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Schloss Hollenegg for Design zeigt bis 1. Juni "Knit & Weave"

  • la6098
  • 15. Mai
  • 3 Min. Lesezeit


Schloss Hollenegg for Design ist seit Jahren treuer Partner des Designmonat Graz. Aktuell geht die Ausstellung "Knit and Weave" als Teil des Programms des Designmonat Graz noch bis 1. Juni 2025 der Frage nach, was ein Textil ausmacht.



Textilien und Herstellungsfertigkeiten



"Knit and Weave" ist in den historischen Räumen des bezaubernden weststeirischen Schlosses Hollenegg zu bestaunen. Die Ausstellung setzt damit die Erforschung von Materialien durch Schloss Hollenegg for Design fort und zeigt zeitgenössische Projekte neben den bestehenden historischen Stoffen, die das Schloss „kleiden“ und einrichten.

Die bereits 10. Designausstellung auf Schloss Hollenegg beschäftigt sich mit Textilien und Herstellungsfertigkeiten und zeigt eine lebendige Auseinandersetzung von Farben und Texturen. Die von Johanna Pichlbauer kuratierte Ausstellung stellt mehr als dreißig aufstrebende Designtalente vor, die die Grenzen von Textilien auflösen.

Textilien zu entwerfen bedeutet, handwerklich geschickt zu sein, sich aktiv an der Produktion zu beteiligen und sowohl auf Ästhetik, als auch auf Innovation zu achten. Viele Designerinnen und Designer setzen sich auch für die Entwicklung umweltfreundlicherer und weniger verschwenderischer Methoden der Textilproduktion ein und schaffen Stoffe, die nicht nur schön, sondern auch nachhaltig sind.



Methoden der Textilproduktion


Paula Holzhauser hat ein System entwickelt, um bei der Produktion zu kurze, und daher ausrangierte, Garne zu integrieren. Anneleen Bertels flickt Kleidung mit gestickten Schmuckreparaturen. Dila Demircan Özer und Joy Hsu verwandeln kaum getragene Stoffe in Toilettenpapierrollen, als Metapher für die Verschwendung in der Fast Fashion.

Esther Van Schuylenbergh und Emilie Palle Holm erweitern die Grenzen des Jacquardwebens und schaffen komplizierte Muster und dreidimensionale Strukturen, während Hana Tavcar, Marcos Kueh und Ege Kökel die kommunikative Kraft von Textilien nutzen.



Einen ebenso wichtigen Aspekt stellt die Zusammenarbeit mit Unternehmen dar: Anna Resei entwaf einen Seidenschal für Jungmann & Neffe, einer Wiener Traditionsfirma, die seit 1866 edle Stoffe für Kleidung herstellt und verkauft. Theresa Hattinger hat stattdessen mit Sattler, einem österreichischen Unternehmen, der auf die Produktion hochwertiger technischer Textilien für den Außenbereich spezialisiert ist, zusammengearbeitet: Hattingers übergroßes Projekt ist ein humorvoller Willkommensgruß zur Ausstellung.


Webstuhlinstallation von Aoi Yoshizawa

Während eines Sommeraufenthaltes auf Schloss Hollenegg widmete Aoi Yoshizawa, eine in Helsinki ansässige japanische Textildesignerin, ihre Aufmerksamkeit den Farben und dekorativen Elementen der Architektur, die die Atmosphäre des Schlosses ausmachen. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf alte Webtechniken. Für die Ausstellung hat Yoshizawa eine Webstuhlinstallation entworfen und gebaut, die Aspekte des Schlosses mit den technischen Merkmalen des Handwebens verbindet. Ihr Aufenthalt im Schloss Hollenegg wurde durch die großzügige Unterstützung des Finnland-Instituts Deutschland ermöglicht.

Ein weiteres besonderes Projekt wurde mit Basketclub konzipiert. 2020, mitten in der Pandemie als Instagram basierte Initiative gegründet, lädt Basketclub jeden Monat die Mitglieder einer internationalen Gruppe von Kreativen ein, einen neuen „Korb“ zu flechten. Eine Kurzbeschreibung in Form eines Emoji gibt das monatliche Thema der Körbe vor. Die speziell für Hollenegg gefertigten Stücke wurden vom Nadel- und Faden-Emoji inspiriert.


Stoffe und Kissen von Theresa Schöffel


Der Blockdruck auf Stoff ist eine traditionelle Technik, bei der kunstvolle Designs in Holzblöcke geschnitzt, in Farbe oder Tinte gertaucht und danach auf ein Gewebe übertragen werden, um wiederholende Muster zu schaffen. Theresa Schöffel aus Stainz verleiht mit dieser handgefertigten Methode den Stoffen reiche Texturen und lebendige, detailreiche Motive. Die Stoffe und Kissen von Theresa Schöffel werden für ihre kunsthandwerkliche Schönheit und kulturelle Bedeutung geschätzt.




Weben auf einem Webstuhl


Am Eröffnungswochenende bot das Textile Zentrum Haslach den Gästen die Möglichkeit, zu sehen, wie das Weben auf einem Webstuhl funktioniert. Das Textile Zentrum Haslach setzt sich dafür ein, dass das reiche textile Wissen und das kulturelle Erbe der Region Mühlviertel nicht verloren gehen. Es bietet die Möglichkeit, in die Geschichte der Textilherstellung und in die Designprozesse der modernen Produktion einzutauchen.


Ausstellungszeiten und Führungen


"Knit and Weave" ist noch bis zum 1. Juni 2025 im Schloss Hollenegg, in Hollenegg 1 in der Gemeinde Bad Schwanberg, jeweils samstags und sonntags in der Zeit von 11 bis 18 Uhr zugänglich. Führungen für Gruppen können von Montag bis Freitag (5 bis 20 Personen) gebucht werden. Einzelpersonen können sich jeden Freitag um 18 Uhr für eine Führung mit Kuratorin Alice Stori Liechtenstein anmelden.



Fotocredits: Heribert G. Kindermann, MA




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