Arbeiten an Lösungen für eine bessere Gesundheitsversorgung
- la6098
- 2. Juli
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Die Partner im steirischen Gesundheitssystem arbeiten aktuell unter Federführung von Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl gemeinsam an einer besseren Gesundheitsversorgung SteiererInnen. Für die kassenärztliche Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde Deutschlandsberg sowie der Gynäkologie in Rottenmann und Hartberg werden neue Wege beschritten: Die KAGes wird dort nämlich Ambulanzen mit kassenärztlichem Leistungsspektrum einrichten.
Große Herausforderung
In manchen Regionen und für bestimmte Fachrichtungen ist die Besetzung von ärztlichen Kassenstellen eine große Herausforderung. Oftmals finden sich für ausgeschriebene Stellen keine Ärztinnen und Ärzte, die sich dafür bewerben. Im Bereich der Allgemeinmedizin kann oftmals mit der Einrichtung eines Gesundheitszentrums (PVE) eine Lösung für die Versorgung der Patienten gefunden werden. Im fachärztlichen Bereich ist dies – mit Ausnahme der Kinderheilkunde – jedoch aufgrund bundesgesetzlicher Bestimmungen nicht möglich. Für die steirischen Partner im Gesundheitswesen ist diese Situation nicht hinnehmbar, daher arbeiten das Land Steiermark, der Gesundheitsfonds, die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die Ärztekammer und die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) permanent an neuen Wegen für die Patientenversorgung. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl bringt es auf den Punkt: „Egal wo jemand lebt, die Versorgung darf keinen Unterschied machen, daher arbeiten wir gemeinsam an Lösungen für die Steirerinnen und Steirer.“
Neue Wege in der Gesundheitsversorgung
Gemeinsam hat man nun für drei akute Probleme einen innovativen Lösungsansatz gefunden. Konkret handelt es sich um die kinderärztliche Versorgung im Bezirk Deutschlandsberg sowie die gynäkologische Versorgung in Hartberg und Rottenmann. In diesen Fällen konnten die Kassenstellen trotz mehrfacher Ausschreibungen nicht besetzt werden. Deshalb wird nun versucht die Versorgung anstelle von Kassenstellen mit dislozierten Krankenhausambulanzen, die durch die Sozialversicherung finanziert werden, zu verbessern. Der dafür notwendige Beschluss wurde vergangene Woche von der Landeszielsteuerung einstimmig gefällt. Alle Beteiligten sind nun beauftragt, die nächsten Schritte zu setzen. Sobald alle noch offenen Personal- und Finanzierungsfragen geklärt, sowie die notwendigen organisatorischen Maßnahmen gesetzt wurden, werden weitere Informationen bekannt gegeben.
Kinderärztliche Versorgung in Deutschlandsberg
Die kinderärztliche Versorgung soll in Zukunft mittels einer Kooperation mit der KAGes in Form einer dislozierten Ambulanz im LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg erfolgen. Diese neue Kooperation erfordert bauliche Maßnahmen am Standort Deutschlandsberg, weil die Versorgung von Kindern- und Jugendlichen besondere Anforderungen an die Infrastruktur stellt. Auch die Suche nach Kinderärztinnen und Kinderärzten, ist eine Herausforderung, sodass noch nicht feststeht, wann genau diese Ambulanz in Betrieb gehen kann. Ziel aller Partner ist jedoch noch ein Start im heurigen Jahr.
Wortmeldungen der Protagonisten
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl: „Der steirische Weg der Zusammenarbeit sollte als Vorbild für ganz Österreich dienen. Wir arbeiten mit allen Partnern vertrauensvoll zusammen und schaffen so innovative Lösungen, die die Versorgung für die Steirerinnen und Steirer verbessern. Ich danke allen Partnern, insbesondere aber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KAGes, dass sie tagtäglich für die Gesundheit der Bevölkerung arbeiten. Um eine dauerhafte Verbesserung der kassenärztlichen Versorgung in der Steiermark sicherzustellen, braucht es aber endlich einen bundesweit einheitlichen Leistungs- und Honorarkatalog.“
Klubobmann Marco Triller: „Mit diesem gemeinsamen steirischen Weg stellen wir sicher, dass die Menschen in unseren Regionen auch künftig die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten. Gerade bei der kinderärztlichen und gynäkologischen Betreuung ist es wichtig, innovative Lösungen zu schaffen, wenn herkömmliche Wege nicht zum Ziel führen. Ich danke allen Partnern für die konstruktive Zusammenarbeit, durch die wir eine nachhaltige Verbesserung für die Steirerinnen und Steirer erreichen. Gleichzeitig braucht es jedoch auch auf Bundesebene dringend Reformen sowie bessere gesetzliche Rahmenbedingungen, damit wir die Herausforderungen im Gesundheitswesen noch besser im Sinne der Bevölkerung bewältigen können.“
Beatrice Erker und Josef Harb, Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK in der Steiermark: „Die Menschen in der Steiermark können sich darauf verlassen, dass wir gemeinsam Lösungen finden – dabei sind wir innovativ und handeln entschlossen. Mit der Einrichtung dislozierter Ambulanzen schaffen wir ein neues, starkes Versorgungsmodell. Es zeigt: Wenn alle Partner an einem Strang ziehen, gelingt es uns, die medizinische Versorgung wohnortnah, qualitätsvoll und solidarisch im Rahmen der Sozialversicherung sicherzustellen.“
Präsident Michael Sacherer und Vizepräsident Gerhard Posch, Ärztekammer Steiermark: „Das Land Steiermark zeigt großen Einsatz und sorgt nicht nur für Versorgungssicherheit, sondern entlastet so auch unsere Spitalsambulanzen. Das ist ein wichtiger Schritt, um Ressourcen gezielt einzusetzen und die bestmögliche Betreuung für die Bevölkerung zu gewährleisten.“
KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik Ulf Drabek: „Wir werden mit der ÖGK und dem Gesundheitsfonds Gespräche für die noch zu klärenden Personal- und Finanzierungsfragen aufnehmen und wir sind zuversichtlich, dass wir im Herbst weitere Details zu diesen Angeboten vorstellen können.“
Michael Koren und Bernd Leinich, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark: „Mit Einrichtungen wie ‚Kindergesundheit Liezen‘ und ‚Frauengesundheit Murtal‘ konnten wir mit unseren Partnern bereits in Vergangenheit innovative Lösungen etablieren, um die fachärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. Der nun von der Landeszielsteuerungskommission getroffene Beschluss für Deutschlandsberg, Rottenmann und Hartberg ist die Basis für dislozierte Krankenhausambulanzen im Bereich der Frauen- und Kindergesundheit in drei weiteren Regionen.“
Fotocredit: Heribert G. Kindermann, MA