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Gold, Silber und Bronze für Funktionäre des Leibnitzer AC

  • la6098
  • 8. Apr. 2024
  • 5 Min. Lesezeit


Der Leibnitzer AC zählt zu den Pionieren im österreichischen Orientierungslauf. Der Traditionsverein stellte bereits im Jahr 1963 mit Franz Trampusch den 1. österreichischen Meister und drückte als Veranstalter in den folgenden Jahren mit dem Alpencup, der TioMila Austria, den PWT Weltcups in Graz und Schladming sowie mit der OL-Championsweek 2000 in der Stadt Leibnitz stolze 60 Jahre lang dem heimischen und internationalen Orientierungslaufsport seinen Stempel auf. Heuer darf man mit viel Stolz das 60-Jahre-Jubiläum feiern.


Jürgen Egger (Obmann von 2020 bis 2024) betonte zur Begrüßung der Gäste der Jubiläumsfeier am 5. April 2024 im JUFA Leibnitz, dass 60 Jahre eine sehr lange Zeit sei und die Mitglieder stets das Fundament des LAC gewesen wären. "Ich bin stolz darauf, dass wir Wettkämpfe mit Perfektion organisiert haben!", so Egger.


Pionierarbeit von Franz Trampusch


Sepp Hartinger (Obmann 1972 bis 20024) ließ die 60-jährige Geschichte Revue passieren und betonte, dass man in dieser Zeit zahlreiche nationale und internationale Pionierleistungen erbracht habe.



Als Anfang der 1960-er Jahre der OL-Sport in Leibnitz Einzug hielt, war man anfangs noch eine Sektion des Leichtathletik Club Leibnitz, der von Franz Trampusch gegründet worden war. Trampusch (Obmann bis 1972) war es auch, der in der Mehrfachfunktion als Funktionär, Trainer, Athlet sowie Veranstalter und angespornt durch seine eigenen großen Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaften die 1964 gegründete Leibnitzer AC OL-Sektion rasch zu Österreichs stärkstem OL-Verein machte. Die Entwicklung zum selbstständigen Verein „Leibnitzer AC-OL-Gemeinschaft" erfolgte erst im Jahr 1972, als Sepp Hartinger die Agenden des Obmannes übernahm und den Verein in der Folge gemeinsam mit seinem Bruder Franz Hartinger sowie unter Mitwirkung beider Hartinger Familien weiter enorm stärkte. Maria Hartinger war Langzeit-Kassier, Johanna Hartinger lange zeit hindurch Schriftführerin.


Zwei eifrige Brüder


Über 30 Jahre lang führten die Hartinger-Brüder mit Unterstützung vieler Mitstreiter die Geschicke des Vereines. Im Jahr 2004 erfolgte die Staffelübergabe an die nächste Generation mit Susanne Hartinger als Obfrau (2004 bis 2020), Ulrike Hartinger als Kassierin sowie mit Andreas Pölzl, Franz Prach, Jürgen Egger, Stefan Hartinger und zahlreichen weiteren Kräften, die die Tradition des Vereines fortsetzten.

Nach 15 Jahren engagierter Arbeit erfolgte im Jahr 2019, während der Corona-Pandemie, die nächste Rochade an der Vereinsspitze. Susanne Hartinger übergab das Obmann-Amt an Jürgen Egger (Obmann 2020 bis 2024) . Die finanzielle Verantwortung übernahm Stefan Kubelka, während Andreas Pölzl als Obmann-Stellvertreter und Stefan Hartinger als Schriftführer ihre Ämter behielten. Der Vorstand wurde zudem von Ulrike und Franz Hartinger verstärkt. Jürgen Egger ist nach Franz Trampusch sowie Sepp und Susanne Hartinger erst der 4. Obmann in der fast 60-jährigen Geschichte des Leibnitzer AC.

Wechsel an der Spitze


Kurz vor der Jubiläumsfeier im JUFA Leibnitz war Ulrike Hartinger im Rahmen einer Jahreshauptversammlung des LAC OLG zur neuen Obfrau gewählt worden und hatte die Geschicke des LAC übernommen. "Unglaublich, wie viel ein Verein erreichen kann", betonte die Neo-Obfrau und ließ mit Beiträgen aus dem Video-Archiv aufhorchen.


Über Jahrzehnte immer vorne mit dabei


Die sportlichen Erfolge des Leibnitzer AC können sich mehr als sehen lassen und füllen mittlerweile ganze Bände. So präsentierte dann Franz Hartinger die sportlichen Highlights.

Der Verein stellte über die vielen Jahre nicht weniger als 18 WM-Teilnehmer (Hannes Pacher, Christian Mohn, Jürgen Egger, Franz Hartinger, Walter Pötsch, Franz Trampusch und Hans Thünauer). Dazu kamen auch noch Lisi Sandrisser (Hohenwarte), Ulrike Hartinger, Linde Jaksch und Marianne Golds (Hartinger) auf insgesamt 14-WM-Teilnahmen bei den Damen. Auf Landes- (270 Steirische Meistertitel, 49 Steirische Cupsieger) und Bundesebene (300 Staatsmeistertitel) erkämpfte man über 1.200 Meistertitel.

Jürgen Egger (7) und Franz Hartinger (5), Christian Mohn (5) , Franz Trampusch (3), Walter Resch (1) und Hans Thünauer (1) brachten für den LAC 27 Staatsmeistertitel nach Leibnitz. Ulrike Hartinger und Lisi Hohenwarter (beide 8 österreichische Staatsmeistertitel) bei den Frauen waren die erfolgreichsten Läuferinnen. Mit Lisi Hohenwarter gab es im Jahr 2009 sogar eine Weltmeisterin im Mountainbike Orienteering.


Vorreiter in der Entwicklung von OL-Karten


In der Entwicklung von OL-Karten zählt der Leibnitzer AC zu den Pionieren. So gab es bereits in den 1960-er Jahren selbst gezeichnete Schwarz-Weiss Karten auf Fotobasis, die Franz Trampusch in seiner eigenen Dunkelkammer entwickelte. 1970 entstand die 1. OL-Karte „Maxloner-Wald“ nach IOF Norm, gezeichnet von Sepp Hartinger, der in den 1970er Jahren ehrenamtlich nicht weniger als 17 OL-Karten gezeichnet hatte. Weitere Karten im Raum Südsteiermark wurden von Franz Trampusch, Franz Hartinger und Volkmar Pötsch gezeichnet. In den letzten Jahren setzte Herwig Allwinger diesen Weg fort.

Organisator von Weltklasse Events


Beim Organisieren von Orientierungslauf-Events blickt der Leibnitzer AC auf eine unglaubliche Vielfalt an Wettkämpfen mit starker Innovationskraft zurück. So wurden seit den frühen 1960er Jahren weit über 200 nationale und internationale OL-Events ausgerichtet, die in ihrer Qualität heute noch Vorbild für viele sind. Zu den wichtigsten Events zählen dabei die Österreich-Premiere im Ski-OL in den Gralla-Auen 1974, der Internationale OL-Alpencup 1975, 1977, 1980, und 1987 oder die TioMila Austria in den Jahren 1981, 1982, 1983, 1984, 1985 und 1995, eine sehr spezielle Staffel OL-Serie, bei der acht Athleten aus verschiedenen Kategorien 15 Teilstrecken mit einer Gesamtlänge von 100km zu bewältigen hatten. Ein Lauf-Ereignis, von dem heute noch OL-Freunde schwärmen.


OL Championsweek 2000


Den absoluten Höhepunkt an Organisationsleistung gelang dem Leibnitzer AC mit der Durchführung der OL Championsweek 2000, mit insgesamt 18 Events innerhalb einer Woche, darunter die Weltcups in Maribor/Slowenien, Ehrenhausen, Unterpremstätten und Leibnitz. Mit 45 Nationen wurde konnte ein bis dahin weltweit noch nie erreichter Rekord an teilnehmenden Nationen erzielt werden. Mit der Premiere der Nationen Mixed Staffel, wurde zudem eine Anregung von Sepp Hartinger realisiert, die heute wie der Sprint fixer WM Bestandteil ist und Vorbild für viele andere Sportarten wie etwa dem Biathlon war. Gleichzeitig mit der Champions-Week ging die Wettkampfserie „7 Days/7 Races" sowie der Internationale IOF Kongress auf Schloss Seggau in Szene, der mit der Verabschiedung der „Charter von Leibnitz“ ein neues OL Zeitalter einläutete. Der IOF Kongress war übrigens der Zweite vom Leibnitzer AC organisierte Kongress. Schon in den Anfangsjahren des OL-Sports richtete Franz Trampusch einen Kongress in Kaprun aus.

Während der Austragung war bekannt geworden, dass der internationale Sponsor der PWT abgesprungen war. So blieb der Leibnitzer AC auf Schulden von mehr als 100.000 Euro sitzen, die letztlich Sepp Hartingers Kommunikationsagentur „Hartinger Consulting“ trug. Die Ausrichtung von Großevents war nur mit der Mithilfe unzähliger Köpfe und Hände sowie auch der Unterstützung von Hartinger Consulting möglich gewesen.


Ehrung verdienter, langjähriger Funktionäre


Im Rahmen der Jubiläumsfeier erhielten die langjährigen, verdienten Funktionäre Johanna, Maria, Sepp und Franz Hartinger von ASKÖ Präsident Gerhard Widmann das ASKÖ Landesverdienstzeichen in Gold überreicht. Über Silber durften sich Ulrike und Stefan Hartinger sowie Jürgen Egger und Andreas Pölzl freuen. Vizepräsident Günter Kradischnig vom Steirischen Orientierungslaufverband und auch Vertreter des Fachverbandes für Orientierungslauf überreichte zusätzlich das ÖFOL-Ehrenzeichen in Bronze.

"Wir sind glücklich einen solchen Verein in unserer Mitte zu haben! In Leibnitz wurde große Pionierarbeit geleistet, wozu ich sehr herzlich gratuliere. Der LAC hat Spuren in der Welt hinterlassen. Die 2000 Leibnitz Convention ist der Standard für internationale OL-Veranstaltungen! Beim LAC hat man wichtige Impulse für den Schulsport und im Ausbildungsbereich gesetzt", lobte Kradischnig.

Auch Präsident Widmann war vom 60-jährigen Rückblick beeindruckt und gratulierte zu den organisatorischen und sportlichen Leistungen. "Sepp und Franz Hartinger und Jürgen Egger haben über Jahrzehnte den OL-Sport geprägt, internationale Formate entwickelt und große Inovattionskraft bewiesen!", so der ASKO Präsident.

ASKÖ Präsident Gerhard Widmann (2.v.l.) stellte sich bei Neo-Obfrau Ulrike Hartinger mit 600,- Euro für die Jugendförderung des LAC ein. Mit dabei am Foto auch Günter Kradischnig (l.) und Bgm. Michael Schumacher (r.)


Bgm. Michael Schumacher bedankte sich namens der Stadtgemeinde Leibnitz bei allen Funktionären des LAC und gratulierte "zur mehr als einer beeindruckenden Agenda über sechs Jahrzehnte". Der Leibnitzer Bürgermeister zeigte sich ob der Qualität und Breite der Leibnitzer OrintierungsläuferInnen sehr begeistert.


Fotocredits: Heribert G. Kindermann, MA/K.K.





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