Der Wirtschaftsbund Steiermark startete unter dem Titel „Ganze Arbeit für die Steiermark“ eine Kampagne zur Entmystifizierung der 32-Stunden-Woche und gegen eine generelle Arbeitszeitverkürzung. Im Zentrum der Informationen stehen dabei Fakten und reale Auswirkungen auf den Alltag der Steirer:innen.
Die Debatte rund um eine generelle 32-Stunden-Woche in Österreich ignoriere laut den Verantwortlichen des Wirtschaftsbundes Steiermark die grundlegenden wirtschaftlichen Realitäten und Herausforderungen, denen die Wirtschaft gegenübersteht. Neben steigenden Produktions- und Energiekosten sei es der Mangel an Arbeitskräften, der die Betriebe unter Druck setze.
„Tagtäglich wird in unserem Land ganze Arbeit geleistet, was die Mitarbeiter:innen und Unternehmer:innen brauchen ist eine ideologiebefreite und ehrliche Debatte über Leistung“, so WKO-Präsident Josef Herk, Landesgruppenobmann des Wirtschaftsbund Steiermark. Die demografische Entwicklung prognostiziere auch ohne Arbeitszeitverkürzung, dass rund 500.000 Arbeitskräfte in den nächsten 10 bis 15 Jahren fehlen würden. Der Hausverstand sage einem, so Herk, dass sich das sich nicht ausgehen könne. „Eine Arbeitszeitverkürzung wäre unter diesen Umständen eine Katastrophe – egal ob sofort oder erst in den nächsten Jahren!“, so der Landesgruppenobmann des Wirtschaftsbund Steiermark.
Kampagne #GANZEARBEIT
Die Kampagne #GANZEARBEIT habe laut Herk das Ziel, Leistungsträger:innen des Landes über die Auswirkungen einer generellen Arbeitszeitverkürzung auf das reale Leben Aller zu informieren. „Denn durch eine 32-Stunden-Woche wird nicht nur die Wirtschaft vor unlösbare Herausforderungen gestellt. Im Gesundheitsbereich, in der Pflege und der Kinderbetreuung herrscht bereits jetzt ein akuter Arbeitskräftemangel. Bei einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung braucht es zukünftig fünf Mitarbeiter:innen zu 32 Stunden, wo heute vier Mitarbeiter:innen zu 40 Stunden arbeiten. Eine Arbeitszeitverkürzung müsste heute von vier Millionen Arbeitnehmer:innen in Österreich gestemmt werden, aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft von immer weniger Menschen“, erläutert Herk.
„Massive Lücke an Arbeitskräften“
„Das Argument von produktiveren Mitarbeiter:innen, wird in den meisten Arbeitsfeldern die massive Lücke an Arbeitskräften nicht mindern. Ein Pfleger, eine Ärztin, eine Kindergartenpädagogin oder ein Linienbusfahrer kann die Leistung nicht in weniger Arbeitszeit pressen.“, ergänzt Wirtschaftsbund Direktor Jochen Pack. Mit der Kampagne #GANZEARBEIT für die Steiermark wolle der Wirtschaftsbund nun Klartext reden und biete mit www.ganzearbeit.at eine Plattform, wo Fakten nachgeschlagen werden können. Denn zu sagen, eine generelle Arbeitszeitverkürzung hätte keine Auswirkungen, blende die vielen Herausforderungen für Unternehmer:innen und deren Mitarbeiter:innen in der Steiermark aus. „Die Folgen gefährden Wachstum, Wohlstand und unser gesamtes System. Es bringt nichts, ein Schlaraffenland zu versprechen, um dann in einer Abstiegsgesellschaft zu enden!“, bekräftigt Direktor Jochen Pack.
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