Soziallandesrätin Mag.a Doris Kampus startete am 2. März 2022 mit der von der SPÖ Steiermark neue ins Leben gerufenen „Auf Du & Du Tour“ ihren ersten Regionaltag in der Bezirkshauptstadt Leibnitz.

Auf dem Programm stand für die Soziallandesrätin in Begleitung von LAbg. Bernadette Kerschler, Bgm. Helmut Leitenberger und SPÖ Südweststeiermark GF Gerhard Schreiner zunächst unter anderem Besuche der Produktionsschule FAB Leibnitz, des Leibnitzer Bauernmarktes und eines Kaffeehauses am Leibnitzer Hauptplatz.
„Die SPÖ Steiermark verfolgt mit dem Regionaltag das Ziel, wieder verstärkt mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Schließlich möchten jetzt wieder alle endlich wieder hinaus und sich verstärkt mit anderen treffen“, LR Kampus. Bei den Gesprächen mit Leibnitzerinnen und Leibnitzern waren, so die Landesrätin, der Krieg in der Ukraine und der Umstand, dass das Leben immer teurer wird die beiden dominierenden Themen.

Heizkostenzuschuss des Landes

Bei einem Gespräch mit lokalen Pressvertretern im Wirtshaus Römerhof ging LR Kampus dann ins Detail. Seitens des Landes habe man, so die Landesrätin, auf die gestiegenen Energie- und Lebenskosten mit der Erhöhung des Heizkostenzuschusses des Landes von bisher 120,- Euro auf nun 170,- Euro reagiert. „In der Steiermark erhalten insgesamt rund 13.000 Menschen, im Bezirk Leibnitz 1.118 und im Bezirk Deutschlandsberg 842 Personen nach Anhebung der Einkommensgrenzen und Erweiterung auf praktisch alle Heizungsarten eine Heizkostenzuschuss des Landes“, berichtet LR Kampus. Es gelte nun daher, so LR Kampus, auch auf Bundesebene die gestiegenen Lebenshaltungskosten für Bedürftige durch verschiedenen Maßnahmen abzufedern.
„Auch die Stadtgemeinde Leibnitz hat den Heizkostenzuschuss der Gemeinde auf 170,- Euro erhöht und gewährt auch allen, die einen Landesheizkostenzuschuss erhalten, einen Heizkostenzuschuss in der selben Höhe wie das Land Steiermark“, ergänzt Bgm. Helmut Leitenberger.

Mit dabei beim Regionaltag waren u.a. (v.l.n.r. am Foto) LAbg. Mag.a Bernadette Kerschler, LR Mag.a Doris Kampus, Vizebgm. Mag.a Helga Sams und Bgm. Helmut Leitenberger.

Produktionsschule FAB Leibnitz

„In der Produktionsschule FAB Leibnitz erhalten aktuell 17 junge Jugendliche im Alter von bis 25 Jahren für die Zeit von sechs Monaten bis zu einem Jahr die Chance einer Berufsorientierung. Sie können ihre Ausbildung nachholen und erhalten Praxiseinheiten in einer Fahrradwerkstätte oder in einem Gastronomiebetrieb. Das Modell ist für junge Leute gedacht, die es alleine nicht schaffen würden auf dem ersten Arbeitsmarkt Beschäftigung zu finden“, erzählt Kampus.

Problem Langzeitarbeitslosigkeit

„Im Februar dieses Jahres gab es im Bezirk Leibnitz 2.809 Arbeitslose. Davon waren 828 Langzeitarbeitslose. Im Bezirk Deutschlandsberg waren im Februar 1.721 arbeitslos gemeldet und davon 481 Langzeitarbeitslose. In der gesamten Steiermark ist die Gruppe der Langzeitarbeitslosen mit derzeit rund 11.000 Menschen so groß wie noch nie zuvor. Aber es gibt leider auch immer mehr Junge, die ohne entsprechende Förderung und Unterstützung keine Chance am Arbeitsplatz hätten“, bilanziert die Soziallandesrätin.

Covid-Pandemie vorbei?

„Aus gesundheitlicher Sicht gibt es Anlass zur Hoffnung, dass wir die Pandemie-Maßnahmen zurückfahren können. Aber in sozialpolitischer Hinsicht ist die Pandemie leider noch nicht vorbei. Umso wichtiger ist es, dass unsere Sozialpolitik von Personen vor Ort und von starken Netzwerken lebt, wie es in Leibnitz beispielsweise das Wohnzimmer eines ist“, resümiert Kampus.

„Wir haben in Leibnitz viele Serviceklubs, deren Mitglieder in ihrer Freizeit Geld auftreiben und damit Sozialprojekte und Menschen, die Hilfe brauchen, unterstützen“, verweist in diesem Zusammenhang Bgm. Leitenberger auf ein sehr spezielles Netzwerk.

„Ukraine-Krieg ist furchtbar nahe!

„Der Ukraine-Krieg ist furchtbar nahe! Wir sehen gerade, wie sich alles geändert hat und welche menschlichen Tragödien sich vor unserer Haustür gerade abspielen. Für einen Kriegsflüchtlingsstrom ist die Steiermark gut gerüstet. Zurzeit kommen vor allem sehr viele Frauen mit Kindern mit dem Auto oder dem Zug zu uns in die Steiermark, die über den Grenzübergang Nickelsdorf nach Österreich einreisen. Es gibt einen Krisenstab beim Land und Kontaktteams der Caritas und der Volkshilfe in Graz und Bruck an der Mur als unsere starken Partner. Flüchtlinge aus der Ukraine kommen bei uns in die Grundversorgung und es gibt für sie bis zu einem Jahr kein Asylverfahren!“, weiß Kampus, die im Zuge ihrer Südweststeiermarktour erstmals eine Sozialsprechstunde in Eibiswald abhalten wird, aber auch noch die Lebenshilfe Deutschlandsberg besucht, wo man sich gerade auf die Special Olympics vorbereitet.

Armut in der Region

„Es sind auch bei uns in der Region viele, die nicht mehr mit ihrem Gehalt oder Lohn auskommen!“, ist für LAbg. Kerschler auch Armut in der Region ein aktuelles Thema.

Aber ebenso die Problematik der Energiearmut, wie die Abgeordnete unterstreicht. „In Sachen Photovoltaik-Anlagen haben wir einen Wegweiser für Anlagen im Freiland und auf Dächern erarbeitet. Wir wollen diesbezüglich eine Vorreiterregion sein und versuchen, gute Lösungen für die Region zu finden“, meint LAbg. Kerschler.