„Jungbauern-Transparenzteller“: Mehr Klarheit auf der Speisekarte
- la6098
- vor 3 Tagen
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Die Steirischen Jungbauern bringen Transparenz auf die Speisekarte: Gemeinsam mit der Österreichischen Hagelversicherung zeichnen sie ab sofort Gastronomiebetriebe in der ganzen Steiermark mit dem „Jungbauern-Transparenzteller“ aus – für Wirte, die freiwillig angeben, woher ihre Zutaten stammen. Den ersten Teller erhielt das Restaurant Kupferdachl von Daniel Edelsbrunner in Premstätten.
Transparenz in Zeiten von Mercosur gefragt
In Österreich gibt es rund 31.400 Gastronomiebetriebe – vom Dorfwirt bis zum
Haubenrestaurant. Laut AMA-Umfrage (Februar 2025) gehen fast zwei Drittel der Befragten
mehrmals im Monat essen. Und: 9 von 10 Gästen wählen ihr Lokal auch wegen regionaler
Spezialitäten. Kein Wunder, dass 86 % wissen wollen, woher ihr Essen kommt. „Regionale Qualitätsprodukte liegen voll im Trend. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie würde die bäuerlichen Familienbetriebe stärken und Wertschöpfung im Land halten. Genau das will auch die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode vorantreiben“, erklärt Bgm. David Tischler, Obmann-Stv. der Steirischen Jungbauern.
Die Steirischen Jungbauern holen mit dem „Transparenzteller“ freiwillige Vorreiter vor den
Vorhang. Ausgezeichnet werden Betriebe, die schon jetzt Herkunft transparent machen. „Sie
sind Vorbilder, stärken unsere Landwirtschaft, schützen das Klima durch kurze Transportwege und zeigen, wie’s geht. Gleichzeitig wollen sie andere Wirte motivieren,
nachzuziehen. Denn das Ziel ist klar. „Gerade in Zeiten, wo große Handelsabkommen wie
Mercosur vor einem möglichen Abschluss stehen und Lebensmittel mit viel niedrigeren
Produktionsstandards auf unseren heimischen Märkten kommen könnten, müssen wir im
Sinne der Bauernschaft und der Konsumentinnen und Konsumenten für größtmögliche
Transparenz sorgen. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie – das
sichert Arbeitsplätze und bäuerliche Existenzen“, so Tischler.
Rot-weiß-rote Einkaufskörbe
„Die Landwirtschaft ist jedenfalls systemrelevant. Nur die heimischen Bäuerinnen
und Bauern produzieren das, was wir zum täglichen Leben brauchen – nämlich qualitativ
hochwertige Lebensmittel. Aber auch unsere Lebensgrundlage, der Boden, muss als
kritische Infrastruktur deklariert werden. Denn wir sollten mittlerweile verstehen: Ohne Boden
kein Essen – und von Beton kann man nicht abbeißen“, so Dr. Mario Winkler, Prokurist der Österreichischen Hagelversicherung.
Gastro und Bauern: Partner auf Augenhöhe
Premiere feierte die Auszeichnung im Kupferdachl in der Marktgemeinde Premstätten: Wirt
Daniel Edelsbrunner arbeitet mit über 20 bäuerlichen Betrieben zusammen, die ihn mit
frischer Qualität aus der Region beliefern. „Die Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten ist für uns essenziell. Wenn wir wollen, dass die regionale Struktur unserer Landwirtschaft mit bester Qualität weiterhin Bestand hat, müssen wir gemeinsam daran arbeiten. Mit der Herkunftskennzeichnung, die wir in unserem Betrieb freiwillig betreiben, schaffen wir Transparenz und stärken das Vertrauen unserer Gäste. Das ist eine Chance für die Gastronomie, die Leistungen unserer heimischen Bäuerinnen und Bauern hervorzuheben. Denn am Ende profitieren alle: unsere Gäste, das Klima durch die kurzen Transportwege, die Produzenten unserer Lebensmittel und die ganze Branche“, so Edelsbrunner.
Fotocredits: K.K.