Seit dem Jahr 2015 läuft nun bereits das Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit Steiermark“. Das Ziel ist es, mit praxistauglichen Lösungen eine nachhaltige Reduktion der Wildunfallzahlen zu erreichen und damit auch mehr Verkehrssicherheit für Mensch und Tier zu schaffen.
Die Unterstützung des erfolgreichen Projektes durch das Land Steiermark läuft noch mindes-tens bis zum Jahr 2026. Projektträger sind wie schon im Jahr zuvor die Land- und Forstbetriebe Österreichs. Neben dem Land Steiermark unterstützt auch die Steirische Landesjägerschaft das Projekt seit Beginn an.
Landes- und Gemeindestraßen abgesichert
Seit dem Start des Projektes wurden bisher in neun Ausrüstungsphasen 259 steirische Jagdre-viere bearbeitet und über 50.500 moderne Wildwarnreflektoren sowie andere Präventions-maßnahmen angekauft und an die Jagden bzw. Straßenmeistereien verteilt. Mit diesen Maß-nahmen werden derzeit etwa 760 Kilometer Landes- und 27 Kilometer Gemeindestraßen ab-gesichert. Damit konnte auch 2023 eine deutliche Steigerung erreicht werden.
Im heurigen Jahr wurden 25 Jagdreviere neu in das Projekt mitaufgenommen (Erstausstat-tung) und 55 bestehende Testreviere nachgerüstet. Zum Einsatz kommen neben neuesten op-tischen und akustischen Wildwarnreflektoren auch Duftstoffe und ökologische Begleitmaß-nahmen.
Erfolg dank der Maßnahmen
Seit den ersten Gerätemontagen wurden auf ausgerüsteten Strecken durchschnittliche Rück-gänge der Unfälle mit Rehwild von 40 % bis zu 70 % (je nach eingesetzter Maßnahme) im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet. Dennoch kommt es österreichweit und in der Steier-mark immer noch häufig zu Unfällen mit Wildtieren, wovon insbesondere Rehe betroffen sind.
Allein in der Saison 2020/2021 ereigneten sich 72.082 Wildunfälle in Österreich. Im Jahr 2021 wurden 325 Personen bei einem Wildunfall verletzt – eine Person verunglückte zudem tödlich.
Die Finanzierung von Maßnahmen wie z.B. Wildwarnreflektoren, die Wildtiere durch Signale vor einem sich nähernden Fahrzeug warnen, wird zu zwei Drittel vom Straßenerhaltungsdienst (STED), zu einem Sechstel von der Steirischen Landesjägerschaft und zu einem Sechstel vom jeweiligen Jagdrevier getragen. Die Montage der technischen Maßnahmen sowie deren Be-treuung und Wartung auf Landesstraßen wird gemeinsam von den Jagdrevieren und der je-weils zuständigen Straßenmeisterei durchgeführt.
Finanzierung des Projekts
Die grundlegende Finanzierung des Projekts in der Höhe von 53.900,- Euro jährlich stellt das Land Steiermark (Ressort Tierschutz 21.300,- Euro, Ressort Verkehrssicherheit 16.300,- Euro) sowie die steirische Landesjägerschaft (16.300,- Euro) sicher.
Die gute Kooperation des STED mit den steirischen Jäger:innen, die maßgebliche Unterstüt-zung durch Politik, Verwaltung, Tier- und Naturschutz, Wirtschaft und vielen anderen Interes-sensgruppen sichern dem Projekt in den Testgebieten eine hohe Datenqualität und wertvolle Informationen.
Verkehrs- und Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang

„Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen klar, dass dieses Projekt auch im neunten Jahr einen großen Mehrwert für Mensch und Tier hat. Durch die sukzessive Erweiterung ist es uns gelun-gen, zahlreiche Wildunfälle zu verhindern und die Verkehrssicherheit auf den abgesicherten Straßenkilometern deutlich zu erhöhen. Daher freue ich mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr neue Reviere aufnehmen und unsere Präventionsmaßnahmen damit erweitern. Mein großer Dank gilt all unseren Partnern, denn die Zusammenarbeit bei diesem tollen Projekt ist nach wie vor hervorragend. Gemeinsam werden wir auch in Zukunft alles daransetzen unsere Tiere noch besser zu schützen und gleichzeitig die Verkehrssicherheit auf den steirischen Stra-ßen weiter zu erhöhen“, meint dazu Verkehrs- und Tierschutzreferent LH-Stellvertreter Anton Lang.