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Impulstalk in Leibnitz: Damit sich Leistung (wieder) lohnt!


Beim Impulstalk in der WKO Regionalstelle Südsteiermark: (v.l.) Philipp Gady, Paul Kinder jun., Obmann Dietmar Schweiggl, Präsident Josef Herk, AMS-Geschäftsstellenleiterin Ingrid Gürtl, RSTL Martin Heidinger, NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel und BH Manfred Walch.


Was leistet die Region Südsteiermark 2024? Welche fünf unbequemen Thesen zum Wert von Leistungswillen und Eigenverantwortung in Österreich gibt es? Solche und ähnliche Fragen standen jüngst im Fokus des jüngsten Impulstalk der WKO Steiermark in der Regionalstelle Südsteiermark.


"Unternehmerischer Mut & Leistung müssen sich lohnen!"


Die zahlreichen zum Impulstalk erschienenen Unternehmer und WKO Funktionäre wie Präsident Josef Herk, Regionalstellenobmann Dietmar Schweiggl und

RSTL Martin Heidinger diskutierten leidenschaftlich über das zentrale Thema "Damit sich Leistung lohnt" und vor allem, wie die Leistung wieder attraktiver werden könnte.


Fazit der Wortmeldungen: Leistung, also Arbeit, müsse ihr negativ behaftetes Image wieder los werden und Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft wieder selbstverständlich werden! Gefordert werden konkret mehr Einsatz und Eigenverantwortung, weniger Bürokratie und Verordnungen. Daher holte die WKO regionale Leistungsträger zum Impulstalk vor den Vorhang auf die Bühne der Regionalstelle Südsteiermark in Leibnitz.


"Engagiertes, kleines Team für 6.200 UnternehmerInnen"


Doch zunächst waren jedoch einmal die beiden Leibnitzer Hausherren in der Regionalstelle am Wort, um über den wirtschaftlichen Status quo zu berichten.


Regionalstellenobmann Dietmar Schweiggl (Mitte) und RSTL Martin Heidinger (r.).


"Ich habe ein geordnetes Haus von Obmann Johann Lampl und RSTL Josef Majcan übernehmen dürfen. Wir sind als engagiertes, kleines Team für 6.200 UnternehmerInnen in der Region da! Bei dem aktuellen Wirtschaftsklima ist der Unternehmergeist gefordert. Wir brauchen noch mehr Raum für Risikobereitschaft, um den Wirtschaftsstandort Südsteiermark zu stärken", betont Neo-Regionalstellenobmann Dietmar Schweiggl, der stolz auf die aktuellen Zahlen ist. "Wir Unternehmer dürfen hier arbeiten und leben, wo andere Urlaub machen! Wir haben alles, vom kleinen Handwerker bis zur Industrie! Die Südsteirer sind fleißige Leute. Wir müssen aber jungen Menschen das Unternehmertum wieder schmackhaft machen. Leistung muss Platz haben und in der Gesellschaft wieder attraktiver werden!", so der aktuelle wirtschaftliche Befund des Regionalstellenobmannes.


"Wir wollen den UnternehmerInnen in Leibnitz eine gute, verläßliche Servicestelle in der Region für unternehmerische Interessen und eine starke Interessenvertretung sein. Leibnitz ist ein unternehmerischer Bezirk", ergänzt Neo-RSTL Martin Heidinger.


Stimmen der öffentlichen Hand


 AMS Geschäftsstellenleiterin Ingrid Gürtl


Die Leibnitzer AMS Geschäftsstellenleiterin Ingrid Gürtl räumte mit dem Vorurteil und Klischee auf, dass bei Arbeitslosen der Leistungswille fehle. "Nur 10 % der Arbeitslosen können und wollen nicht arbeiten! Es geht vielmehr darum, Leistung wieder positiv zu bewerten. Wir müssen genauer darauf schauen, warum jemand arbeitslos ist. Arbeitslosigkeit können wir als Gesellschaft nur gemeinsam lösen. Wir vom AMS pflegen etwa dank eines Unternehmergründungsprogrammes eine gute Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft", so Gürtl.


Bezirkshauptmann Manfred Walch (2.v.l.)


Bezirkshauptmann Manfred Walch ortete eine Überbürokratisierung. "Wir sind Getriebene und haben Gesetze zu vollziehen. Dabei sind wir an Fristen gebunden", erläutert Walch.

"Die Direktvergabe von Aufträgen ist ein Instrument für die Bürgermeister, um die lokale Wirtschaft zu bedienen und ihr zu helfen, zu Aufträgen zu kommen. Wir unterstützen die Wirtschaft auch mit einem Digitalservice", ergänzt NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel.


 NRAbg. Bgm. Joachim Schnabel(r.) beim Impulstalk.


Stimmen aus der Wirtschaft


Stellvertretend für die lokale Wirtschaft kamen als lokale Leistungsträger die beiden bekannten südsteirischen Unternehmer Paul Kinder jun. und Philipp Gady beim Wirtschaftstalk eingehend zu Wort.

"Ich führe unseren Familienbetrieb in der 12. Generation. Der Leistungsbegriff ist der gleiche geblieben, aber die Herangehensweise hat sich geändert! Das ist jetzt so und nicht mehr, wie es war. Die hat sich geändert. Jetzt will man arbeiten, wann man und wo man möchte, auch im Homeoffice!", so Kiendler, der bemerkte, dass er als Unternehmer und die MitarbeiterInnen vom Lieferkettengesetz "extrem gefordert" werden. "Die Bürokratie steigt in Zukunft noch weiter! Das wird für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit zum Problem!", fürchtet Kiendler.



Philipp Gady sieht die duale Ausbildung in Österreich als enorme Chance. "Wir bilden junge Menschen in acht verschiedenen Lehrberufen aus. Die Ausbildung junger Fachkräfte ist enorm wichtig. Die MitarbeiterInnen sind der große Goldschatz! Wir bei Gady sehen uns als Markenbotschafter der Lehre!", unterstrich Gady, dessen erklärtes Ziel es ist, die Teilzeitquote zu erhöhen.


Präsidentensache


WKO Präsident Josef Herk berichtete, dass die WKO und er in der gesamten Steiermark und in sechs Regionen mit dem Format "Impulstalk" als Veranstaltungsreihe unterwegs sind.

„Leistungswille, Eigenverantwortung und letztlich selbstständiges Denken und Handeln kommen in unserem Land immer mehr unter Druck! Wir müssen der Gesellschaft in aller Deutlichkeit vermitteln, dass unser Wohlstand keine Selbstverständlichkeit ist, sondern jeden Tag erarbeitet werden muss. Wir müssen alles daransetzen, den Grundwasserspiegel von Leistungswillen und Eigenverantwortung in unserem Land wieder zu heben“, fordert WKO Präsident Herk, der sich als "Wanderprediger der Leistung sieht" und Apostel für das Motto "Damit sich Leistung lohnt" sucht.


 WKO Präsident Herk sieht sich als "Wanderprediger der Leistung"


72 % mehr Gehalt bei Verdoppelung der Arbeitszeit


„Wer seine Arbeitszeit um 100 % erhöht, bekommt nur 72 % mehr Lohn. Den Rest des Einkommenszuwachses kassiert der Staat“, bekrittelt der WKO Präsident. Nicht zuletzt aus diesem Grunde entscheide sich bei uns inzwischen bereits jeder und jede Dritte für Teilzeit. Herk möchte nicht die individuelle Entscheidung hinterfragen, „sondern ein System, das Leistung bestraft“. Daher fordert der WKO Präsident nicht nur eine Reduktion von Steuern und Abgaben, sondern auch einen Bürokratieabbau, einen Stopp der Vollkasko-Mentalität, eine Erneuerung des Bildungssystems und die Stimmungskorrektur.



"Solidarität ist keine Einbahnstraße"


"Angesichts des sinkenden Leistungswillens glauben bereits viele, die einzigen zu sein, die noch soviel leisten! Dabei ist die Leistung ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft und Solidarität keine Einbahnstraße. Die vielen steirischen Unternehmen sind unser Tafelsilber. Wir müssen dagegen halten. Es ist die Leidenschaft für das Unternehmertum, das uns antreibt! Wir haben Erfolge etwa mit der Abschaffung der kalten Progression gehabt. Aber wir brauchen Mehrheiten, und wir sind in der Gesellschaft als Unternehmer nicht die Mehrheit, um den NOVA-Wahnsinn und die KIM-Verordnung abschaffen zu können!", gibt sich Herk kämpferisch.




Fotocredit: Alle Fotos: Heribert G. Kindermann, MA




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