
Die beiden grünen Spitzenkandidatinnen in St. Veit in der Südsteiermark, Katharina Gsell und Alice Cosatti (r.) mit Landesprecherin Sandra Krautwaschl (l.). Foto: © Die Grünen Steiermark
Die Grünen treten in St. Veit in der Südsteiermark zum ersten Mal zu einer Gemeinderatswahl an. Ein Frauenquartett peilt mit der Kandidatur das Ziel an, den Heimatort noch lebenswerter zu gestalten. Die Spitzenkandidatinnen betonten bei einem Pressegespräch in Leibnitz, dass es Verbesserungspotenzial gebe.
"Handeln statt jammern!“
„Ich bin ein Mensch, der nicht jammern will, sondern handeln“, erklärte die Listenerste Katharina Gsell. Die 38-jährige Ergotherapeutin und Sozialarbeiterin entschied sich aufgrund eigener Erfahrungen für ein politisches Engagement bei den Grünen.
„Das Angebot an Kinderbetreuung muss ausgebaut werden. Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist sowohl für Eltern als auch für Betriebe von großer Bedeutung“, so Gsell.
Soziales Miteinander in der Gemeinde als zentrales Anliegen
Neben der Kinderbetreuung ist den Grünen aber auch das soziale Miteinander in der Heimatgemeinde ein zentrales Anliegen. "Viele ältere Menschen leben allein in Häusern und sind zunehmend einsam!", so Gsell weiter. Hier brauche es kreative und präventive Lösungen, um die physische und psychische Gesundheit zu erhalten. Erprobte Modelle der Nachbarschaftshilfe könnten auch in der Gemeinde St. Veit in der Südsteiermark erfolgreich umgesetzt werden. „Wie kann ich das soziale Zusammenleben in meiner Heimatgemeinde für alle attraktiver gestalten?“, ist für Gsell eine ganz zentrale Frage.
Die Listenzweite, Alice Cosatti, legt besonderen Wert auf eine nachhaltige Entwicklung ihrer Heimatgemeinde. „Als Forstwirtin bin ich es gewohnt, langfristig zu denken. Wir ernten heute, was zwei Generationen vor uns gepflanzt haben. Eine ähnliche Weitsicht würde ich mir auch in der Gemeindepolitik wünschen, damit künftige Generationen ebenfalls eine lebenswerte Gemeinde vorfinden“, betont Cosatti.
Die 29-jährige hob hervor, dass ein lebendiges Ortsleben stark mit einem attraktiven Ortskern verknüpft sei. Sie sieht es kritisch, dass dieser in St. Veit in der Südsteiermark zunehmend ausfranse. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, seien jedenfalls gezielte Fördermaßnahmen gegen den zunehmenden Leerstand notwendig.
"Einzug in den Gemeinderat!"
Das Ziel der Grünen St. Veit in der Südsteiermark ist bei der Kandidaturenpremiere jedenfalls der Einzug in den Gemeinderat und das mit möglichst vielen Mandaten.
Auf den Plätzen hinter den beiden Spitzenkandidatinnen kandidieren die 41-jährige Heilpädagogin Jacqueline Raggam (3.) und die 20-jährige Studentin Clara Schlögl (4.).
„Wir haben die erfreuliche Situation, dass wir bei der diesjährigen Gemeinderatswahl so viele Grüne KandidatInnen in den Gemeinden wie noch nie haben. Auch die Parteimitgliedschaften haben seit Beginn des Jahres stark zugenommen!“, berichtete Sandra Krautwaschl über den stark gestiegenen Zulauf zu den Grünen. Denn laut der Landessprecherin hätten die Menschen nach der Bildung der blau-schwarzen Steiermärkischen Landesregierung und entsprechenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene bemerkt, dass erfolgreiche "grüne" Inhalte rasch unter die Räder kommen können. „Allein im Jänner haben wir so viele neue Mitgliedsanträge erhalten wie sonst im gesamten Jahr. Diese Energie nehmen wir mit, um in der Steiermark neue Perspektiven zu schaffen. Es braucht uns Grüne, um die Lebensqualität vor Ort zu sichern“, versichert Krautwaschl.
Fotocredit: © Die Grünen Steiermark