Die Weihnachtstage 2023 sind vorbei und die Geschenke unter dem Baum ausgepackt. Es bleibt aber wie nach jedem Anlass wieder die Frage: Was macht den Prozess des Schenkens an sich eigentlich so beliebt? Jolana Wagner-Skacel, neu berufene Professorin für Medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Med Uni Graz, ordnet dies wie folgt ein.

Alle Jahre wieder: beim Akt des Schenkens spielen für die Menschen auch psychologische und soziale Faktoren eine Rolle
Vor allem die Wichtigkeit der Instandhaltung emotionaler Bindungen ist es, die uns alle Jahre wieder und zu den wichtigsten Anlässen zum Schenken bringt, so Professorin Wagner-Skacel. Der Prozess an sich sei dabei eine Art gesellschaftliches Ritual, bei dem mit Regeln und Erwartungen im sozialen Umfeld gespielt werden würde. Den Akt des Schenkens kann man dabei in drei Phasen aufteilen.
Von der Idee zum Geschenk
Der erste Schritt in diesem Prozess sei es, zunächst einmal das passende Geschenk auszuwählen und zu besorgen. Dabei besinne man sich zunächst auf Verbindungen, Interessen und Vorlieben der gefragten Person und produziere somit ein „Bild”. Den nächsten Schritt stellt dann der Moment der Übergabe dar: „Der Akt des Schenkens selbst, macht es als Besonderheit des Gebens aus, ohne dafür Gegenleistungen zu erwarten”, so Professorin Wagner-Skacel. Als Abschluss des Prozesses nennt sie dann vor allem die Dankbarkeit der beschenkten Personen: „Grundvoraussetzung ist die Fähigkeit, Danke zu sagen". Um dies zu erleben, brauche es unser gestalterisches Zutun: „Wir müssen uns auf diese Grundstimmung aktiv einlassen“, so Wagner-Skacel.
Wichtig sei dabei aber abschließend zu betonen, dass Geschenke grundsätzlich keinen materiellen Wert haben müssten.
Fotocredit: Med Uni Graz