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Klima-Wasser­-Projekt sichert Zukunft der Wasserversorgung


Projektvorstellung: (v.l.) Ing. Astrid Holler, Bgm. Mag. Michael Schumacher, DI Anika Stelzl und GF Dir. DI Franz Krainer.


Im Vorfeld des jüngsten Weltwassertags am 22. März 2025 haben die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH und die Stadtgemeinde Leibnitz in Kooperation mit der Technischen Universität Graz das Forschungsprojekt GAIA vorgestellt. Das zukunftsweisende Klima-Wasser-Projekt setzt auf alternative Wasserressourcen, um den regionalen Trinkwasserverbrauch langfristig zu senken und primär Städte klimaresilienter zu gestalten.


Wichtige Erkenntnisse zur Sicherung der Trinkwasserversorgung


Beim jüngsten Pressegespräch in der Zentrale der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH in der Leibnitzer Wasserwerkstraße informierten GF Dir. DI Franz Krainer, Bgm. Mag. Michael Schumacher, DI Anika Stelzl und Ing. Astrid Holler über die Hintergründe, Methoden und ersten Erkenntnisse des Zukunftsprojekts. Das angepeilte Projektziel ist in erster Linie, innovative Strategien für eine nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen und klimaresileineter Stadtentwicklung zu entwickeln.


 Pressegespräch in der Zentrale der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH.


Der traditionelle Weltwassertag am 22. März 2025 soll daran erinnern, dass Wasser die Grundlage allen Lebens ist. "Wasser ist nicht nur ein lebensnotwendiges Gut, sondern auch ein Menschenrecht. Dennoch haben weltweit rund 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es liegt an uns allen, nachhaltige Lösungen zu fördern!", bekräftigt GF Krainer von der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH, die dafür sorgt, dass die Region zuverlässig mit hochwertigem Trinkwasser versorgt wird.

Aktuell sei, so GF Krainer, die Wasserversorgung stabil und gewährleistet. Doch langfristige Veränderungen durch den Klimawandel erfordern laut dem Geschäftsführer des Trinkwasserversorgers vorausschauende Maßnahmen. Deshalb rücke anlässlich des Weltwassertags das Forschungsprojekt GAIA in den Mittelpunkt. Denn es entwickele vor allem innovative Strategien für eine nachhaltige Wassernutzung und eine klimaresiliente Stadtentwicklung.


Trinkwasserversorgung und nachhaltige Ressourcennutzung


Die LFWV versorgt die Region zuverlässig mit wertvollem Trinkwasser. Auch wenn die Versorgung heute gesichert ist, zeigen steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster die Notwendigkeit, vorausschauend zu handeln. „Jeder Tropfen, der eingespart werden kann, trägt zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung bei“, erklärt Franz Krainer, Geschäftsführer der LFWV und fügt hinzu: „Durch einen bewussten und effizienten Umgang mit Wasser kann jede und jeder dazu beitragen, diese wertvolle Ressource zu schützen.“ Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Einsparungen, sondern auch eine optimierte Nutzung vorhandener Wasserquellen. Deshalb setzt die LFWV auf Aufklärung, Sensibilisierung und innovative Maßnahmen, um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt ist die Entsiegelung von Böden, da sie die Versickerung von Regenwasser fördert und somit zur Neubildung des Grundwasserkörpers beiträgt. Der Weltwassertag macht auf die Bedeutung von Wasser als lebenswichtige Ressource aufmerksam und unterstreicht die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit dieser Ressource. Das GAIA-Projekt ist ein wichtiges Beispiel für innovative Lösungsansätze zur Sicherstellung der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels. Mit der Nutzung alternativer Wasserquellen wie Grauwasser und Regenwasser wird angestrebt, den Verbrauch von Trinkwasser für die Bewässerung zu reduzieren und den Wasserhaushalt städtischer Gebiete klimaresilienter zu gestalten.


Grüner Infrastruktur und alternative Wasserressourcen


Im Rahmen des GAIA-Projekts wird nunmehr der Wasserbedarf von Grünen Infrastrukturen untersucht, um deren Kühlwirkung und ökologische Funktion langfristig zu sichern. Es geht um Altenativen zur Schonung der TZrinkwasserressourcen, Einsparungspotenzial von wertvollem Trinkwasser (Nutzung des so genannten Grau- oder Regenwassers) und entsprechende Bewußtseinsbildung bei der Bevölkerung.

„Wir analysieren diese alternativen Wasserressourcen in Bezug auf ihre Verfügbarkeit, die qualitativen Anforderungen und die notwendigen Aufbereitungsmaßnahmen“, erklärt Anika Stelzl von der TU Graz. Basierend auf städtebaulichen Grünraumentwicklungsszenarien soll danach dann der zukünftige Bewässerungsbedarf unter Berücksichtigung verschiedener Klimawandelszenarien prognostiziert. Neben der Identifikation von Trinkwassereinsparpotenzialen steht die Bewusstseinsbildung für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser im Fokus des Projekts. Das Forschungsprojekt GAIA wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert und in Kooperation mit der TU Graz und der BOKU Wien bearbeitet.


Leibnitz als Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung


"Leibnitz ist seit mehr als 30 Jahren Klimabündnisgemeinde und seit drei Jahren Agenda 2030 Gemeinde. Ein Zeichen, dass nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz für die Stadt seit Jahrzehnten im Fokus stehen. Wir werden alles daransetzen, unsere Stadt bestmöglich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten und den Schutz der Menschen, ihrer Häuser und ihrer Lebensgrundlage zu gewährleisten,“ unterstreicht Bgm. Schumacher.

Der Klimaschutz schütze, so der Bürgermeister, auch die Trinkwasserressourcen. "Wo es Wasser gibt, da ist der Wohlstand der Menschen zu Hause!", erklärt Bgm. Schumacher, der auf die hervorragende Leibnitzer Trinkwasserqualität und den günstigen Trinkwasserbezug spreis in der Stadt Leibnitz verweist.


Maßnahmen gegen wachsende Bodenversiegelung


"Leibnitz wächst, was ja an sich positiv ist. Aber das bedeutet auch, dass durch die dafür notwendige Infrastruktur Boden versiegelt wird. Wir haben im örtlich Leitbild den Rahmen dafür definiert. Eben etwa, welche Bäume gepflanzt werden sollen, damit die steigeneden Temperaturen wieder sinken, weil Bäume Schatten spenden!", ergänzt Stadtentwicklerin Astrid Holler. Nicht zuletzt habe man im dreieinhalbjährigen jährigen Forschungsprojekt Smart City Leibnitz  (2019-2023) den Schwerpunkt auf eine klimafitte Stadt der Zukunft gelegt. "Da geht es um den Einsatz erneuerbarer Energien, sanfte & aktive Mobilität und den Erhalt und die Erweiterung von städtischen Grünräumen, Förderung der Biodiversität und Reduktion von Versiegelung von Flächen. Durch Bodenversiegelung mit Asphalt und Beton kann Regenwasser nicht mehr in den Boden einsickern. Diesen erheblichen Auswirkungen auf das Trinkwasser soll durch entsiegelte Flächen, begrünte Dächer und wasserdurchlässige Oberflächen Einhalt geboten werden!", so Holler weiter

Eine nachhaltige Stadtplanung bedeute, so die Stadtentwicklerin, dass man Versiegelung reduziere, Grünflächen schütze und innovative Lösungen wie wasserdurchlässige Beläge umsetze. Das konnte man auch schon bei der Neugestaltung des GW. Papst-Parks vor dem Alten Kino Leibnitz verwirklichen.

Das GAIA-Projekt soll nun zeige, wie durch innovative Forschung und Zusammenarbeit konkrete Maßnahmen für eine zukunftsfähige Wasser- und Stadtentwicklung umgesetzt werden könnten, was ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaresilienten Zukunft für Leibnitz gesehen werde.


Über die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH


Gegründet im Jahre 1910 als Leibnitzer Wasserwerk, versorgt die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH aktuell rund 80.000 Menschen in 29 Gemeinden und 4 politischen Bezirken mit Trinkwasser. Betrieben werden vom Trinkwasserversorger 12 Brunnenanlagen, 60 Drucksteigerungsanlagen und insgesamt 42 Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 10.000 m³. Betreut werden ca. 340 km Transport- und Versorgungsleitungen und im Jahr werden rund 3,7 Millionen m³ Trinkwasser gefördert.

Es werden Verhandlungen mit anderen Trinkwasserversorgern geführt, so GF Krainer, um die südliche Steiermark mit Leitungen zu vernetzen, damit in niederschlagsarmen Jahren für Nachschub gesorgt sei.

"Aktuell liegt der Grundwasserstand im Grundwasserköprer im Leibnitzerfeld leicht über den langfristigen Durchschnitt der letzten 20 Jahre!", weiß GF Krainer zu berichten.

Fotocredit: Heribert G. Kindermann, MA

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