
(v.l.n.r.) Bernd Berghofer, Hermann Habe und Andreas Popper präsentierten die Studie über die Heimtierpropulation.
Die Anzahl der Haustiere in Österreich steigt weiter leicht an. Hund und Katze werden immer älter. Das ergibt die aktuelle Erhebung der Österreichischen Heimtierfuttermittel Vereinigung (ÖHTV) und des österreichischen Zoofachhandels/WKO zur heimischen Heimtierpopulation. Südösterreichl, in den Bundesländern Steiermark und Kärnten, liegt bei den Hunden sowie bei Hasen, Vögel, Zierfischen und Co. weit vorne.
„Unsere Haustiere werden immer älter. Die Anteile an Hunden und Katzen, die über zehn Jahre alt sind, sind in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen. Dafür sorgt eine gute, ausgewogene Ernährung, in Verbindung mit einer guten medizinischen Versorgung“, sagt Hermann Habe, Präsident der Österreichischen Heimtierfuttermittel Vereinigung (ÖHTV). Anlass für diese Beobachtung gibt die Studie zur Heimtierpopulation in Österreich, die die Gfk im Auftrag der ÖHTV und des österreichischen Zoofachhandels durchführte.
„Bisher haben der Zoofachhandel und die ÖHTV jeweils separate Erhebungen zum Bestand an Haustieren in Österreich durchgeführt. Diesmal haben wir uns entschieden, dass wir gemeinsam die neuesten Zahlen erheben und präsentieren wollen. Und aufgrund des großen Erfolgs und Interesses haben wir das Intervall von drei Jahren auf zwei Jahre verkürzt“, ergänzt Andreas Popper, Obmann des österreichischen Zoofachhandels.
Unsere Haustiere werden immer älter
Die Erhebung zeigt, dass die Anzahl der Katzen, die über zehn Jahre alt sind, im Vergleich zu 2019 von 32 auf 36 Prozent gestiegen ist. In über zwölf Prozent der Haushalte leben Katzen, die sogar schon älter als 15 Jahre sind. Bei den Hunden ist die Zahl der älteren Tiere, also jenen, die über zehn Jahre alt sind, im Vergleich zu 2022 von 27 auf 30 Prozent gestiegen. „Die Mitgliedsbetriebe der ÖHTV tragen mit ihren qualitativ hochwertigen Tiernahrungsprodukten einen wichtigen Teil dazu bei – indem sie mit ausgewogener Ernährung die Basis für ein langes und gesundes Leben für alle Heimtiere liefern“, sagt Bernd Berghofer, Geschäftsführer der ÖHTV.
Haustierpopulation steigt weiter leicht an
Insgesamt lebt in 1,8 Millionen österreichischen Haushalten (46 Prozent) zumindest ein Haustier. Die Anzahl der Katzen steigt leicht auf 2,019 Millionen (2022: 1,985 Mio. Tiere), die Anzahl der in Österreich lebenden Hunde bleibt mit 836.000 Tieren auf dem Niveau von 2022. „Generell steigt die Haustierpopulation über die Jahre weiterhin leicht an. Der Effekt aus der Corona-Zeit, als die Haustierpopulation mit fünf Prozent deutlicher gestiegen ist, hat sich wieder eingependelt. Insgesamt sehen wir aber weiterhin ein leichtes, aber kontinuierliches Wachstum. Die Gesellschaft von Haustieren und deren positive Auswirkungen werden in Österreich sehr geschätzt“, so Berghofer.
Kärnten und Steiermark: 2. Platz zwei bei Hunden & Co
In Südösterreich (Kärnten, Steiermark) befinden sich 22 Prozent der österreichischen Haushalte mit Tierbesitz, das ist gegenüber 2022 eine Steigerung um ein Prozent. Damit ist man knapp hinter Ostösterreich (Niederösterreich, Burgenland, exklusive Wien – 25 Prozent) und Mittelösterreich (Oberösterreich, Salzburg – 24 Prozent) auf dem 3. Rang.
Rund 154.000 Haushalte (19 Prozent der Haushalte) in Südösterreich haben einen Hund, das ist gegenüber 2022 ein leichter Rückgang um 3.000 in absoluten Zahlen, prozentuell bleibt die Anzahl gleich. Nur in Ostösterreich (24 Prozent) leben mehr Hunde. Insgesamt befinden sich in der Steiermark und Kärnten 23 Prozent der österreichischen Hundehaushalte.
Rund 249.000 Haushalte (31 Prozent der Haushalte) in Südösterreich haben eine Katze, das ist in absoluten Zahlen eine kleine Steigerung von 1.000, prozentuell bleibt die Anzahl gleich. Nur in Ost- und Mittelösterreich leben mit jeweils 33 Prozent mehr Katzen. Insgesamt befinden sich in Kärnten und der Steiermark 22 Prozent der österreichischen Katzenhaushalte.
Rund 127.000 Haushalte (16 Prozent der Haushalte) haben sonstige Tiere (Hasen, Vögel, Zierfische etc.), das ist gegenüber 2022 ein Minus von 4.000 bzw. einem Prozent. Nur in Ostösterreich leben mit 17 Prozent mehr sonstige Tiere. Insgesamt befinden sich in Kärnten und der Steiermark 23 Prozent der Haushalte mit sonstigen Tieren.
„Katzenland“ Österreich
Insgesamt genießen die Österreicher:innen am liebsten die Gesellschaft einer Katze: In 28 Prozent der österreichischen Haushalte (rund 1,1 Mio., gleicher Wert wie 2022) leben 2,019 Mio. Mietzen, während 17 Prozent der Haushalte (rund 668.000, ein Prozent weniger als 2022) einen oder mehrere Hunde halten, insgesamt 836.000 Hunde. Es muss aber nicht immer Katze oder Hund sein: In 14 Prozent der Haushalte (rund 544.000) leben andere Haustiere, also etwa Hasen, Schildkröten, Zierfische oder Vögel. Diese Zahl hat seit 2022 um zwei Prozent leicht abgenommen. In rund 146.000 Haushalten leben Hunde und Katzen friedlich nebeneinander, davon haben ca. 77.000 Haushalte auch noch andere Haustiere. „Das zeigt, dass sich Hund und Katze in ganz vielen Fällen sehr gut verstehen“, schmunzelt Habe.

Foto: Kindermann
Mehr Tiere in größeren und „älteren“ Haushalten
Der Blick auf die Landkarte zeigt: Im Vergleich zu Gesamt-Österreich liegt der Tieranteil in Ostösterreich (NÖ, Burgenland, exklusive Wien) und Südösterreich (Steiermark, Kärnten) über und in Wien unter dem Durchschnitt. 25 Prozent der Tiere leben in Ostösterreich, 24 in Mittelösterreich (Oberösterreich, Salzburg), 22 in Südösterreich, 17 Prozent in Wien und 12 Prozent in Westösterreich (Tirol, Osttirol, Vorarlberg).
Im Altersvergleich zählt die Gruppe der 35- bis 49-Jährigen (30 Prozent) und die 50- bis 64-Jährigen (32 Prozent) am häufigsten zu den Tierbesitzer:innen. Im Vergleich zu 2022 halten mehr ältere Personen (Personen über 50 Jahre und älter) Haustiere. Diese sind überdurchschnittlich oft in Haushalten mit drei oder mehr Personen zu finden. „Kinder sind häufig mitverantwortlich für die Anschaffung von Tieren“, so Berghofer.
Katzenhaushalte haben oft Kinder
Die knapp über zwei Millionen Katzen in Österreich sind gut verteilt auf ganz Österreich, nur Wien liegt etwas abgeschlagener zurück, und überdurchschnittlich in Haushalten mit mehreren Personen und mittlerem Alter vertreten. Katzenhaushalte haben überdurchschnittlich oft Kinder und sind berufstätig. Im Vergleich zu 2022 haben aber auch mehr Haushalte ohne Kinder Katzen.
Im Gegensatz zu den Katzen gibt es bei den rund 836.000 Hunden in Österreich ein Ost-West-Gefälle. In Ostösterreich leben mit 24 Prozent die meisten Hunde. Im Vergleich zu den gesamten Tierbesitzer:innen haben Hundehaushalte weniger Kinder. Die Vierbeiner sind am stärksten in Haushalten mit ein bis zwei Personen und in der Altersgruppe „50-64“ vertreten.
Andere Haustiere wie Hasen, Schildkröten, Fische oder Vögel sind überdurchschnittlich oft in Familien-Haushalten zu finden. Im Vergleich zu 2022 halten dennoch mehr Ein-Personen-Haushalte und Pensionist:innen Haustiere abseits von Hund und Katze. Zierfische leben überdurchschnittlich oft in Süd- und Ostösterreich, Schildkröten im Osten, Vögel, Hasen und Kaninchen in Mittelösterreich. Vögel sind bei Ein-Personen-Haushalten sehr beliebt, Hasen und Kaninchen bei größeren und jüngeren Haushalten.
Fotocredit: ÖHTV/Martin Lusser