Unter dem Motto „Frauen verdienen mehr“ haben die SPÖ-Frauen am Internationalen Weltfrauentag zu Veranstaltungen und Aktionen in ganz Österreich und natürlich auch in Leibnitz und Deutschlandsberg eingeladen.
"Höchste Zeit für Halbe Halbe!"
.„Es ist höchste Zeit für Halbe Halbe. Die Lohnunterschiede sind in Österreich so hoch wie in kaum einem anderen Land in der Europäischen Union und Frauen leisten beinahe um die Hälfte mehr Care-Arbeit als Männer. Wir wollen nicht länger warten. Für die Gleichstellung braucht es gute Gesetze“, verlangt Regionalfrauenvorsitzende LAbg. Mag.a Bernadette Kerschler.
Gesunde Vollzeit für eine gute Work-Life-Balance
Österreichs Frauen verdienen eine gute Work-Life-Balance. Arbeit müsse, so LAbg. Kerschler, zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden. Damit Halbe-Halbe auf allen Ebenen möglich werde, brauche es gute Gesetze und die Arbeitszeiten müssten so gestaltet sein, dass sie ein gesundes Leben fördern.
Eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung habe, laut Kerschler, den großen Vorteil, dass Vollzeit für alle leichter erreichbar werde. "In einem ersten Schritt will die SPÖ die 35-Stunden-Woche in Branchen wie der Pflege forcieren, in denen die körperlichen und psychischen Anforderungen enorm sind und viele Beschäftigte tagtäglich an ihre Grenzen geraten. Der Arbeitsalltag muss leichter werden, damit mehr Menschen in Gesundheits- und Pflegeberuf arbeiten können. Eine kürzere Arbeitszeit ist eine wichtige Maßnahme, damit der Beruf wieder für junge Menschen attraktiv wird und die Beschäftigten in diesem sensiblen Bereich nicht ausbrennen", so die Regionalfrauenvorsitzende Südweststeiermark (für die Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg).
Lohntransparenz mit Strafen bei Unterbezahlung
Österreichs Frauen verdienen gleichen Lohn für gleiche Arbeit! Das sei auch gesetzlich verankert. Ob dieses Gesetz aber eingehalten werde, könne kaum überprüft werden, denn in Österreich herrsche rund um den Lohn noch immer große Geheimniskrämerei. "Daher ist eine verpflichtende Lohntransparenz, nach dem isländischen Vorbild, ein wichtiger Game Changer. Nur so können Gehälter tatsächlich verglichen und ungerechtfertigte Unterschiede bei der Bezahlung von Männern und Frauen aufgedeckt und verhindert werden. Unter der Federführung der Vizepräsidentin im Europaparlament Evelyn Regner konnte ein feministischer Meilenstein umgesetzt werden. Im Juni 2023 trat die EU-Lohntransparenzrichtlinie in Kraft", berichtet Kerschler. Diese neue Regelung verpflichtet EU-Unternehmen dazu, Informationen zu den Gehältern so offenzulegen, dass ein Vergleich für ArbeitnehmerInnen möglich ist. Die SPÖ-Frauen richten einen Appell an die Bundesregierung, die Richtlinie rasch umzusetzen.
Höhere Anrechnung der Karenzzeiten in der Pension
Einer der Hauptgründe für geringere Pensionen und Altersarmut ist für viele Frauen die Lücke im Erwerbsleben aufgrund von Karenzzeiten. Karenzzeiten werden zwar für die Pension mit einem „fiktiven Einkommen“ angerechnet, dieses ist aber mit aktuell 2.090 Euro klar zu niedrig. Es braucht daher eine Anpassung an die Lebensrealitäten von Frauen. Das bedeutet eine höhere Anrechnung der Zeiten, die Eltern außerhalb der Erwerbsarbeit verbringen. Dadurch steigen die Pensionen von Frauen, die in Karenz waren. Damit unterstützen wir Frauen aktiv dabei, dass sie eine eigene Pension erreichen können, von der sie gut und selbstbestimmt leben können - unabhängig vom Partnereinkommen.
Zahlen, Daten, Fakten
Vergleicht man den Bruttostundenlohn nach EU-Methode, so bekommt eine Frau in Österreich 16,9 Prozent weniger als ein Mann (Berechnung der Statistik Austria, Equal Pay Day 2023: 31.Oktober). Das nennt man den Gender Pay Gap und der ist in Österreich so hoch wie kaum sonst wo in Europa, wie die Statistik Austria berechnet hat. Nur in Estland ist die Ungleichheit noch höher.
"Bezahlte und unbezahlte Arbeit ist in Österreich ungerecht verteilt. Jede zweite Frau arbeitet in Österreich Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und bei der Pension in Kauf.
Väter in Karenz sind in Österreich die Ausnahme. Nur 2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz. 1 von 100 geht länger als 6 Monate in Väterkarenz. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz", bedauert die Regionalfrauenvorsitzende.
In Ländern, in denen es eine Verpflichtung zur geteilten Inanspruchnahme für beide Elternteile gibt, ist der Väteranteil rapide gestiegen.
Quellen: Statistik Austria, Arbeiterkammer, Momentum-Institut, kontrast.at
"In allen Bereichen auf Augenhöhe begegnen"
„Das Wichtigste ist aber, dass sich Frauen und Männer endlich in allen Bereichen auf Augenhöhe begegnen und alle ihre Stärken und Ideen in die wichtigen Bereiche der Gesellschaft, Wirtschaft und des gesamten Landes einbringen können – zu unserem Besten“, so Kerschler.