Bgm.a.D. Franz Steienr (r.) erinnerter sich im Gespräch mit Moderator Werner Strohmeier an vergangene Zeiten.
Ganz im Zeichen gleich dreier Jubiläen stand ein Festakt und ein bunter Volksmusikabend am 16. November 2024 im Turnsaal der Mittelschule Lebring-St. Margarethen.
Fotoausstellung "Zauber der Momente"
Bereits vor dem Festakt und dem bunten Volksmusikabend haben sechs Lebringer HobbyfotografInnen unter Federführung von Johann Potocnik zur Eröffnung der Fotoausstellung "Zauber der Momente" eingeladen. Die Bilderschau der Fotorunde, die von schönen Momenten erzählt, zeigt wichtige Fotodokumente aus den Jubiläumsjahren und bot Einblicke in die Geschichte von Lebring-St. Margarethen. Besonders interessant sind auch die gezeigten historischen Ansichtskarten.
"Mit Fotos haben Betrachter einen anderen Zugang zu Dingen. Daher stand die Idee hinter der Fotoausstellung, Bilder zum Angreifen zu zeigen. Denn es geht dabei darum, bewusst hinzuschauen, die kleinen schönen Momente zu sehen und zu genießen!", erläuterte Moderator Werner Strohmeier.
"Schauen Sie sich das an!"
Die Ausstellung widmet sich aber auch Themen wie "Lebring und St. Margarethen - freie Ortsgemeinden seit 1850", "Ein Wappen für Lebring-St. Margarethen", "Drei Dörfer - eine Marktgemeinde", "Lebensqualität in der Gemeinde", Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Industrie, Kirche und Pfarre, sowie Straßen, Brücken und dem Verkehr.
Die Fotoausstellung wird nach dem Ausstellungsstart in der Mittelschule übrigens später ab dem 25. November 2025 im Marktegemeindeamt Lebring-St. Margarethen zu sehen sein.
Festakt zum Auftakt des Jubiläumsreigen
Grund zum Feiern hat heuer die Marktgemeinde Lebring-St. Margarethen ja gleich mehrfach: 70 Jahre Gemeindezusammenlegung Lebring-St. Margarethen, 30 Jahre Markterhebung sowie 20 Jahre Kulturpark Hengist.
Für den musikalische Auftakt und die Einstimmung auf den bunten Jubiläumsabend sorgte "Margret´s Musi" mit zünftiger Volksmusik und geballter Kreativität und Power.
"70:30:20 lauten die Jubiläumsmaße!", führte als Moderator Werner Strohmeier in gewohnt launiger Manier durch den ereignisreichen, bunten Abend und den großen Festakt.
Strohmeier erinnerte an die Gemeinderatssitzungen am 13. Dezember 1952 in den ursprünglich noch selbständigen Gemeinden Lebring und St. Margareten. Während sich der Lebringer Gemeinderat einhellig für die Fusion ausgesprochen hatte, stimmte man aber noch in St. Margarethen mit 6:2 Stimmen gegen die Zusammenlegung, weil man Vieles an Traditionen zu verlieren fürchtete und daher lieber selbständig bleiben wollte.
Der Moderator erinnerte daran, dass über die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz der Aufruf seites des Landes Steiermark zur Zusammenlegung erfolgt sei. Schließlich hatte sich der damalige Landeshauptmann Josef Krainer sen. entschieden "wir legen zusammen!", was dann auch mit 1. Jänner 1954 vollzogen wurde.
Bgm. a.D. Franz Steiner erinnerte sich als erster Zeitzeuge daran, dasser er schon als 16 Jähriger Jungmusiker bei einer Generalversammlung des Musikvereins im Gasthaus Meier mit dabei gewesen war und damals die Fusion noch kein Thema gewesen sei.
Der 14. Dezember 1974 war laut Altbürgermeister Steiner "ein großer Tag für Lebring und die Region". Da wurde nämlich das Philips Werk, das in erster Linie ein großer Verdienst von Bgm. Karl Bachernegg gewesen sei, eröffnet und der damalige Bundespräsident Dr. Rudolf Kirschschläger in Lebring-St. Margarethen zu Besuch.
Steiner berichtete auch, dass er während seiner Amtszeit als Bürgermeister öfter beim Land Steiermark zu tun gehabt hätte und einmal eher beiläufig gefragt habe, ob denn nicht die Möglichkeit bestünde, Marktgemeinde zu werden.
Im September 1994 war es dann aber wirklich soweit. Zur Ernennung zum Ehrenbürger von Lebring-St. Margarethen hatte der damalige Landeshauptmann Dr. Josef Krainer auch die Markterhebungsurkunde mitgebracht.
Auch Bgm. a.D. Johann Weinzerl blickte mit Moderator Strohmeier und Altbürgermeister Steiener zurück in die Geschichte der jubilierenden Marktgemeinde Lebring-St. Margarethen. Weinzerl erinnerte sich an den "tollen Aufschwung" den die Marktgemeinde in den 90er Jahren vor allem wegen der bestens ausgebauten Infrastruktur genommen hatte.
20 Jahre Kulturpark Hengist
Zurück an die Gründung des Kulturparks Hengist vor 20 Jahren ging dann die Zeitreise mit Landesarchivar Dr. Gernot Obersteiner, den Strohmeier als "Triebfeder" für die Gründung des Kulturparks bezeichnete.
"Hier in der Region Hengist kann man, einzigartig im gesamten Ostalpenraum, auf eine 6.500 Jahre ununterbrochene Siedlungsgeschichte zurückblicken! Es war eine visionönäre Idee, sich über die Gemeindegrenzen hinweg zum Kulturpark Hengist zusammen zu schließen, um dass reiche Erbe zu sichern, zu erforschen und zu vermitteln. In der Fremde hast du 100 Augen, aber zu Hause bist du blind!", unterstrich der Direktor des Steiermärkischen Landesarchivs die besondere Bedeutung der Gründung des Kulturparks Hengist.
Als Obmann des Kulturparks Hengist lobte Vizebgm. Johann Kießner-Haiden, der beim Festakt den erkrankten Bgm. Franz Labugger vertreten hat, dass "die Mitgliedsgemeinden die Träger der Idee für den sehr erfolgreichen Kulturpark Hengist sind". Das Büro des Vereins Hengist ist aktuell übrigens im Gemeindeamt Weitendorf untergebracht.
Der Vizebürgermeister lobte, dass dank der vielen fleißigen Bürgermeister eine aufstrebende Gemeinde aufgebaut wurde und versprach, dass diese besondere Verantwortung auch in Zukunft so weiter geführt werde.
Neues Ortszentrum mit Bürgebeteiligung
"Wir werden unsere Marktgemeinde rund um den Kindergarten und die Volksschule mit einem neuen Ortszentrum mit Bürgebeteiligung weiter entwickeln. Wir wollen bei einem Informationsabend in der Volksschule die Ideen unserer BürgerInnen für ein Ortszentrum mitnehmen", so Vizebgm. Johann Kießner-Haiden.
"Wir haben 1.300 Einwohner, 2.500 Arbeitsplätze und 80 % der Arbeitskräfte pendeln in unsere Marktgemeinde ein und nur 20 % pendeln aus!", freute sich Vizebgm. Kießner-Haiden.
Der Vizebürgermeister dankte allen Mitwirkenden, den Hobbyfotografen für zauberhafte Momente und würdigte vor allem auch die organisatorische Leistung von Ursula Gruber und Tonmeister Daniel Kogler für die gelungene Jubiläumsfeier.
Steirische Musik und Kärntner Gesang
Als musikalische Gratulanten zu den gleich drei runden Jubiläen der Marktgemeinde Lebring-St. Margartehen fanden sich in der MS Lebring-St. Margarethen mehrere hochkarätige Volksmusikgruppen wie "Die Zislaweng Musi", der MGV Straßburg, "Die Schnodabixn" und "Margret´s Musi" ein.
Fotocredit: Heribert G. Kindermann, MA