Eine hochkarätig besetzte Expertenrunde eröffnete auf Schloss Seggau den bereits 11. Pfingstdialog unter dem Generalthema „The European Way of Life – Anspruch und Wirklichkeit.“
Pünktlich vor Pfingsten versammeln sich rund 80 Referent:innen und beschäftigen sich auf Schloss Seggau hoch über der Bezirkshauptstadt Leibnitz mit dem europäischen Lebensmodell und der Frage nach unser aller Zukunft. Am Fischer-Foto (v.l.) Herwig Hösele (Koordinator Pfingstdialog Geist & Gegenwart), Barbara Eibinger-Miedl (Wissenschaftslandesrätin) und Willhelm Krautwaschl (Diözesanbischof Diözese Graz-Seckau). Das mit der Begrüßung namhafter Ehrengäste wie Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Superintendent Wolfgang Rehner, Landesrätin Doris Kampus, Landesauptmann a.D. Waltraud Klasnic, Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer und dem hochdekorierten Schriftsteller und heutigen Keynote-Speaker Paul Lendvai eingeleitete Symposium im altehrwürdigen Schloss Seggau behandelt auch dieses Jahr wieder eines der großen Themen unserer Zeit. Das Generalthema „The European Way of Life, Anspruch und Wirklichkeit″, gilt hier sowohl als Errungenschaft wie auch als Herausforderung an uns alle, einem international beneideten Anspruch gerecht zu werden. Der schon zum 11. Mal stattfindende Pfingstdialog vereint unter der Schirmherrschaft von Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl auch diesmal Expertinnen und Experten unterschiedlichster Fachgebiete, um darüber zu debattieren wie wir nicht nur unsere Zukunft lebenswert gestalten, sondern auch den folgenden Generationen eine bessere Welt bieten können, die ihnen alle Möglichkeiten offenhält. Traditionell begrüßt wurden die Anwesenden vor Ort sowie die zahlreichen Zuseher:innen, die die Veranstaltung live im Internet verfolgen, von Geist&Gegenwart-Koordinator Herwig Hösele, der die uneingeschränkte Solidarität mit dem ukrainischen Volk und dessen Präsident Selenski betonte. Der Angriff Russlands auf die Ukraine sei nicht nur ein Angriff auf ein souveränes Land, sondern auch auf unseren europäischen Lebensstil, warf Hösele ein. „Europa ist ein globaler Sehnsuchtsort“ „Es ist eine Gnade, auf diesem Kontinent geboren sein zu dürfen. Viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, sind es in Wahrheit nicht. Europa ist ein globaler Sehnsuchtsort“, versichert Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die in Vertretung von LH Christopher Drexler die Veranstaltung offiziell eröffnete. Mit diesem Glück sei aber auch unser aller Verantwortung gegenüber künftigen Generationen verbunden: „Unser Einsatz für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und all jenen Errungenschaften die unser Leben in Europa so wertvoll machen, kann und darf nicht weniger werden. Dies beinhaltet neben sozialen Themen natürlich auch die wirtschaftliche Stärke unseres Kontinents. Europa wird sich weiterhin anstrengen müssen, um beispielsweise im Technologiewettbewerb mitzuhalten, da gerade Global-Player wie Asien und die USA im Begriff sind ihren Vorsprung weiter auszubauen.″ Als Beispiel führte die Landesrätin dazu den European Chips Act an, der es ermöglichen soll, die Mikrotechnologie innerhalb der EU soweit voranzutreiben, um den Marktanteil der EU an der globalen Halbleiterproduktion von bisher 10 Prozent auf 20 Prozent zu steigern. Das europäischen Lebensmodell Paul Lendvai hob in seiner Keynote Besonderheiten und Herausforderungen des europäischen Lebensmodells hervor. Zentrale Fundamente wie unsere Innovationskraft, aber auch die liberale Demokratie stünden derzeit auf dem Prüfstand. Vor allem jedoch bedeute der „European Way of Life“ aus seiner Sicht, frei über sein Leben verfügen zu können. Unter dem Motto „Liberale Demokratie und Menschenrechte als europäische Identität“ diskutierten unter anderem Christoph Grabenwarter, Präsident des Verfassungsgerichtshofes und Ulrike Ackermann vom John Stuart Mill Institut, über die Zukunft des europäischen Lebensstils. „Lernen wir aus unserer Geschichte?“ Den Abschluss des ersten Tages bildeten ein Panel, das sich mit der Vergangenheit und Geschichte der europäischen Kultur auseinandersetzte. So debattierten Helmut Konrad, Zeithistoriker an der Universität Graz, Peter Longreich von der University of London und die steirische Historikerin und Direktorin des Ludwig-Boltzmann-Instituts, Barbara Stelzl-Marx, über die Frage „Lernen wir aus unserer Geschichte?“ Beim anschließenden Empfang des Landes Steiermark bot sich – umrahmt von regionalen und saisonalen Köstlichkeiten – noch einmal die Möglichkeit zum Austausch und den ein oder anderen Punkt aus dem Gehörten mit den jeweiligen Referenten weiter auszuführen. |