Nicht nur bei uns Menschen treten Thrombosen auf, auch unsere Vierbeiner können davon betroffen sein. Im Gegensatz zur Katze kommen diese beim Hund nur selten vor und stehen meist in Zusammenhang mit Tumoren oder endokrinologischen Erkrankungen.

Unter der Aortenthrombose der Katze versteht man ein Blutgerinnsel, das die Hauptschlagader der Katze auf Höhe der Hinterbeine verstopft. Der Thrombus wird von der linken Vorkammer in den Körperkreislauf geschwemmt. Dieses Gerinnsel be- bzw. verhindert die Durchblutung in den Hinterextremitäten. Viel seltener gelangt ein Thrombus in die Vordergliedmaßen oder ins Gehirn. 

Für die Entstehung sind meist Erkrankungen des Herzmuskels, sogenannte Kardiomyopathien verantwortlich. Veränderte Strömungsverhältnisse des Blutes im Herzen begünstigen die Bildung von Blutgerinnsel. Nur selten sind andere Auslöser, wie Entzündungen, Infektionen oder Schilddrüsenüberfunktion für Thrombosen zu erkennen. 

Katzen mit einer Aortenthrombose zeigen ein typisch klinisches Bild. Aufgrund der fehlenden Blutversorgung können die Katzen plötzlich ihre Hinterbeine nicht mehr bewegen. Die Mangeldurchblutung führt zu starken Schmerzen und die Katzen schreien fürchterlich. Die Hinterextremitäten fühlen sich kalt an und die Ballen sind bläulich verfärbt. Der Puls ist kaum oder gar nicht mehr spürbar. 

Medikamente, die beim Menschen zur Thrombolyse (Auflösung des Blutgerinnsels) eingesetzt werden, sind bei der Katze nicht hilfreich. In vielen Fällen kommt es zu schwerwiegenden Komplikationen und letztendlich zum Tod der Tiere. Auch eine mechanische Thrombolyse mittels Katheter kann kein befriedigendes Ergebnis erzielen. Die Behandlung der Thrombose beschränkt sich daher auf eine symptomatische Therapie. Die Schmerztherapie steht hier an erster Stelle. Bei Unruhe und Angstzuständen ist zudem eine Sedierung (Beruhigung) empfehlenswert. Das Wachstum des Thrombus kann mit Hilfe von Gerinnungshemmern verhindert werden. Ob jedoch ein Behandlungsversuch vertretbar ist, muss individuell entschieden werden. Gelingt es, den Thrombus aufzulösen, kann sich aufgrund der ursächlichen Herzerkrankung ständig ein neues Gerinnsel bilden. Daher ist die Langzeitprognose meist ungünstig. 

Eine unmittelbare Prophylaxe der Aortenthrombose der Katze gibt es leider nicht. Wird allerdings die zugrunde liegende Herzerkrankung frühzeitig diagnostiziert und behandelt, kann das Risiko einer Thrombose deutlich gesenkt werden.

Tierarzt Mag. Manfred BRANDL ist spezialisiert auf Kleintiere und betreut diese in seiner bestens ausgestatteten Tierklinik in Kaindorf.

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