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Das sind die Hofheldinnen des Jahres 2025

  • la6098
  • 20. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit
Die Siegerinnen des Sozialpreises: Grete Kirchleitner (4.v.l.) und Johanna Aust (5.v.r.). Mit den Gratulanten (v.l.n.r.): Landesbäuerin Viktoria Brandner, Kammersekretär Wolfgang Meier, Vizepräsidentin Maria Pein, Präsident Andreas Steinegger, Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Kammerobmann-Stellvertreter Josef Kaiser und Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse
Die Siegerinnen des Sozialpreises: Grete Kirchleitner (4.v.l.) und Johanna Aust (5.v.r.). Mit den Gratulanten (v.l.n.r.): Landesbäuerin Viktoria Brandner, Kammersekretär Wolfgang Meier, Vizepräsidentin Maria Pein, Präsident Andreas Steinegger, Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Kammerobmann-Stellvertreter Josef Kaiser und Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse

Die Landwirtschaftskammer zeichnet auch heuer die „Bäuerlichen Unternehmerinnen 2025“ aus. Auch "Hofheldinnen" aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg wurden dabei für ihre herausragenden Leistungen geehrt.


Gestalterinnen in der Landwirtschaft

Mit beeindruckender Leidenschaft, Kompetenz und Innovationskraft zeigten die bäuerlichen Unternehmerinnen bei der Wahl zur „Hofheldin 2025“, was moderne Landwirtschaft heute ausmacht. Ihre Leistungen stehen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung der heimischen Höfe. „Unsere Hofheldinnen sind bestens ausgebildete, innovative und entscheidungsstarke Frauen, die die Zukunft der Höfe und des ländlichen Raums aktiv gestalten“, gratuliert Vizepräsidentin Maria Pein den Siegerinnen und Nominierten. „Sie sind Gestalterinnen und Vorbilder für mehr als 30.000 steirische Bäuerinnen, die ihre wichtige Rolle als moderne Frauen am Hof sichtbar machen – ob als Quereinsteigerin, Innovatorin oder Betriebsführerin“, betont Pein. „Die starke Kraft der Bäuerinnen zeigt sich nicht zuletzt darin, dass mittlerweile rund ein Drittel der Höfe von Frauen geführt werden“, freut sich Präsident Andreas Steinegger über das hohe Engagement der mehr als 30.000 Frauen in der

steirischen Landwirtschaft.


Platz 2 für eine "Durchstarterin" Sophie Bretterklieber aus Lannach

Für Sophie Bretterklieber aus Lannach steht eines fest: Eine junge Frau kann alles schaffen, wenn sie will! „Als ich mit 18 den Hof übernommen habe, hatte ich keinen Plan, nur schlaflose Nächte“, sagt die ausgebildete Floristin. Doch sie hat schnell „den Schalter umgelegt und mein Herz ist explodiert“. In den 5 Jahren seit der Übernahme hat sie den Karnerhof in Lannach (den sie schon mit 8 Jahren nach dem Tod des Vaters erbte) komplett modernisiert. Sie verbindet den neuen Hofladen mit ihrer Floristik-Werkstatt. Rundherum grasen Rotwild, Freilandschweine und Brillenschafe. Sie verarbeitet deren Fleisch Nose-to-Tail, verwöhnt zusammen mit ihrer Mutter immer mehr Kunden mit dekorierten Jausenplatten und veranstaltet Floristik-Workshops. Zweifelnde Aussagen von Dritten wie „Wie ein Dirndl das alles schaffen will?“ waren für Bretterklieber stets Ansporn. Umso mehr freut sie sich über Feedbacks wie „Schön, was du aus diesem Hof gemacht hast“ und Platz Zwei in der Kategorie Diversifizierung bei den diesjährigen Hofheldinnen. Ein Motto hat sich in all den Jahren bei der passionierten Traktorfahrerin nicht verändert: „Probier’s einfach aus! Eine Frau kann alles schaffen, wenn sie will.“ Und das reicht weit über den Hof hinaus, etwa als

Atemschutzträgerin bei der Freiwilligen Feuerwehr oder als Vorzeige-Floristin bei der Berufs-EM EuroSkills 2025 in Dänemark. Als nächstes möchte sie den Karnerhof in einen Erlebnisbauernhof verwandeln, „damit die Kinder wissen, wo ihr Essen herkommt“ – eine Durchstarterin, die so schnell nichts aufhalten kann.


Sophie Bretterklieber erzielte den 2. Platz in der Kategorie Diversifizierung. Mit den Gratulanten (v.l.n.r.): Landesbäuerin Viktoria Brandner, Kammerobmann Christian Polz, Vizepräsidentin Maria Pein, Bezirksbäuerin Angelika Wechtitsch, Präsident Andreas Steinegger, Landesrätin Simone Schmiedtbauer und Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse
Sophie Bretterklieber erzielte den 2. Platz in der Kategorie Diversifizierung. Mit den Gratulanten (v.l.n.r.): Landesbäuerin Viktoria Brandner, Kammerobmann Christian Polz, Vizepräsidentin Maria Pein, Bezirksbäuerin Angelika Wechtitsch, Präsident Andreas Steinegger, Landesrätin Simone Schmiedtbauer und Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse

Grete Kirchleitner und Johanna Aust – Sonderpreis „Die Sozialen“

Soziales Engagement und menschliches Miteinander sind für Grete Kirchleitner aus Großklein und Johanna Aust aus Vogau keine Überschriften, sondern gelebter Alltag. Die ehemaligen Bezirksbäuerinnen von Leibnitz haben sich über ihren Hofalltag hinaus nicht nur jahrzehntelang für die heimischen Bäuerinnen engagiert – sie sind auch die geistigen Mütter der wohl „süßesten“ Benefizaktion des Landes: Vor 15 Jahren hatte Johanna Aust die Idee, dass Leibnitzer Bäuerinnen mit dem Verkauf von selbst gebackenen Weihnachtskeksen die Kleine-Zeitung-Hilfsaktion „Steirer helfen Steirern“ unterstützen. Was als kleine Idee begann, wurde durch den unermüdlichen Einsatz von Grete Kirchleitner zu einer landesweiten Bewegung, bei der heute Bäuerinnen-Organisationen auf fast allen Teilen der Steiermark sowie zahlreiche Fachschulen mitmachen. Das großartige Ergebnis sind nicht nur feinste regionale Weihnachtskekse unter steirischen Christbäumen, sondern über eine halbe

Million Euro, die auf diesem Weg für Menschen in Not gespendet werden konnten. Allein die

Bäuerinnen in den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg haben bisher 5763 Kilogramm Kekse gebacken und damit 156.000 Euro für „Steirer helfen Steirern“ erbacken.

Ermutigt und organsiert von Grete Kirchleitner, der Gemeinschaft wichtiger ist als Selbstdarstellung.


Selbst gesundheitlich schwierige Zeiten konnten die 70-Jährige im Vorjahr nicht davon abhalten, aus dem Krankenhaus heraus die Aktion mitzuorganisieren. Die verheiratete Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter geht mittlerweile auch in ihrer Rolle als Oma auf und ist nach wie vor auf Landesebene als Seniorenvertreterin der steirischen Bäuerinnen und bei der Katholischen Frauenbewegung aktiv. Zeit ihres Lebens hat sie am traditionsreichen Hartner-Hof in Großklein aber überall mit angepackt, wo sie gebraucht wurde. Vor allem auch in der Buschenschank „Hartner Hütte“, die ihre Familie viele Jahre lang betrieben hat. Dass die begeisterte Köchin und Brotbäckerin dabei immer auf höchste Qualität geachtet hat, zeigen zahlreiche Goldmedaillen bei Brotprämierungen. Was das Wirken der beiden sozial engagierten Bäuerinnen Aust und Kirchleitner aber seit je her prägt ist ihre feste Überzeugung: „Wenn jeder ein Stück beiträgt, entsteht zusammen etwas Großes.“


Hut ab vor diesen Frauen!

Insgesamt haben sich 32 innovative Bäuerinnen um den Titel „Hofheldin 2025“ beworben. 24 Kandidatinnen sind in das Finale gekommen, davon präsentierten sich letztlich 23 einer hochkarätigen Jury. Alle beeindruckten durch ihre beachtlichen unternehmerischen Leistungen, mit denen sie wesentlich zum Erfolg ihrer Betriebe beitragen und wichtige, ermutigende und sympathische Botschafterinnen der steirischen Landwirtschaft sind.


Fotocredits: ©LK Steiermark-Fuchs/Danner

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