Regionale Betriebe informierten sich über ihr Natur-Potential
- la6098
- 22. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Erstmals konnten sich Betriebe und andere Interessierte der Südweststeiermark darüber informieren, wie sich Unternehmen am Natur- und Artenschutz beteiligen können und welche
Vorteile gelebte Nachhaltigkeit einem Unternehmen bringen kann.
Platz für Flora und Fauna
Unsere Kulturlandschaft wurde von menschlicher Aktivität geformt und wird heute intensiv
genutzt. Die künftige Nutzung der Landschaft ist die Grundlage für den Fortschritt der
Südweststeiermark. Einen wichtigen Anteil daran haben regionale Betriebe, da sie
Wirtschaftsmotor und Innovationsgeber sind. Bei der Weiterentwicklung der Region spielt auch Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Besonders im Bereich Lebensraumvernetzung nimmt die Südweststeiermark eine Vorreiterrolle ein, denn die Landes-Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ installierte in der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH ein Biotopverbund-Management. Zentrales Anliegen ist es, Lebensräume von heimischen Tieren und Pflanzen so miteinander zu verbinden, dass sich die Arten fortbewegen können und gleichzeitig die menschliche Nutzung der Kulturlandschaft gewährleistet bleibt.

Regionale Betriebe sind Potentialträger für Nachhaltigkeit
Das Biotopverbund-Management Südweststeiermark lud am 08. Oktober gemeinsam mit der
Naturschutz-Akademie Steiermark sowie den Wirtschaftskammer-Regionalstellen Deutschlandsberg und Südsteiermark zu einer Info-Veranstaltung ein, um aufzuzeigen, wie man am Betriebsgelände die Lebensraumvernetzung unterstützen kann. Denn das dient nicht nur dem Natur- und Artenschutz, sondern hat auch konkrete Bedeutung für die Betriebe, darin waren sich alle geladenen Expert:innen einig. „Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass über 50% des globalen BIPs von der Natur, der Artenvielfalt und den Ökosystemleistungen abhängt. Die Biodiversitätskrise trifft damit ganze Wirtschaftszweige.“, so Katharina Scheibenhoffer, Biotopverbund-Managerin der „NaturVerbunden“-Modellregion Südweststeiermark. „Umweltthemen werden in Anbetracht des Lieferkettengesetzes oder der
Nachhaltigkeitsberichterstattungs-Richtlinie für viele Unternehmen der Region eine immer
größere Rolle spielen.“, so Martin Heidinger, Leiter der WK-Regionalstelle Südsteiermark.
Amtskollege Michael Fischer der WK-Regionalstelle Deutschlandsberg unterstreicht: „Um die
Wirtschaftsgrundlage zu schützen und für die Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Umwelt gewappnet zu sein, können die Unternehmen heute schon vorsorgen.“
Best-Practice-Beispiele machen’s vor
Gernot Kunz (Universalmuseum Joanneum und KFU Graz) und Heli Kammerer (grünes Handwerk) zeigten auf, dass die Bandbreite an Maßnahmen groß ist! Naturnahe Blühwiesen auf ungenutzten Zwickelflächen, lebendige Hecken als Grundstückseinfassung, Nisthilfen für allerlei Tiere, Gebäudebegrünungen und viele weitere Maßnahmen wurden mit einem gespannten Publikum diskutiert. Kristine Hamilton (Grüne Werkstatt) bewies den Teilnehmer:innen ebenso wie Bernhard Lassl (Steiermärkische Sparkasse) gemeinsam mit Anna Gasperl (Biotopverbund-Managerin der Südoststeiermark) durch anschauliche Erfahrungsberichte, dass Betriebe zu einem funktionalen Biotopverbund beitragen können. Abschließend führte Manfred Kainz als Chairman und Gesellschafter der TCM Gruppe sowie
Vertreter der Wirtschaftskammer in Pichling bei Stainz die Teilnehmer:innen über das eigene
Betriebsgelände, auf dem seit vielen Jahren Maßnahmen zur Erhaltung des Naturraums umgesetzt werden und so der Biotopverbund gefördert wird: „Besonders internationale Gäste sind immer wieder begeistert von unserem „grünen“ Betriebsgelände. Die regionalen Betriebe sind schon gut aufgestellt, aber es gibt immer Luft nach oben. Die Biodiversität und den Biotopverbund im Unternehmen zu fördern, ist eine Vorsorge für die Zukunft und wird z.B. durch die künftige Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ein Thema, mit dem wir uns dringend auseinandersetzen müssen.“
Fotocredits: Anna Gasperl





