Die steirische Fachgruppe Güterbeförderung in der WKO Steiermark steigt mit der Marketingagentur des österreichischen Güterbeförderungsgewerbes in das heimische Rallye-Geschehen ein. Als Hauptsponsor der 11. Rebenland Rallye (15. bis 16. März 2024) wird man zum ersten Mal die Motorsportgroßveranstaltung im Rebenland Leutschach Gelb einfärben.
Ein Bekenntnis zur österreichischen Transportwirtschaft
Die überregional und branchenübergreifend tätige Arbeitsgemeinschaft Logcom ist eine Initiative der Wirtschaftskammer, die zur Imageverbesserung des LKW in der Öffentlichkeit und zur Hebung der Verkehrssicherheit beitragen möchte. „LKW-Friends on the Road steht für ununterbrochene Aufrechterhaltung der Lieferketten unter größtmöglicher Ressourcenwahrung für Umwelt und Klima. Moderne LKW tragen wesentlich zur Verkehrssicherheit bei und sichern die Versorgung alle Menschen in Österreich. Wir bringen, was sie täglich brauchen!", erläutert Präsident Mag. Dr. Christian Spendel.
Warum Hauptsponsor einer Motorsportveranstaltung?
Die Protagonisten des Themas "90 % weniger Kohlenstoffdioxid sind sofort möglich": (v.l.) Mag. Dr. Christian Spendel, KoR Peter Fahrner, DI Dr. Konstantin Weller und ÖAMTC-Chefinstruktor Hermann Wirrer.
Mit dem Engagement rund um die Rebenland Rallye möchten "Lkw Friends on the Road" und die steirische Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe der WKO Steiermark auch Menschen ansprechen, die sich für Motorsport und Mobilität begeistern und bisher noch nicht auf die Idee gekommen sind, diese Begeisterung auch beruflich hinter dem Lenkrad eines Lkw umzusetzen.
Viele Parallelen zwischen dem Lkw und dem Rallye-Sport!
"Es gibt viele Parallelen zwischen dem Lkw und dem Rallye-Sport! Zudem erhoffen wir uns unter den PS-faszinierenden Rallye-Fans auch Interesse am Lkw zu wecken. Gutes Fahrpersonal ist immer gefragt und der Beruf eines Lenkers oder einer Lenkerin ist ein Mangelberuf", begründet Fachgruppenobmann KoR Peter Fahrner das Enagegement von "Lkw Friends on the Road" als Sponsor im Rallye-Sport. "Der Beruf ist auch für Frauen attraktiv. Denn 80 % des Lkw-Verkehrs fährt im Umkreis von nur 80 Kilometern!", weiß Christian Spendel.
Obmann Fahrner beklagt die beim Transport behördlich verordneten Kohlenstoffdioxid-Grenzen und vor allem die 500.000 Tonnen jährliche Mehrbelastung mit Kohlenstoffdioxid aufgrund des durch regionale Lkw-Fahrverbote, Fahrverbote für diverse Euroklassen im Rahmen vom IG-L oder auch die jüngste Verordnung im Rahmen des Abfallwirtschaftsgesetzes verursachten Umwegverkehrs. "Wir müssen deshalb über 100 Kilometer längere Strecke in Kauf nehmen. Dabei wären wir mit der Anerkennung von HVO 100 als umweltfreundlicher Treibstoff für 2040 gerüstet", erklärt Obmann Fahrner.
"90 Prozent weniger Kohlendioxid sind sofort möglich!"
"Die Dieselvariante HVO wie auch E-Fuels können bei den herkömmlichen Verbrennungsmotoren sofort zum Einsatz kommen und würden eine sofortige und effektive Reduktion der Kohlenstoffdioxid-Emissionen sorgen. Die Klimaneutralität ist nur mit synthetischen Treibstoffen zu erreichen!", betont Konstantin Weller von der TU Graz.
"HVO 100 ist ein biogener Kraftstoff, der sofort verfügbar ist und eine Kohlenstoffdioxid-Reduktion von mehr als 90 % im Vergleich zu fossilem Diesel mit sich bringt, wenn dieser hauptsächlich aus Speiseabfällen gewonnen wird", so der Wissenschafter.
Aber warum tanken nicht schon längst Lkw HVO 100?
"Vom Verkehrsministerium ist HVO 100 leider noch nicht offiziell anerkannt! Auf Autobahnen werden wir mit der Kohlenstoffdioxid-Bepreisung bestraft, wenn wir HVO 100 tanken", so Obmann Fahrner.
"Die Höhe der Lkw-Maut wird nach ökologischen Grundsätzen in Kohlenstoffdioxid-Klassen unterteilt berechnet. Da findet HVO 100 noch keine Berücksichtigung. Sobald vom Ministerium HOV 100 angerannt wird, werden Transportunternehmen auf HOV 100 umstellen", meint Christian Spendel von der Arbeitsgemeinschaft Logcom.
Beitrag zu mehr Sicherheit für Kinder!
Fahrner berichtet auch von einer Initiative in der Volksschule Wildbach, wo man unter dem Motto "sehen und gesehen werden" Kinder über die Gefahren des toten Winkels informiert habe. Bei Lkw oder Bussen gibt es nämlich einen so genannten "toten Winkel", also einen Bereich, der vom Fahrzeuglenker trotz der Spiegel nicht einsehbar ist. Abhilfe schaffen könne dahingehend ein Totwinkelassistent (misst die Position, die Fahrtrichtung und den Abstand und warnt den Fahrer, falls sich auf der benachbarten Spur ein Fahrzeug befindet).
Nun möchte man, so Fahrner, für die Schulung und Information von Kindern für die Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg einen Probetrieb ausrollen, bei dem Experten mit den Kindern das Problem des toten Winkels besprechen und veranschaulichen.
Alle Fotos: Heribert G. Kindermann, MA