Die jüngste Ausfahrt von Mitgliedern des Leibnitzer Oldtimer-Club unter Leitung von Edmund Steinwender führte die Leibnitzer Vintage-Pioniere in die Weststeiermark. Auf dem Programm stand der Besuch des neuen Erzherzog Johann Museum in Schloss Stainz mit einem umfassenden Blick auf den steirischen Prinzen.
Gemeinsame Abfahrt und Anreise
Die Leibnitzer Klassiker-Ritter trafen sich mit ihren chromblitzenden Oldtimer-Raritäten zur gemeinsamen Abfahrt nach Stainz auf dem Parkplatz des Naturparkzentrum Grottenhof, wo Edmund Steinwender und Petra Videcnik das Ausflugsprogramm im Detail der Leibnitzer Oldtimer-Elite vorstellten.
Leben und Wirken des steirischen Prinzen
Das neue Erzherzog Johann Museums in Schloss Stainz präsentiert auf rund 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche das Leben und Wirken des die Steiermark bis heute prägenden Erzherzog Johann. Beleuchtet werden seine Beziehung zum Markt Stainz, seine familiäre Geschichte, sein Einfluss auf die Steiermark, seine militärische und politische Karriere sowie seine Leidenschaft für Reisen und Natur.
Erzherzog Johann ist der grünen Mark als volksverbundener Reformer und Förderer des Fortschritts unvergessen geblieben. Sein Vermächtnis wird bis in die Gegenwart dank zahlreicher von ihm ins Leben gerufenen Institutionen bewahrt.
Das neue Museum auf Schloss Stainz
Erzherzog Johanns umfassender Einfluss auf die steirische Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wird in sieben thematisch gegliederten Räumen präsentiert. Dafür wurden völlig neue Bereiche im Schloss saniert und zugänglich gemacht, die bisher die Eigentümerfamilie Meran bewohnt hat.
Der Gang illustriert als verbindendes Element die Ausgangslange im 19. Jahrhundert und bildet maßgebliche Zeitgenossen Johanns ab.
Der 1. Raum ist eine Einführung in die Beziehung Johanns zu Stainz, das er als Bürgermeister maßgeblich geprägt hat.
Der darauffolgende Raum widmet sich Johanns familiären Hintergründen, seiner Erziehung und frühen Prägung in Florenz sowie seiner durch Standesunterschiede erschwerten, doch letztlich erfüllten Liebe zu Anna Plochl. Zahlreiche Originalgemälde und Porträts sind ausgestellt, die Erzherzog Johann sowohl als Privatperson als auch als Repräsentanten des Hauses Habsburg zeigen.
Das bekannte Bildnis Kupelhofers, das ihn im Jahr 1828 mit grau-grünem Rock zeigt, symbolisiert seine Verbundenheit mit dem steirischen Volk.
Militär und Politik
Der 4. Ausstellungsraum dokumentiert Erzherzog Johanns militärische und politische Karriere.
Modernisierung und Förderung der Steiermark
Der 5. Raum beschreibt Johanns Visionen und seine realisierten Projekte zur Modernisierung und wirtschaftlichen Förderung der Steiermark. Sein Engagement für die Steiermark, seine Förderung von Bildungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und Infrastrukturprojekten prägten die Region nachhaltig.
Von der Etablierung der Südbahn über die Förderung der Landwirtschaft bis hin zu wissenschaftlichen Unternehmungen wird sein Bestreben deutlich, Fortschritt und Wissenschaft zu vereinen.
Die Ausstellung offenbart auch Erzherzog Johanns Leidenschaft für Reisen und Natur, widmete er sich doch auf seinen Bergwanderungen der Naturbeobachtung und Sammeltätigkeit.
Die Ausstellung endet mit einer Betrachtung des Mythos Erzherzog Johann, der in vielfältiger Weise in der Volkskultur, in musikalischen und literarischen Werken sowie in seiner posthumen Rezeption als Symbolfigur für Fortschritt und Volksnähe weiterlebt.
Erstmals ausgestellte Archivalien
Im Rahmen der Recherche und Umbauarbeiten für das neue Museum wurden in Schloss Stainz unterschiedliche bislang nicht veröffentliche Archivalien gefunden, die im Erzherzog Johann Museum nun erstmals gezeigt werden. So etwa handgezeichnete originale Umbaupläne für Schloss Stainz, die Erzherzog Johanns Sohn (1872) anfertigen ließ.
Geselliger Ausklang beim Fuchswirt
Mit einem köstlichen Backhendlessen auf der Terrasse vom Gasthaus "Zum Fuchswirt" von Familie Hermann Schatzer und Isabella Waterl in Greisdorf, Gemeinde St. Stefan ob Stainz, fand der Ausflug der Leibnitzer Oldtimerrunde in die Weststeiermark schließlich einen geselligen Ausklang.
Fotocredits: Heribert G. Kindermann, MA