top of page

Jugendsprache im Österreichischen Wörterbuch

  • la6098
  • 11. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

ree

 


Wien, 11. August 2025 – Jugendsprache ist direkt, kreativ und verändert sich ständig. Wörter wie „cringe“, „lost“ oder „sus“ aus dem Englischen oder Dialektausdrücke wie „heast“ zeigen, wie Jugendliche immer wieder neue Ausdrücke erfinden. Zum Tag der Jugend (12. August) stellt das Österreichische Wörterbuch des Österreichischen Bundesverlags (öbv), herausgegeben vom Bildungsministerium, die wichtigsten aktuellen Trends vor – als Spiegel der Gesellschaft und Ausdruck jugendlicher Identität.


„Heast !" – Dialekt mit Comeback-Potenzial

Das österreichische Jugendwort des Jahres 2024 zeigt, dass auch der Dialekt zum aktiven Wortschatz der Teenager gehört: „Heast“ – einst ein Klassiker der Austropop-Ära - wird heute flexibel als Ausdruck des Erstaunens, der Kritik oder Zustimmung und sehr regelmäßig am Satzbeginn oder -ende verwendet.

 

Global inspiriert, lokal interpretiert

Viele aktuelle Jugendwörter haben englische Wurzeln, werden aber im deutschsprachigen Raum weiterentwickelt: Aus „chill“ wird „chillig“, im Ausruf „chill amal“ heißt es „beruhig dich“. Begriffe wie „cringe“ (zum Fremdschämen), „lost“ (orientierungslos/mental verloren), „sus“ (suspekt) oder „safe“ (sicher doch) haben sich etabliert – mit durch die Jugend abgewandelten Bedeutungen und einem spezifischen Sprachgebrauch.

Gleichzeitig greifen Jugendliche Themen ihres Alltags auf: „Flexen“ steht für angeben, „triggern“ für emotionale Reaktionen, „Life-Hacks“ für praktische Alltagstipps.

 

Jugendsprache: Vielfalt durch Dialekt und Eigenkreation

Trotz internationaler Einflüsse bleibt der österreichische Dialekt präsent. Begriffe wie „zach“ sind tief in der Alltagssprache vieler Jugendlicher verankert. Die Verbindung aus globalem Input und regionaler Färbung zeigt: Jugendsprache ist keine Abgrenzung, sondern Ausdruck einer vielschichtigen, selbstbestimmten Sprachwelt.

 

Christiane Pabst, Chefredakteurin des Österreichischen Wörterbuchs, betont: „Jugendsprache ist kein Sprachverfall, sondern Sprachentwicklung. Sie zeigt, wie junge Menschen ihre Lebenswelt reflektieren, sich positionieren und einige, kreative Ausdrucksformen schaffen. Wer genau hinhört. Versteht nicht nur die Sprache, sondern auch die Denkweise einer Generation.“


Fotocredits: © öbv

bottom of page