Derart viele Bestnoten gab es zuvor noch nie bei einer Landesprämierung für steirisches Kürbiskernöl. Frauen-Power auf den Kernöl-Betrieben hat einen wichtigen Anteil am Qualitätshöhenflug des steirischen Kürbiskernöls.
Ein weiterer Qualitäts-Quantensprung
„Noch nie in der Geschichte der Landesprämierung freuen sich die Produzenten über derart viele absolute Höchstnoten. Ein weiterer Qualitäts-Quantensprung ist somit vollzogen“, gratuliert Vizepräsidentin Maria Pein den Kürbiskernölproduzent:innen.
Von den 455 prämierten steirischen Kürbiskernölen erreichten gleich 288 die absolute Höchstnote. Das ist ein Plus bei den Höchstnoten um eindrucksvolle 15,6 Prozent bei den Kernöl-Betrieben im Vergleich zum Vorjahr und gegenüber dem Jahr 2015 sogar um imposante 45 Prozent.
Über den neuerlicher Qualitäts-Quantensprung beim Kürbiskernöl bei der Landesprämierung freuen sich: (großes Bild v.l.n.r.) Obmann Franz Labugger, Vizepräsidentin Maria Pein, die 20 Mal Ausgezeichneten Andrea Grabin und Andrea Zurk, Geschäftsführer Reinhold Zötsch und Paul Kiendler (Sprecher der Ölmühlen in der Wirtschaftskammer).
„20 Prämierungserfolge en suite“
Gleich sieben Kürbiskernöl-Betriebe aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg stehen sogar auf der Bestenliste „20 Prämierungserfolge en suite“.
Andreas Ganster | Niedergams 31 | 8524 | Bad Gams |
Waltraud Gollien-Zenz | Dörfla 9 | 8543 | St. Martin im Sulmtal |
Andrea und Josef Grabin | Edelstauden 9 | 8081 | Heiligenkreuz am Waasen |
Mario und Martin Kaschowitz | Seibersdorf 3 | 8423 | St. Veit in der Südsteiermark |
Karin und Wolfgang Lorenz | Sulb 35a | 8543 | St. Martin im Sulmtal |
Johannes Sengwein | Feldweg 2 | 8510 | Stainz |
Andrea und Otto Zurk | Siebing 31 | 8481 | St. Veit in der Südsteiermark |
Sensorische Überprüfung und Labortests
Vier Tage lang hat die 100-köpfige Fachjury die 507 eingereichten Öle auf Herz und Nieren getestet. Auf dem Prüfstand standen Frische, nussiger Geschmack, die charakteristische grün-rote Farbe sowie die Viskosität. Unterzogen wurden die Öle auch einem Labortest und einer Etikettenprüfung.
Frauen stehen hinter Qualitätsauszeichnungen
„Qualitätstreiber dieser Spitzenleistungen sind nicht nur die Landesprämierung und die Spezialschulungen der Produzenten durch die Kammer, sondern auch die eindrucksvolle Frauen-Power auf den Betrieben“, betont Pein. Seit Jahren holen sich 1.300 Kernölproduzent:innen bei Spezialschulungen der Landwirtschaftskammer geballtes Wissen über Anbau, Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagern ab.
„Kompetente und gut ausgebildete Frauen spielen für den wirtschaftlichen Erfolg der Kernölbetriebe eine wichtige Rolle“, betont Vizepräsidentin Pein. Je nach Betrieb sind die Kernölbäuerinnen federführend bei Marketing und Verkauf, Präsentationen, Sensorik sowie bei der Abwicklung mit der Ölmühle verantwortlich.
Zwei besondere Produzentinnen
Zwei beeindruckende Kürbiskernöl-Bäuerinnen, die mit ihren Familienbetrieben in der Bestenliste „20 Prämierungserfolge en suite“ stehen, sind Andrea Grabin und Andrea Zurk.
„Als Familienbetrieb und Direktvermarkter ist uns die Qualitätsarbeit vom Acker bis in die Flasche ein besonderes Herzensanliegen. Unseren Kunden bieten wir ausschließlich frisch gepresstes steirisches Kürbiskernöl an. Für unseren Erfolg sind klar festgelegte Verantwortungsbereiche ausschlaggebend: Für Marketing, Verkauf, Etikettierung und das Abfüllen des Kürbiskernöls bin ich zuständig, während mein Mann Josef die Verantwortung für Anbau, Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagern der Kerne trägt“, sagt die ausgebildete Landwirtschaftsmeisterin und Kernölbäuerin Andrea Grabin aus Edelstauden.

„Durch ständige fachliche Weiterbildung erreichen wir bei unserem Kürbiskernöl kontinuierliche Spitzenqualität. Dabei werden meine Leistungen für den betrieblichen Erfolg anerkannt und geschätzt. Als Profiverkosterin und ausgebildete landwirtschaftliche Facharbeiterin bin ich für den Verkauf, das Marketing und das Abfüllen verantwortlich, teils wirke ich beim Pressen mit, während mein Mann Otto für die Außenwirtschaft zuständig ist. Betriebliche Entscheidungen treffen wir auf Augenhöhe gemeinsam“, hebt Kernölbäuerin Andrea Zurk aus St. Veit in der Südsteiermark hervor.
Anbau geht um etwa geschätzte 20 Prozent zurück
„Zu den höheren Energiekosten kamen für die Kernölproduzenten auch gestiegene Kosten für Flaschen, Logistik und Löhne, die von den Kernölproduzenten zu tragen sind. Im Sinne unserer Kundentreue haben die Kernölbauern diese Kostensteigerungen nur sehr verhalten weitergegeben“, sagt Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl. „Durch die sehr gute Ernte im Vorjahr und den rückläufigen Absatz bei Kürbiskernöl und Kernen sind die Lager aktuell noch voll. Daher wird der Kürbisanbau im Jahr 2023 ersten Schätzungen zufolge um etwa 20 Prozent zurückgehen. Wir hoffen auf eine Kostenberuhigung und blicken optimistisch in die Zukunft,“ so Obmann Labugger.
Kürbis-Presskuchen-Mehl und Kürbis-Flascherl
„Das Presskuchen-Mehl trifft mit seinem hohen Eiweiß-Gehalt den Zeitgeist der modernen Ernährung. Es zeichnet sich mit hochwertigen Inhaltsstoffen aus, gibt Gebäck einen leichten Grünton und einen nussigen Geschmack. Fitnessbegeisterte können es Smoothies, Shakes oder selbstgemachten Riegeln beimischen“, zeigt sich Geschäftsführer Reinhold Zötsch von der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl über zwei zeitgeistige Innovationen erfreut.
„Beim Backen ersetzt das bei der Pressung entstandene Presskuchen-Mehl zwar nicht vollständig das herkömmliche Mehl, es können aber bis zu 25 Prozent des Mehls durch Presskuchen-Mehl ausgetauscht werden. Innovative Köche bezeichnen das Presskuchen-Mehl wegen seiner Feinheit und Farbe als Goldstaub – ein neuer Trend in der Küche zeichnet sich ab“, so GF Zötsch zum neuen Kürbiskern-Presskuchen-Mehl.
In der Steiermark wird neuerdings mit einem mini Kernöl-Flascherl á la Gummibärli zugeprostet! „In jedem Fruchtgummi-Flascherl steckt das einzigartig nussige Aroma von echtem steirischen Kürbiskernöl. Perfekt zum Teilen oder Selbernaschen!“, ergänzt der Geschäftsführer.