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Kürbisanbau 2025: Klimawandel schlägt voll durch

  • la6098
  • 21. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit


Trockenheit und Hitze führt heuer zu einer unterdurchschnittlichen Kürbiskernernte, die unter dem Zehn-Jahres-Schnitt liegen dürfte. Präsident Andreas Steinegger (Mitte), Franz Labugger, Obmann der steirischen Kürbisbauern (links) und Jungbauer Michael Konrad (rechts) zeigen anhand verschiedener Kürbisse die unterschiedlichen Erträge.
Trockenheit und Hitze führt heuer zu einer unterdurchschnittlichen Kürbiskernernte, die unter dem Zehn-Jahres-Schnitt liegen dürfte. Präsident Andreas Steinegger (Mitte), Franz Labugger, Obmann der steirischen Kürbisbauern (links) und Jungbauer Michael Konrad (rechts) zeigen anhand verschiedener Kürbisse die unterschiedlichen Erträge.

Kühle Temperaturen zur Anbauzeit, zwei anhaltende Hitzewellen und extreme Trockenheit machen den steirischen Kürbissen heuer ordentlich zu schaffen - die Ernte dürfte daher unter dem Zehn-Jahres-Schnitt liegen. Die gute Nachricht: es wird trotzdem ausreichend steirisches Kürbiskernöl g.g.A geben.


Ein unberechenbares Jahr

„Diese Wetterlaunen des menschengemachten Klimawandels haben deutliche Folgen auf die bevorstehende Kürbisernte“, resümiert Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger. Auf sandigen, wasserdurchlässigen Böden wird mit schlechten bis gar keinen Erträgen gerechnet. Auf schwereren Böden mit besserer Wasserhaltefähigkeit und ausreichenden Niederschlägen – oft als regionaler Gewitterregen – sind hingegen gute Ergebnisse möglich. Insgesamt wird für die Steiermark eine unterdurchschnittliche Kürbiskern-Ernte erwartet, die unter dem Zehn-Jahres-Schnitt liegen dürfte.


Beize hat Kürbispflanzen gerettet

Die zu kühlen Temperaturen zur üblichen Anbauzeit Anfang Mai verzögerten das Auflaufen der Jungpflanzen. Teilweise waren die sehr sensiblen, unbeschalten Kerne zwölf bis 15 Tage im kalten Boden. „Nur dank des kurzzeitig zugelassenen Beizmittels konnten die zarten Kürbissamen keimen. Ohne Beize hätten die bodenbürtigen Schädlinge die Kürbissamen zerstört – die jungen Pflänzchen wären nicht aufgelaufen“, unterstreicht Steinegger. Und er betont: „Entscheidend für die Zukunft des Kürbisanbaus bleibt ein praxistaugliches Beizmittel, das die empfindlichen Samen vor Schädlingen im Boden schützt – daran führt kein Weg vorbei.“


Präsident Andreas Steinegger (2.v.r.) betont: Beize hat viele Kürbispflanzen gerettet. Im Bild mit Jungbauern Michael Konrad (rechts), Obmann Franz Labugger (2.v.l.) und Ascon 3 Geschäftsführer Bernhard Pfeiffer (links)
Präsident Andreas Steinegger (2.v.r.) betont: Beize hat viele Kürbispflanzen gerettet. Im Bild mit Jungbauern Michael Konrad (rechts), Obmann Franz Labugger (2.v.l.) und Ascon 3 Geschäftsführer Bernhard Pfeiffer (links)

Haupternte Anfang September, Versorgung gesichert

Die Haupternte der steirischen Ölkürbisse wird für Anfang September erwartet, vereinzelt auch schon etwas früher. „Die vielen Sonnenstunden lassen eine ausgezeichnete Kernqualität heranreifen – diese verspricht jetzt schon ein typisch nussig duftendes steirisches Kürbiskernöl“, betont Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft der Steirischen Kürbisbauern. Ob es zu Engpässen bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. kommt? Labugger ist unbesorgt: „Es wird ausreichend Kerne und Steirisches Kürbiskernöl geben.“ Zu den Preisen sagt der Obmann: „Sie werden nur moderat angepasst, bleiben also weitgehend stabil. Die anfallenden höheren Lohn-, Logistik-, Energie-, und Verpackungskosten tragen hauptsächlich die Produzenten.“


Unterschiedliche Kernernte aufgrund der Trockenheit: in beiden Kürbissen links oben fehlen in jeweils einer Kammer Kerne – Kernernte wird schwach ausfallen. Bei den beiden Kürbissen links unten wird eine durchschnittliche Kernernte erwartet.
Unterschiedliche Kernernte aufgrund der Trockenheit: in beiden Kürbissen links oben fehlen in jeweils einer Kammer Kerne – Kernernte wird schwach ausfallen. Bei den beiden Kürbissen links unten wird eine durchschnittliche Kernernte erwartet.

Unterschiedliche Flächen, unterschiedliche Erträge

Schlechte Erträge bis hin zu einer normalen Kürbiskernernte erwartet sich auch Jungbauer Michael Konrad aus Kalsdorf, der heuer seinen Job im Prototypenbau-Management bei Magna aufgegeben hat. Konrad: „Hitze und Trockenheit haben den Ölkürbis zugesetzt – auf Flächen mit sandigen Böden sehr stark, auf Flächen mit schwereren Böden mit besserer Wasserhaltefähigkeit und häufigeren Gewitterregen weniger stark.“


Zahlen und Fakten

2025 wurden in der Steiermark auf 9.067 Hektar Ölkürbisse angebaut. Für einen Liter steirisches Kürbiskernöl benötigt man 2,1 bis 2,5 Kilo Kürbiskerne – das sind 30 bis 40 Kürbisse. Steirisches Kürbiskernöl g.g.A hat in Österreich einen Marktanteil von 66 Prozent. 33 Prozent werden mit bisher steigender Tendenz in erster Linie nach Deutschland, in die Schweiz, Frankreich, die Benelux-Länder, nach Südkorea, Taiwan und in die USA exportiert.


Fotocredits: LK Steiermark/Nadja Fuchs

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