
Am frühen Nachmittag des 29. Mai 2024 sorgte ein verdächtiger Gegenstand im Bereich der Grazer Elisabeth- und Leonhardstraße für eine großflächige Sperre am stadtauswärtigen Ende (nahe LKH) der beiden Verkehrsrouten. Ein verdächtiges Auto wird von der Polizei untersucht, zur Sicherheit wurden in der Elisabethstraße und der Leonhardstraße Sperren eingerichtet. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Bombenserie rund um die Zeugen Jehovas.
„Es wurde ein verdächtiger Gegenstand gemeldet, im Moment wissen wir allerdings noch nicht, worum es sich handelt“, heißt es seitens der Pressestelle der Polizeidirektion. „Die Sperren sind eine reine Vorsichtsmaßnahme.“ Die Polizei nimmt im Moment die sogenannte Gefahrenerforschung auf, dabei wird eruiert, ob von dem gemeldeten Gegenstand eine Gefahr ausgeht oder nicht.
Die nach dem Erzengel benannte Soko "Michael" hat dabei offenbar jene Person gefasst, die für drei Anschläge auf die Zeugen Jehovas verantwortlich sein soll. Der Mann, der seit Sommer des vergangenen Jahres die Anschläge verübt hatte, dürfte in Leibnitz gefasst worden sein. Er wird nun von den Ermittlern verhört. "Wir schließen auch einen Zusammenhang zu dem möglichen Täter nicht aus", sagte Polizeisprecher Markus Lamb.
Auto des Verdächtigen wird mit Sprengstoff-Robotern untersucht
Bei dem Entschärfungseinsatz sollen auch Roboter zum Einsatz kommen, die offenbar das Auto des Tatverdächtigen untersuchen. Rund 20 Ermittler der Sonderermittlungsgruppe (Soko) Michael jagen seit gut neun Monaten das Bombenphantom aus der Steiermark. Drei Attentate, jeweils an einem Freitag, sollen auf das Konto der Person gehen:
Attentat 1 fand am 18. August in Leibnitz auf zwei abgestellte Autos vor einem Königreichssaal statt
Attentat 2 am 29. März in Kalsdorf war ein Paket vor einem Königreichssaal – das nicht detonierte. Von diesem Paket erhofften sich die Ermittler auch die meisten Spurentreffer
Attentat 3 fand am 3. April in Premstätten statt. Wo unter einem abgestellten Auto vor einem Haus eines Zeugen Jehovas abermals eine Bombe detonierte
Auch ein Profiler wurde hinzugezogen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Eines stand für die Polizei dabei von Anfang an so gut wie fest: Es dürfte in allen drei Fällen derselbe Täter am Werk gewesen sein. Und: seine Bomben wurden von Anschlag zu Anschlag professioneller.
Offen blieb hingegen, ob der oder die Verdächtige einst selbst bei der Glaubensgemeinschaft war. Eine Hausdurchsuchung bei einem Ex-Mitglied blieb dabei ohne Erfolg.
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