Zum Saison-Opening lassen die Grazer Krauthäuptel-Bauern mit einer Besonderheit aufhorchen: Auf ihren gesunden, lebendigen Böden wächst heuer erstmals der Grazer Krauthäuptel als ausgezeichneter Wasserschutz-Salat. Dabei wurden auch die ersten Wasserschutz-Bauern aus dem Großraum Graz der Öffentlichkeit vorgestellt.

Grazer Krauthäuptel schützt Grundwasser

Zum heurigen Saison-Auftakt bieten die Grazer Krauthäuptel-Bauern erstmals den fein-zarten Grazer Krauthäuptel als ausgezeichneten Wasserschutz-Salat an. „Die Humusvermehrung, das Fördern der so wichtigen Bodenfruchtbarkeit und des vielfältigen Bodenlebens, der Anbau von Zwischenfrüchten, regelmäßige Boden- und Wasseruntersuchungen sowie Humusbilanzierungen sind für die Wasserschutz-Bauern gelebte Praxis“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein. Sie überreichte bei dieser Gelegenheit den ersten acht ausgezeichneten Gemüsebauern Urkunden und Feldtafeln und gratuliert den Gemüsebauern zu ihrer bemerkenswerten freiwilligen Initiative. Wissenschaftlich begleitet werden die freiwilligen Wasserschutz-Aktivitäten der Wasserschutzbauern von der Bioforschung Austria (Wien). Fachlich unterstützt wird man von der Landwirtschaftskammer, den Umweltberatern sowie vom Kompetenzzentrum Acker, Humus und Erosionsschutz.

Frisch und klimafreundlich durch kurze Transportwege

„Unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern versorgen uns mit hochwertigen Lebensmitteln und der Grazer Krauthäuptel steht sinnbildlich für diesen saisonalen und regionalen Genuss. Der Grazer Krauthäuptel ist der erste, sehnsüchtig erwartete Frühjahrsgruß von unseren Feldern. Durch die kurzen Transportwege schont er unsere Umwelt und kommt besonders frisch auf den Tisch“, betont Landesrat Johann Seitinger und hebt die Frische des Grazer Krauthäuptels hervor. 

Auszeichnung macht Leistungen sichtbar

Diese Initiative der Grazer-Krauthäuptel-Bauern macht nun Leistungen zum Humusaufbau und Grundwasserschutz deutlich sichtbar. Durch die Produktauslobung „Wasserschutz-Salat“ erkennen die Konsumenten, dass die Grazer-Krauthäuptel-Bauern einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Böden und Grundwasser zu leisten.

„Ich freue mich über den Weitblick der Bäuerinnen und Bauern. Durch solche bemerkenswerten Initiativen ist der Lieblingssalat der Steirerinnen und Steirer auch ein Symbol für grundwasserschützenden Gemüsebau. Denn der besonders achtsame Schutz unserer Böden und des Grundwassers ist uns sehr wichtig“, betont Bgm. Siegfried Nagl. 

Aufwendiger Anbau bei kaltem Saisonstart

In unseren besonders ressourcenschonenden Anbau fließt viel Herzblut. Umso mehr freue ich mich, dass heute die ersten acht Wasserschutzbauern mit Urkunden, Hof- und Feldtafel ausgezeichnet werden“, betont Markus Hillebrand als Sprecher der Grazer-Krauthäuptel-Bauern, der gemeinsam mit Berufskollegen diese freiwillige Initiative ins Lebens gerufen hat. 

„Die Bodenvorbereitungen begannen schon im Vorjahr. Nach dem Setzen wird der Salat mit Vlies zugedeckt, um die Pflanzen für ihr Wachstum zu wärmen. Aufgrund der kühlen Temperaturen musste heuer der Grazer Krauthäuptel im Freiland teilweise sogar mit doppeltem Vlies zugedeckt werden, damit sich die Pflanzen wohl fühlen“, erzählt Hillebrand und betont, dass es den speziell als Wasserschutz-Salat ausgelobten Grazer Krauthäuptel ab sofort in Hofläden und auf Bauernmärkten gibt. Künftig soll er auch in Supermärkten verfügbar sein.

Informationen zu Humus und Wasserschutz

Humus speichert das Drei- bis Fünffache seines Eigengewichts an Wasser. Die Nährstoffe werden an den Humus gebunden und können folglich nicht ins Grundwasser diffundieren. 30 Zentimeter Ackerboden enthält bei drei Prozent Humusgehalt etwa 135 Tonnen Humus pro Hektar. Humus wird vor allem durch Begrünungen und organischen Dünger (Mist, Kompost) aufgebaut. Diese ernähren kleine und kleinste Bodenorganismen, deren Überreste – an Tonteilchen gebunden – über mehrere hundert Jahre als stabiler Humus erhalten bleiben. Übrigens: Ein Kilo Humus speichert 3,67 Kilo klimaschädliches Kohlendioxid (CO2).