Soziallandesrätin Doris Kampus (r.) und Geschäftsführerin Regina Geiger. Foto. © Land Steiermark
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Bei der Schuldenberatung Steiermark waren im Vorjahr mehr als 2.000 Erstkontakte gezählt worden. Das war ein Plus von 12,5 Prozent. Auch bei den Erstberatungen gab es einen Zuwachs von 12 Prozent.
Die Teuerung wirkt sich aus
Die Auswirkungen der Teuerung in den vergangenen Monaten spiegeln sich auch in der Jahresbilanz 2023 der Schuldenberatung Steiermark wider: So sind im Jahr 2023 die Erstkontakte gegenüber dem Vorjahr um 230 Kontakte auf 2.073 Erstkontakte gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Erstberatungen in der Schuldenberatung Steiermark sind im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich gestiegen: um 152 Beratungen bzw. 11,9 Prozent auf insgesamt 1.441 Erstberatungen. Im Jahr 2023 haben sich 6.251 Personen mindestens ein Mal an die Schuldenberatung Steiermark gewendet, um Unterstützung zu erhalten – dies sind um 10,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
„Die Folgen der Teuerung sind auch in der Schuldenberatung abzulesen. Wenn dann auch noch Arbeitslosigkeit hinzukommt, wird die Situation insbesondere für Frauen oft dramatisch. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit unserer konsequenten Sozialpolitik gegensteuern und dank der Schuldenberatung Steiermark vielen Betroffenen in allen Regionen der Steiermark wieder einen Ausweg aus einer finanziellen Krise aufzeigen können“, meint dazu Soziallandesrätin Doris Kampus.
Anlaufstelle für Menschen mit finanziellen Problemen
„Die Zahlen 2023 zeigen wieder einmal, dass die staatlich anerkannte Schuldenberatung Steiermark unverzichtbare Anlaufstelle für Menschen mit finanziellen Problemen in der Steiermark ist. Mehr als zwei Drittel aller Privatkonkursverfahren wurden von den kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schuldenberatung Steiermark begleitet. Damit liegen wir österreichweit an der Spitze und tragen somit wesentlich zur Entschuldung von Menschen in der Steiermark bei“, ergänzt GF Regina Geiger.
Die Durchschnittsverschuldung der KlientInnen der Schuldenberatung Steiermark lagen 2023 bei 61.884 Euro. Die Durchschnittsverschuldung von Männern lag bei etwa 70.438 Euro und jene von Frauen bei knapp 50.000 Euro.
Im Jahr 2023 wurden 67 Prozent aller Insolvenzanträge in der Steiermark laut Insolvenzdatei durch MitarbeiterInnen der Schuldenberatung Steiermark erstellt. Dieser Anteil ist zwar gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte gesunken, in absoluten Zahlen entspricht dies aber einer Steigerung von 23 Anträgen. In 75,6 Prozent aller eröffneten Insolvenzverfahren wurden die Klientinnen und Klienten durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schuldenberatung Steiermark vor Gericht begleitet oder vertreten.
Das Durchschnittsalter der KlientInnen betrug 42,2 Jahre zum Zeitpunkt der Erstberatung. 43,1 Prozent der Klienten und 46,4 Prozent der Klientinnen haben als höchste abgeschlossene Ausbildung den Pflichtschulabschluss angegeben.
Mit 53,6 Prozent hat mehr als die Hälfte aller KlientInnenVerbindlichkeiten bei ein bis fünf Gläubigerinnen oder Gläubigern; 11,3 Prozent nur bei einer Gläubigerin/einem Gläubiger. Die durchschnittliche Anzahl beträgt 7,7 Gläubigerinnen oder Gläubiger.
Die Gründe für die Überschuldung
Als Gründe für ihre Überschuldung (Mehrfachnennungen möglich) nannten 31,7 Prozent „Arbeitslosigkeit bzw. Einkommensverschlechterung“. Mehr als jede/r Fünfte (20,6 Prozent) nannte unter anderem „Umgang mit Geld bzw. mangelnde Finanzbildung“. „Ehemalige Selbstständigkeit“ wird von 17,5 Prozent der Betroffenen genannt, „Scheidung/Trennung“ von 12,4 Prozent.
An fünfter Stelle der Überschuldungsgründe stehen Lebenshaltungskosten inklusive Wohnungskosten/Miete, 12,4 Prozent nannten Lebenshaltungskosten als eine Überschuldungsursache, was eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren darstellt.