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Grüne fordern neue Regeln zum Schutz vor Großinvestoren!



Die Südsteiermark hat Qualität. Damit das so bleibt, plädieren die steirischen Grünen für einen Kurswechsel. Landwirtschaftssprecher Andreas Lackner erklärt, warum, und fordert eine gerechtere Regelung bei der Neuauspflanzung von Rebflächen. 


Die Südsteiermark, auch als steirische Toskana bekannt, zeichnet sich seit jeher durch eine einzigartige Landschaft und eine besondere Weinbautradition aus. In den letzten Jahren ist diese Tradition jedoch zunehmend unter Druck geraten: durch den Ausverkauf der Weingärten an Großinvestoren und einen damit einhergehenden Bauboom u.a. von Chaletdörfern. Diese Entwicklung stößt sowohl in der Bevölkerung als auch in der Weinwirtschaft auf Unverständnis und Unmut. 


Um südsteirische Weinbauregion zu erhalten, fordern Grüne neue Regeln zum Schutz vor Großinvestoren!


Der Graßnitzberg als Mahnung


Die steirischen Grünen nehmen die Landespolitik in die Pflicht und fordern ein Umdenken in der Entwicklung der Region: „Das Motto ‚Immer größer, immer bombastischer‘ geht sich nicht mehr aus. Der Hangrutsch am Graßnitzberg muss ein Weckruf für alle sein“, sagt der Grüne Landwirtschaftssprecher und südoststeirische Landtagsabgeordnete Andreas Lackner. „Er ist ein Symptom für Fehlentwicklungen in der Südsteiermark und zeigt, dass wir dringend umsteuern müssen, um unsere einzigartige Weinbauregion zu erhalten.“ 


Klein gegen Groß: Ungleicher Kampf um die Weinanbauflächen


Konkret fordern die Grünen einen Kurswechsel bei der Vergabe von Neuanpflanzungen im Weinbau. Auch wenn für 2024, nach derzeitigem Stand, keine weiteren Neuauspflanzungen möglich sind, so kann sich das bereits im darauffolgenden Jahr ändern. Wie aktuelle Daten zeigen, ist die derzeitige Regelung der Pflanzrechte nicht geeignet, einen nachhaltigen und fairen Weinbau zu fördern. So haben in den letzten Jahren vor allem größere Weinbaubetriebe die begehrten Rechte erhalten. Kleinere Betriebe haben offenbar einen deutlich erschwerten Zugang zu diesen Rechten. „Das gefährdet die südsteirische Weinlandschaft und ist nicht im Sinne einer kleinstrukturierten, ökologischen Landwirtschaft, der gerade in Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise eine besondere Bedeutung zukommt“, so Lackner.


Steiermärkisches Landesweinbaugesetz unter der Lupe




Die Grünen drängen daher auf eine Änderung der steirischen Regelungen und fordern, dass bei der Vergabe von Neuauspflanzungsrechten von Weingärten zusätzliche Kriterien berücksichtigt werden. Zum einen sollen Weinbaubetriebe mit Hauptwohnsitz in der Region sowie junge Winzerinnen und Winzer, die die Nachfolge in einem bestehenden Betrieb antreten, bevorzugt werden. Dies würde dazu beitragen, die kleinstrukturierte Landwirtschaft zu stärken. Schließlich plädieren die Grünen dafür, dass wertvolle Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen oder Wälder nicht rücksichtslos gerodet werden. Dies ist besonders wichtig, da solche Flächen, wie das Beispiel Graßnitzberg zeigt, oft nicht nur vor Rutschungen schützen, sondern auch der Artenvielfalt und anderen ökologischen Aspekten dienen. Das wäre ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt“, fasst Lackner die Vorschläge der Grünen zusammen. 


Grüner Erfolg, aber noch Handlungsbedarf


Dass sich das Land Steiermark einen Pflanzstopp für 2024 auferlegt hat, wertet Lackner als Erfolg der grünen Beharrlichkeit. Dennoch drängt er auf eine gerechtere Vergabe der Weingartenflächen und einen sorgsameren Umgang mit dem steirischen Boden und schließt: „Neuanpflanzungen müssen fairer und nachhaltiger erfolgen.“


Fotocredit: Die Grünen

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