
Wie kann verhindert werden, dass junge Straftäter rückfällig werden? Was bringen Programme gegen Sexting und Cybermobbing? Bis Donnerstag lief dazu in Gamlitz die Tagung der Fachgruppe Jugendstrafrecht.
Das idyllische Gamlitz bietete dieser Tage die Bühne für ein hochkarätiges Treffen zum Thema Jugendstrafrecht. 70 Teilnehmer:innen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland war für die Tagung vom 14. bis zum 17. Oktober in das Hotel Weinlandhof gekommen. Die Fachgruppe Jugendstrafrecht der Vereinigung der Österreichischen Richterinnen und Richter (RiV) organisiert diese Tagung jedes Jahr für Richter:innen und Staatsanwältin:innen, die in Jugendstrafsachen tätig sind.
Unterschiedliche Blickwinkel auf ein brisantes Thema
Das Thema wurde in diesem Jahr von den Vortragenden aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet: Der Kriminologe Helmut Hirtenlehner von der Universität Linz referierte etwa dazu, welche Gründe mitspielen, wenn junge Straftäter rückfällig werden und welche Formen der Prävention es dagegen gibt. Der Verein Neustart präsentierte das sozialpädagogische Programm „sicher.net § 207a“, das sich im Rahmen der Bewährungshilfe an Jugendliche wendet, die beispielsweise Nacktfotos von Minderjährigen verschickt haben. Der pensionierte Dortmunder Staatsanwalt und Buchautor Heiko Artkämpfer sprach in seinem Vortrag wiederum über das Thema „Jugendliche und Strafjustiz“ in Deutschland. Den Abschluss bildete die Ordentliche Fachgruppenversammlung der Fachgruppe Jugendstrafrecht.
Hochkarätig besuchte Tagung
Eröffnet wurde die Tagung am Montag, 14. Oktober, mit Ansprachen von Georg Kanduth, Präsident der RiV und Richter des Oberlandesgerichtes Graz sowie von Daniel Schmitzberger, Vorsitzender der Fachgruppe Jugendstrafrecht und Richter des Landesgerichtes für Strafsachen Wien. Zu den Gästen zählten unter anderem Elena Haslinger, Präsidentin der Vereinigung Österreichischer Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, Wolfgang Pekel, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Justiz, Reinhard Kloibhofer, Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Graz, Wolfgang Redtenbacher, Richter des Oberlandesgerichtes Graz, René Kornberger, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Steiermark und Juliane Bogner-Strauß, Nationalratsabgeordnete und ehemalige Bundesministerin für Jugend und Familie.
Fotocredit: OLG Graz