auf die Landesregierung auch noch mit Hilfe einer Petition (www.einticketmehröffis.at) erhöhen, für die „Die Grünen“ Unterschriften von der steirischen Bevölkerung sammeln.