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Die WKO fordert Impulse und Maßnahmen von der Politik ein


Impulstalk in der WKO Regionalstelle Südsteiermark: (v.l.) Obmann Dietmar Schweiggl, RSTL Martin Heidinger, Alois Strohmeier, Manuela Lackner-Kaufmann, NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel, WKO Präsident Josef Herk, NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel und LAbg. Gerhard Hirschmann.


Mehrere namhafte Vertreter der WKO Steiermark und der WKO Regionalstelle Südsteiermark stellten am 15. Jänner 2025 in Leibnitz einen 100 Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog für eine unternehmerische Steiermark vor. Im Fokus stand die Forderung, dass die Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft wieder selbstverständlich werden müsse.


Damit sich Leistung lohnt

Regionalstellenobmann Dietmar Schweiggl, Moderator Christoph Samer und RSTL Martin Heidinger (v.l.n.r.).


Dabei drehte sich die sehr emotionale geführte Debatte der Kammerfunktionäre und zahlreichen UnternehmerInnen um die Frage, wie die Steiermark ein unternehmerisches Land bleibe und die Südsteiermark unternehmerischer gemacht werden könne.

WKO-Regionalstellenobmann Dietmar Schweiggl ging es darum, wirtschaftliches Denken in die Politik zubringen. "Wir müssen Personen von der Hängemattenmentalität wegbringen! Wir können nur als Leistungsgesellschaft überleben", mahnte Schweiggl, der die jüngsten hohen Kollektivvertragsabschlüsse beklagte und verlangte, mehr Eigentümervertreter und erfahrene Unternehmer an der Spitze, die von der Politik Maßnahmen, wie etwa die dritte Spur auf der A9 einfordern. Die südsteirische Wirtschaft sei, so Schweiggl, mit einem starken Handel, Gewerbe und Handwerk breit aufgestellt.


Bilanz der WKO Regionalstelle Südsteiermark


RSTL Martin Heidinger bilanzierte über die Aktivitäten der Regionalstelle Südsteiermark und verwies dabei auf 5.637 Servicefälle, 638 durchgeführte Gründerberatungen, 3.623 TeilnehmerInnen an WiFi-Kursen und 242 Offensivkontakte bei Betrieben vor Ort. 

"Wir kommen in unserer Bilanz 2024 auf eine Gesamtkontaktquote von 42,8 Prozent mit den etwa 6.300 Betrieben im Bezirk Leibnitz!", freut sich Heidinger.

RSTL Martin Heidinger (r.) zog Bilanz über die Aktivitäten der Regionalstelle Südsteiermark.


175-Jahre-Jubiläum der WKO Steiermark

Die WKO Steiermark feiert heuer ihr 175-jähriges Bestandsjubiläum und stehe damit, so Moderator Christoph Sammer, seit 175 Jahren an der Seite der Unternemer. Für Themen wie Leistung und den Wirtschaftsstandort Südsteiermark brauche es jedenfalls eine starke Interessensvertretung. "Es gibt Handlungsbedarf! Daher hat die WKO Steiermark ein 100 Punkte umfassenes Maßnahmenpaket erarbeitet, damit die Steiermark ein Wirtschaftsland bleibt! Unternehmerisches Denken für ein Wirtschaftsland wie die Steiermareksind in den Mittelpunkt zu stellen", so der Moderator.


RSTL Martin Heidinger, Obmann Dietmar Schweiggl, Unternehmer Alois Strohmeier, Unternehmerin Manuela Lackner-Kaufmann, NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel und Präsident Josef Herk stellten den Maßnahmenkatalog an die Politik vor.


Der Maßnahmenkatalog enthält vor allem Forderungen von Seiten der Wirtschaftskammer, so etwa Verbesserungen in den Bereichen Standort- und Wettbewerbspolitik, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik, Steuern und Finanzen, Nachhaltigkeit bei Energie- und Umweltthemen, Forschung, Technologie, Innovation, Internationalisierung sowie Regional- und Infrastrukturpolitik, die an die Politik gerichtet sind.


Wie die Steiermark ein unternehmerisches Land bleibt


"Es braucht eine Haltung, die Leistung belohnt und nicht das Nichtstun! Als Leistungsträger ist das Unternehmertun das Fundament. Wir haben daher 100 Maßnahmen vorbereitet, die wir an die Landespolitik weitergeben. Die WKO ist die Kaderschmiede. Wirtschaft muss vor der Politik kommen. Unternehmen statt unterlassen ist angesagt!", gab sich WKO Präsident Herk kämpferisch und emotional.

WKO Präsident Herk war beim jüngsten Impulstalk in Leibnitz emotional und kämpferisch.


"Wir haben Unternehmer, die Verantwortung tragen und Probleme kennen. Wir müssen in allen Bereichen nachschärfen und die notwendige Partnerschaft zur Politik suchen. Die Prognosen sind ob der konjunkturellen Herausforderungen nicht einfach. Trotzdem gibt es Zuversicht und Opitmismus. Die Konjunktur beginnt in den Köpfen!", betonte der Präsident.

"Die WKO feiert heuer das 175jährige Jubiläum und Erzherzog-Johann war unser erster Präsident. Ohne ihn sehe die Steiermark heute anders aus. Die WKO ist der Fels in der Brandung. Wir spielen in der Ausbildung in der Champions-League. Es ist unser Anspruch bei der Ausbildung an der Spitze zu stehen und nicht nur Mittelmaß zu sein!", sah Präsident Herk eine positive Zukunft, die es mitzugestalten gelte.


"Mein Kind soll es leichter und besser haben!"


In der gesellschaftlichen Meinung sei man in der Steiermark, so NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel, zu stark auf akademische Karrieren fokusiert. "Mein Kind soll es leichter und besser haben! Daher werden manche in eine schulische Ausbildung gedrängt, obwohl sie handwerkliche Talente haben. Hier brauchen wir bei den Eltern und in der Gesellschaft ein Umdenken und unbedingt die duale Ausbildung. Natürlich werden auch gut und richtig ausagebildete Akademiker gebraucht", so der südsteirische Nationalrat.

In Sachen Infrastruktur fordert auch NRAbg. Bgm. Schnabel weiterhin vehement den Ausbau der Lebensader A 9. "Das ist wichtig für die Anbindung an den europäischen Zentralraum. Beim Ausbau der Südbahn sind die geplanten Verbesserungen bei den die Nadelöhren in Spielfeld und Wildon auf Schiene. Auch beim Breitbandausbau ist noch einiges zu tun. A ber auch in Sachen moderner Bildungseinrichtungen", so Schnabel weiter.

Im Bund gebe es einen riesengroßen Konsolidierungsbedarf. Es sei jedoch ausgabenseitig zu sparen, weil Österreich nicht nur eine föderale, sondern auch förderale Republik sei. Es wäre besser über das Motto "Leistung muss sich lohnen" zum Erfolg zu kommen und dafür Steueranreize zu schaffen.


Eine Lanze für die Leistungsbereitschaft



"Wir haben am internationalen Markt an Wettbewerbsfähigkeit verloren!", beklagte GF Alois Strohmeier von Steirerfleisch in Wolfsberg Wettbewerbsnachteile aufgrund massiver Erhöhungen der Löhne und Lohnnebenkosten. "Wir haben gewaltige Bürokratismen in Europa angehäuft und aufgebaut, die unsere Leistungsfähigkeit hemmen", so Strohmeier weiter. Eine starke Interessensvertretung sei wichtig bei Förderungen. Fachexperten in der WKO wären, so Strohmeier, beim Ausfüllen schwieriger Förderanträge eine große Hilfe.


Bei Steierfleisch hat man 50 Mio. Euro in ein neues Kühllager investiert. "Für Investitionen braucht es Mut und Entscheidungsträger vor allem in volatilen Zeiten. Mit Investitionen werden Wettbewerbsfähigkeit erhalten und gesteigert. Wir müssen damit Aufhören, Leistung schlecht zu reden. Leistung ist etwas Wünschenswertes!", so Strohmeier weiter.


AMS Geschäftsstellenleiterin Ingrid Gürtl war ebenfalls mit dabei beim Impulstalk der WKO Südweststeiermark.


Hoffnung für die Zukunft


"Anfang Dezember läuft die Koralmbahn an und wird der Süden Österreichs wieder in den Fokus rücken. Mit dem Zug wird man in 45 Minuten von Graz in Klagenfurt sein. Wir müssen die Chance nutzen und an die Koralmbahn andocken, damit der Zug nicht bei uns vorbeifährt. In der Industrie wird kräftig investiert. Die Jugend ist ihre eigene Zukunft", gibt sich WKO Präsident Herk hoffnungsvoll.



Fotocredit: Heribert G. Kindermann, MA

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