"Herr Knill, da fehlt’s am steirischen Hausverstand!"
- la6098
- vor 7 Tagen
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Steirischer ÖAAB fordert mehr Verständnis für Arbeitsrealität, Respekt für Lebensleistung und praxisnahe Maßnahmen für ein gerechtes Pensionssystem.
Mit Empörung reagiert ÖAAB-Landesobmann Bundesrat Günther Ruprecht auf die Forderung von IV-Präsident Georg Knill, das gesetzliche Pensionsantrittsalter auf 70 Jahre anzuheben. „Bei einem solchen Vorschlag muss man klar sagen: Da fehlt’s am steirischen Hausverstand“, so Ruprecht. „Die Realität der meisten berufstätigen Österreicherinnen und Österreicher sieht anders aus als der Alltag in der Industrie-Chefetage. Die nachhaltige Finanzierung des Pensionssystems ist wichtig, darf aber nicht auf Kosten derer gehen, die jahrzehntelang arbeiten und oft körperlich oder psychisch stark belastet sind. Statt unverschämter Vorschläge braucht es Maßnahmen mit Augenmaß, Hausverstand und Respekt vor der Lebensleistung!“
Nicht das gesetzliche Pensionsalter ist das Problem – sondern das faktische
Der Steirische ÖAAB unterstützt Maßnahmen zur Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalter, das dem gesetzlichen immer noch weit hinterherhinkt. Gleichzeitig müssen immer noch existierende Pensionsprivilegien abgeschafft werden. Investitionen in betriebliche Gesundheitsvorsorge und altersgerechte Arbeitsbedingungen verlängern nicht nur das Erwerbsleben, sondern verbessern auch die Lebensqualität. Wer freiwillig länger arbeiten kann und will, soll echte finanzielle Anreizen haben, statt durch starre Altersgrenzen unter Druck gesetzt zu werden. Auch die Einführung einer echten Teilpension ist ein richtiger Schritt, um den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand flexibler zu gestalten.„Wir brauchen kein Pensionssystem nach den Vorstellungen von Funktionsträgern, die den Bezug zur arbeitenden Mitte verloren haben, sondern eines, das der Realität der Menschen gerecht wird. Und wir erwarten uns von steirischen Repräsentanten, dass sie den Hausverstand und das soziale Gespür unserer Region nicht vergessen“, betont Ruprecht.
Fotocredit: Steirischer ÖAAB