Im Vorfeld des bereits traditionellen Weltwassertages am 22. März möchten die Verantwortlichen des Wasserversorgers Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH einmal mehr den Fokus für die eminent wichtige Bedeutung der regionalen Versorgung mit nativem Trinkwasser schärfen.
„Nicht nur der Weltwassertag jährt sich heuer bereits zum 30. Mal, auch die weltweite Bewusstseinsbildung rund ums Trinkwasser! In Österreich ist Trinkwasser so einfach und komfortabel zugänglich, dass sich Konsument:innen oft nicht bewusst sind, was eigentlich alles dahintersteckt“, betont GF DI Franz Krainer von der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH beim jüngsten Pressegespräch in der Zentrale des öffentlichen, gemeinnützigen Wasserversorgers für die Bevölkerung in mittlerweile bereits 29 Gemeinden.
Neue Herausforderungen
Gerade in Zeiten des beschleunigten Klimawandels und der damit verbundenen sinkenden Grundwasserstände müsse sich, so der Geschäftsführer, die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (kurz: LFWV) neuen Herausforderungen stellen. „Quantität, Qualität und die Versorgung von Trinkwasser sind solche enormen Herausforderungen vor denen wir als Wasserversorger stehen. In den vergangenen 25 Jahren gab es einen Anstieg der Trinkwasserförderung um rund 50 % auf mittlerweile 3,7 Millionen Kubikmeter. Aktuell liegt der Grundwasserstand im langjährigen Mittel. Wir benötigen einen signifikanten Anstieg der Trinkwasserförderung, um gut gerüstet durch den Sommer zu kommen, wenn der tägliche Verbrauch von 8.000 auf bis zu 16.000 Kubikmeter ansteigen wird. Aber wir sind dank baulicher Optimierung in der Infrastruktur und im Leitungsnetz auf die veränderten Bedingungen vorbereitet!“, betont LFWV GF DI Franz Krainer und ergänzt.
Qualitätsanspruch ans Trinkwasser
Als eines der wichtigsten Lebensmittel unterliege, so DI Krainer, unser Trinkwasser einer besonders genauen Qualitätskontrolle und werde regelmäßig untersucht. „In unserer landwirtschaftlich geprägten Region wird uns Nitrat als Trinkwasserparameter immer begleiten. Auch neue Stoffe – wie etwa Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (kurz: PFAS) – stellen die Wasserversorger vor neuen Herausforderungen. Daher muss der Schutz unseres Lebensmittel Nr. 1 höchste Priorität haben“, unterstreicht GF DI Krainer.
Seit 2020 werde laut dem Geschäftsführer auch das Trinkwasser der LFWV Teil des Untersuchungsprogrammes des Landes Steiermark auf so genannte Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersucht. „Die gemessenen Brunnen-Werte geben keinen Anlass zur Besorgnis, da der Nachweis rund 1/5 vom zukünftigen Grenzwert von 0,1 µg/l hat. Die zahlreichen Wasseruntersuchungen pro Jahr garantieren die hohe Trinkwasserqualität der LFWV“, weiß GF DI Krainer zu berichten.
Sichere Trinkwasserversorgung
„Wir tragen eine hohe Verantwortung gegenüber unseren Konsument:innen. Daher haben wir die Aufgabe, eine hohe Versorgungsicherheit zu gewährleisten. So kann im Falle einer Wasserknappheit über bestehende Verbindungsleitungen zu benachbarten Wasserverbänden Trinkwasser regional bzw. überregional angefordert werden. Darüber hinaus setzen wir laufend neue, vorausschauende Maßnahmen, um die öffentliche Trinkwasserversorgung auch in Extremsituationen aufrecht erhalten zu können. Die 2. Ausbaustufe der Notstromversorgung mit weiteren 15 Anlagen schreitet voran, um in Zukunft fast gänzlich notstromversorgt zu sein. So sichern wir in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark die öffentliche Wasserversorgung für Generationen und stärken die touristische und wirtschaftliche Entwicklung unserer Regionen“, so GF DI Krainer.
Qualitätssichernde Abläufe
Um den hohen Anforderungen in der Trinkwasserversorgung gerecht zu werden, erlangte die LFWV 2018 als 1. steirischer Wasserversorger die „ÖVGW Wasserwerkszertifizierung“, die sicherstellt, dass die Trinkwasserversorgung auf hohen Niveau durchgeführt wird. „Die ständig steigenden Anforderungen in der Trinkwasserversorgung verlangen laufende Anpassungen in Ablaufprozesse und in die Organisation. Die unabhängige und regelmäßige externe Überprüfung ist ein Weg, dieser Verantwortung nachzukommen. So werden auch alle fünf Jahre die Mitarbeiter:innen der LFWV zertifiziert, damit sie immer am letzten Wissenstand sind. Der Betrieb ist sehr gut aufgestellt und es gibt eine gute Ausbildung der Mitarbeiter:innren. Man ist für Not – und Krisenfälle wie einen großen Blackout gerüstet“, bestätigt Auditor Heinrich Gernedel.
Stolzer Bürgermeister
Die LFWV ist ein zu 100 % in öffentlicher Hand befindliches Unternehmen, das gemeinnützig auf Basis der Kostendeckung wirtschaftet. Das ermöglicht seit Jahren einen stabilen bzw. leistbaren Wasserpreis für unsere KonsumentInnen. „Der Wert des Trinkwassers ist unschätzbar, nicht aber sein Preis und dafür müssen wir dankbar sein! Die LFWV baut, betreibt und wartet sämtliche Brunnen, Behälter und Leitungen für aktuell € 1,61 (inkl. 10 %) je 1.000 Liter Trinkwasser, obwohl es teilweise bis zu sieben Mal gepumpt werden muss bis es im Haushalt ankommt“, erinnert Bgm. Michael Schumacher.
„Ich gratuliere Geschäftsführer Krainer und seinem Team! Wir sind stolz auf dieses hervorragende Unternehmen. Denn unser Wohlstand und unser gutes Leben in Europa und in Österreich beruht auf unserem Wasserreichtum und der Qualität des Trinkwassers. Daher ist die Trinkwasserversorgung ein hochsensibler Bereich“ ergänzt Bgm. Micheal Schumacher als Eigentümervertreter der Stadtgemeinde Leibnitz in der LFWV.
Zwei neue Trinkbrunnen
Das Trinkwasserbrunnen-Netz wird sogar noch um zwei weitere Trinkbrunnen erweitert. So am Seggauberg beim Kreuzweg und im Marenzipark nahe der Gänseliesel.
Erfreulich ist ferner die Nominierung des Projekts „WASSER.WANDER.WUNDER-WEG“ der Zentralwasserversorgung Hochschwab-Süd, an der die LFWV beteiligt ist, für den Neptun Staatspreis. Eeine Station des Weges widmet sich dem Thema „Wasser trifft Wein“ und wurde mit den charakteristischen Symbolen des südsteirischen Weinlandes gestaltet.