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In her shoes: Vernissage von Nina Ortner im Atelier5zehn

  • la6098
  • vor 14 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit
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Mit In her shoes – Erinnerungen tragen – was bleibt, wenn wir gehen – verwandelt die Medienkünstlerin und Fotografin Nina Ortner das ehemalige Schuhgeschäft Krampl im Ortskern von Eibiswald in einen temporären Kunstraum.


Zwischen digitaler und analoger Fotografie entfaltet sich dabei ein vielschichtiges Narrativ, das den historischen und gesellschaftlichen Kontext des Ortes ebenso einbezieht wie persönliche und kollektive Erfahrungen von Bewegung, Wandel und Verortung.


Die Vergangenheit vergegenwärtigen

Der Ausstellungsort – ein leerstehendes Schuhgeschäft – wird dabei bewusst zum Teil der Erzählung: Die Geschichte Eibiswalds als einst florierende Wirtschaftsregion mit Glasproduktion, Bergbau und vielfältigem Einzelhandel steht im Kontrast zur heutigen Realität von Leerstand und Abwanderung. Der ungenutzte Raum wird zur Leerstelle – sowohl physisch als auch emotional. Erinnerungen an Menschen, Begegnungen und Alltagsgeschichten drohen zu verblassen. In diesem Spannungsfeld wird Kunst zur Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen individuellen Biografien und gesellschaftlichem Wandel.


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Kulturelle Projekte wie In her shoes setzen genau hier an: Sie schaffen Begegnungsräume, fördern Identifikation mit dem Ort und regen zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen an. Kunst im Leerstand ist dabei mehr als bloßer Lückenfüller – sie stiftet Sinn, verleiht stillgelegten Räumen neue Bedeutung und zeigt Möglichkeiten auf, wie kulturelle Initiativen zur Wiederbelebung ländlicher Regionen beitragen können.


Ein Stück in ihren Schuhen gehen

Ein zentrales Element der Ausstellung ist die partizipative Einbindung von Frauen aus Eibiswald und Umgebung. Im Vorfeld der Ausstellung besucht Nina Ortner ausgewählte Teilnehmerinnen und porträtiert sie gemeinsam mit einem Paar Schuhe, das eine besondere emotionale Bedeutung trägt. Es geht nicht nur um Lieblingsschuhe im ästhetischen Sinn, sondern um Schuhe, die mit Erinnerungen verknüpft sind: an prägende Lebensphasen, an geliebte Menschen, an schmerzhafte oder glückliche Erfahrungen – an Situationen, in denen ein bestimmtes Paar Schuhe mehr war als nur ein Gebrauchsgegenstand. Diese individuellen Geschichten werden aufgezeichnet und fließen in die künstlerische Umsetzung ein – als Teil einer kollektiven Erzählung über weibliche Lebenswege, Identität und Zugehörigkeit.


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Die Künstlerin lädt Betrachter:innen dazu ein, buchstäblich in die Schuhe anderer zu schlüpfen – sei es als empathischer Akt, als Reflexion über Herkunft und Zukunft, oder als Aufruf zur aktiven Mitgestaltung ländlicher Lebensräume. Die Fotografien – teils dokumentarisch, teils inszeniert – eröffnen Perspektiven auf das, was war, was ist und was sein könnte.


Mit In her shoes entwickelt Nina Ortner nicht nur einen poetischen Kommentar zur Gegenwart ländlicher Regionen, sondern stellt gemeinsam mit den Menschen vor Ort die Frage, welche Wege wir künftig gemeinsam gehen wollen.


Vernissage: Dienstag, 2.9.2025, 17:00

Ausstellungsdauer bis Ende September, öffentlich ganztägig zugänglich

Ort: 8552 Eibiswald 75, Ehemaliges Schuhgeschäft Krampl, Eibiswald

Kunst.Fenster | Eibiswald: eine Kunst- Initiative von Jasmin Holzmann- Kiefer & Siegi Kleindienst


Fotocredits: Nina Ortner

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