
505.400 Euro für AK-Mitglieder in Leibnitz und Deutschlandsberg erkämpft haben (v.l.) AK-Präsident Josef Pesserl, die Außenstellenleiter Manfred Schwindsackl und Patrick Hausegger sowie AK-Direktor Dr. Johann Scheuch & Co.
Im Zuge einer Pressekonferenz präsentierten AK-Präsident Josef Pesserl, AK-Direktor Dr. Johann Scheuch, sowie die beiden AK-Außenstellenleiter Manfred Schwindsackl (Leibnitz) und Patrick Hausegger in Leibnitz die sehr beachtliche Leistungsbilanz 2023 der AK-Steiermark sowie der beiden AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg.
Mehr Auskünfte und höhere finanzielle Erfolge

Die Drähte zu den ExpertInnen der AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg liefen im Vorjahr 2023 heiß! Sie erteilten über 8.900 Auskünfte und erkämpften rund 505.400 Euro.
„Trotz der Meinung von einem allgemeinen Zurück zur Normalität, zeigen die Zahlen ein jedoch anderes Bild. Ungebrochen ist die Kontaktaufnahme zu uns über die digitalen Kanäle. Die E-Mail-Anfragen in den bekannten Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht und Konsumentenschutz haben sich regelrecht vervierfach. Gegenüber dem Vorjahr sind die persönlichen Vorsprachen in der Außenstelle Leibnitz gestiegen", bilanziert der Leibnitzer Außenstellenleiter Manfred Schwindsackl.
Im Fokus der Anfragen standen bei ihm und seinem hervorragenden Team vor allem Rechtsfragen im Zusammenhang mit einer Beendigung des Dienstverhältnisses. Rund ein Drittel aller Vorsprechenden kommen nicht aus dem Bezirk. "Die geographische Lage der Außenstelle Leibnitz spielt hier eine wesentliche Rolle. Viele Pendler auf der Durchreise suchen bei uns Rat. Oft sind sie jedoch der deutschen Sprache nicht mächtig, was eine weitere Herausforderung bei unserer Arbeit ist!", so Schwindsackl.
Sorge um den Arbeitsplatz
Die Arbeitnehmer haben Sorge um ihren Arbeitsplatz und das trotz des allgemeinen Facharbeitermangels. Aufgrund der Tendenz zu steigender Arbeitslosigkeit, fließen in die Überlegungen der Arbeitnehmer mehrere Aspekte ein. Dazu zählt auch, das in einem regionalen Arbeitsplatz mehr Lebensqualität gesehen wird und ein für 200 Euro mehr Lohn nicht nach Graz pendelt", weiß Schwindsackl aus Gesprächen mit Ratsuchenden.
Anstieg an Anfragen auch in Deutschlandsberg
Auch in der Außenstelle Deutschlandsberg wurde im Vorjahr ein Anstieg an Anfragen im Arbeitsrecht, Sozialrecht, Lehrlings- und Jugendschutz sowie im Konsumentenschutz verzeichnet. „Dies ist bestimmt auch auf die angespannte finanzielle Lage der Menschen durch Inflation und Teuerungen zurückzuführen!“, begründet der Deutschlandsberger Außenstellenleiter Patrick Hausegger. Hauptanliegen im Bereich Arbeitsrecht waren, so Hausegger, in erster Linie Fragen zu Themen die sich von Auflösungen, Kündigungen und Entlassungen von Dienstverhältnissen bis zur Forderung von fehlenden Entgelten erstreckten. Zudem gab es im Vergleich zu 2022 einen noch größeren Anstieg bei Fragen zur Babypause.
Die Zahlen im Detail
Rechtsauskünfte gesamt: 5.289 (Leibnitz) bzw. 3.624 (Deutschlandberg)
Rechtsauskünfte Arbeitsrecht: 3.825 (LB) bzw. 3.318 (DL)
Vertretungserfolg gesamt: 306.443 (LB) bzw. 198.915 Euro (DL)
Vertretungserfolg Arbeitsrecht: 229.019 (LB) bzw. 192.973 Euro (DL)
Vertretungserfolg Konsumentenschutz: 77.424 (LB) bzw. 5.942 Euro (DL)

Die Bilanz der AK-Steiermark 2023
"Wir verzeichneten 2023 eine sehr, sehr gestiegene Nachfrage nach Beratung und Information in der gesamten Steiermark. Mit rund 290.000 Auskünften 2023 (gegenüber 260.000 im Jahr 2022) erreichte die Nachfrage eine Rekordmarke! Umfassende Beratungen, Förderungen oder Serviceangebote in Bereichen wie Konsumentenschutz, Bildung, Arbeitnehmerschutz, Gesundheit und Pflege, Beruf und Familie oder Steuer sind Grundpfeiler der Arbeiterkammer. Um die Rechte der ArbeitnehmerInnen zu wahren, scheue, so Dir. Scheuch, die AK auch keinen Diskurs, wurden doch im Vorjahr 79 Millionen Euro für die Mitglieder erwirkt. "Ein aktuelles Problem ist, dass sich immer weniger Menschen das Wohnen leisten können!", weiß der AK-Direktor, der auch von zahlreichen Fällen von einem Widerruf (un)befristeter Renten durch die Sozialversicherung oder Widerruf von Pflegegeldeinstufungen berichtet.
Unglaubliche 1,5 Millionen Beratungen in der AK-Steiermark

Für AK-Präsident Josef Pesserl unterstreiche die Leistungsbilanz "die Unverzichtbarkeit der Arbeiterkammer in Graz und ihren 13 Außenstellen für ihre Mitglieder“. Am Ende einer Funktionsperiode blickte Pesserl auf die letzten fünf Jahre zurück: "Von 2019 bis 2023 gab es unglaubliche 1,5 Millionen Beratungen in der AK-Steiermark und den Außenstellen. Wir konnten die ungeheure Summe von 356 Millionen Euro für unsere Mitglieder erwirken!" Der AK-Präsident betonte, dass es Unternehmer brauche, aber auch Unternehmer auf der anderen Seite Beschäftigte bräuchten.
"Es gibt viele Arbeitgeber, die die Ansprüche ihrer Beschäftigten ordnungsgemäß und zeitgerecht erfüllen. Wenn das aber nicht passiert, dann treten wir für unsere AK-Mitglieder auf den Plan und leisten einen wertvollen Beitrag für mehr Fairness", so Präsident Pesserl.