MedMobil 1450 - Steiermark wird nicht fortgeführt
- la6098
- 1. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Mit 1. Oktober 2024 wurde das Pilotprojekt MedMobil 1450 – Steiermark in den drei Regionen Leibnitz-Wildon, Bruck-Kindberg und Weiz-Gleisdorf gestartet. Weil es nicht ausreichend angenommen worden ist, wird das Projekt nicht fortgeführt.
Das bis 31. März befristete Projekt, das sich an Personen mit kleineren medizinischen Problemen abseits von Akut- und Notfällen gerichtet hat, wurde von der letzten Landesregierung aus ÖVP und SPÖ gestartet. Das Ziel war eine Ergänzung der Gesundheitsversorgung in den Nachtstunden von 23 Uhr bis 6 Uhr, um die Spitalsambulanzen zu entlasten. Dabei wurde auf das in Graz etablierte Modell des MedMobil 1450 zurückgegriffen. Abseits dieses Angebots stehen für Akut- und Notfälle in allen steirischen Regionen jederzeit rund um die Uhr Rettungs- und Notarztdienste zur Verfügung.
Bilanz des Pilotprojekts MedMobil 1450 – Steiermark
Im gesamten Zeitraum von sechs Monaten waren in allen drei Pilotregionen 100 Einsätze durch die diensthabenden Ärztinnen und Ärzten des MedMobil 1450 - Steiermark zu verzeichnen. Damit ist dieses Versorgungsangebot nicht in jenem Ausmaß angenommen worden, das eine Weiterführung über den Projektzeitraum hinaus rechtfertigen würde. Aus diesem Grund ist eine Fortführung des Projektes über die sechsmonatige Pilotphase hinaus nicht möglich. Die Kosten für das Pilotprojekt betrugen rund 260.000 Euro, sodass der budgetäre Rahmen von 370.000 Euro deutlich unterschritten werden konnte.
Umfassende Versorgung rund um die Uhr
Vor fünf Jahren wurde das Gesundheitstelefon 1450 als Navigationssystem durch das Gesundheitssystem installiert. Rund um die Uhr stehen diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte mit einem breit gefächerten Informationsangebot zur Verfügung. Im Hintergrund steht rund um die Uhr ein Allgemeinmediziner sowie an Wochenenden und feiertags von 9 bis 21 Uhr auch ein Kinderarzt zur Verfügung. So kann in vielen Fällen der Besuch einer Spitalsambulanz mit den damit verbundenen Wartezeiten verhindert werden, denn die Experten des Gesundheitstelefons 1450 leiten die Anrufer schnellstmöglich zum individuell passenden Versorgungsangebot: Sollte ein Anrufer außerhalb der Ordinationszeiten ärztliche Hilfe benötigen, wird der Bereitschaftsarzt direkt zum Anrufer nach Hause geschickt. Dieser Visitendienst ist weiterhin täglich bis 23:00 Uhr (beziehungsweise als MedMobil 1450 in Graz bis 05:00 Uhr) im Einsatz. Ergänzend dazu erfolgt die Versorgung rund um die Uhr durch das Rettungs- und Notarztwesen.
Stimmen aus der Politik
Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl: „Wir haben in der Steiermark rund um die Uhr ein umfassendes Angebot an medizinischer Hilfe. Egal wo jemand lebt, die Gesundheitsversorgung darf keinen Unterschied machen, daher will ich weiter an einer besseren Gesundheitsversorgung für die Steirerinnen und Steirer arbeiten. Dafür wird es auch in Zukunft den Mut zu Pilotprojekten brauchen, denn nur im Einsatz zeigt sich, welche Angebote von den Steirerinnen und Steirern auch entsprechend angenommen werden. Erfolgreiche Pilotprojekte, wie etwa die Teledermatologie, oder HerzMobil, die mittlerweile landesweit zur Verfügung stehen, zeigen wie die Gesundheitsversorgung nachhaltig durch Innovationsgeist verbessert werden kann. Ich will unsere Mitarbeiter in den Spitalsambulanzen und die freiwilligen Helfer der Rettungsdienste entlasten, deshalb werde ich mit allen Partnern im Gesundheitswesen weitere Gespräche führen und für innovative Lösungen im Sinne der Steirerinnen und Steirer arbeiten.“
Klubobmann Marco Triller: „Unser gemeinsamer Anspruch ist es, die bereits hochwertige Gesundheitsversorgung in der Steiermark kontinuierlich zu verbessern. Dazu bedarf es eines fortlaufenden Weiterentwicklungsprozesses, der durch die Erprobung neuer Modelle und Konzepte in der Gesundheitsversorgung mittels Pilotprojekten geprägt ist. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen zu einer nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitssystems in der Steiermark beitragen. Letztlich ist es das Ziel, bewährte Maßnahmen so in das Gesundheitswesen zu integrieren, dass sowohl Patienten und Mitarbeiter davon profitieren, als auch die verfügbaren Ressourcen optimal genutzt werden können. Wir werden weiterhin an der bestmöglichen Gesundheitsversorgung für alle Steirerinnen und Steirer arbeiten.“
Fotocredit: Pexels