Mit neuer, frischer Motivation und sehr großer Tatkraft gehen die Protagonisten der Klima- und Energiemodellregion (KEM) "Grünes Band Südsteiermark" in die bereits dritte Weiterführungsphase! In den nächsten drei Jahren wird der gänzliche Ausstieg aus fossiler Energie angestrebt!
Kommunale Kooperationen dank KEM
In Klima- und Energiemodellregionen arbeiten Gemeinden zusammen, um Energieeffizienz und Erneuerbare Energie, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und das Bewusstsein dafür zu steigern. Im „Grünen Band Südsteiermark“ sind es die Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark mit Bgm. Gerhard Rohrer, AL Mag. Ing. Manfred Lechner (Träger der KEM) und die Marktgemeinde Straß in Steiermark mit Bgm. Reinhold Höflechner und AL Friedrich Deutschmann an der Spitze, die an ehrgeizigen Zielen arbeiten und ihre Hausaufgaben gemacht haben, wie die jüngste Präsentation gezeigt hat.
„Grünes Band“ leitet sich vom „European Green Belt“ (Grünes Band Europa) ab, der ehemalige „eiserne Vorhang“ wurde zu einer unersetzbaren Lebensader, einem Biotopverbundsystem, das 24 Staaten über 12.500 km von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer verbindet. Die beiden engagierten KEM Prtnergemeinden Straß in Steiermark und St. Veit in der Südsteiermark liegen an diesem Grünen Band und damit in einem einzigartigen Lebensraum europäischer Flora und Fauna!
Herausfordernde und arbeitsreiche Weiterführungsphase
Gleich insgesamt 13 neue energie- und klimabewusste Umsetzungsmaßnahmen stehen in der aktuellen KEM Phase bis Oktober 2026 im Mittelpunkt zahlreicher Aktivitäten. Die Fäden dafür laufen bei Modellregionsmanager DI Christian Luttenberger, den beiden Bürgermeistern Höflechner und Rohrer sowie den beiden Amtsleitern Friedrich Deutschmann und Manfred Lechner zusammen. Dabei gehen die Kommunen als Vorbild mit guten Beispielen voran, um bei der Bevölkerung das Bewusstsein für notwendige Investitionen in die Zukunft für diverse Energiesparmaßnahmen zu wecken.
Monatliche Energiebuchhaltung für kommunale Gebäude
Das Maßnahmenbündel beginnt bei einer monatlichen Energiebuchhaltung für kommunale Gebäude. "Unsere Marktgemeinde ist groß geworden, daher gibt es grundsätzlich auch einen großen Energieverbrauch. Daher sind Maßnahmen wichtig und richtig! Selbst würde man ohne eine Energiebuchhaltungf gar nicht drauf kommen, wo es großes Einsparungspotenzial gibt", betont Bgm. Höflechner. "Wir müssen bewusster hinschauen und Dinge sehen, auf die man sonst gar nicht draufkommt!", meint auch Bgm. Rohrer.
KEM Manager Luttenberger sieht in der Energiebuchhaltung auch wichtige Möglichkeiten, Energietarife der Kommunen zu optimieren.
Kostenlose Energie- & Förderberatungen
Eine weitere wichtige Maßnahme betrifft kostenlose Energie- & Förderberatungen für die Bevölkerung mit dem Fokus auf Wärmewende und Ökostromanlagen sowie eine verstärkte Bewusstseinsbildung durch umsetzungsorientierte Veranstaltungen unter dem Motto „Wärmewende – Was kann ich tun?“. Dazu zählen etwa die Öffentlichkeitsarbeit mit einem Schwerpunkt auf Wärmewende und erneuerbare Energieträger und KEM-Aktivitäten.
"Es ist wichtig, dass die Bevölkerung bei Neubauten und Sanierungen über die Förderungsmöglkichhkeiten Bescheid wissen", so Bgm. Rohrer. Daher verweist Bgm. Höflechner auch auf kostenlose Bauberatungen in beiden KEM-Gemeinden.
„Heizungstausch & klimafit sanieren"
Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung der KEM Grünes Band Südsteiermark mit der KEM Gabersdorf-Schwarzautal wird es zum Thema „Heizungstausch & klimafit sanieren" am 12. April 2024 in der Zeit von 15 bis 18 Uhr in der ESV-Halle in Wolfsberg im Schwarzautal 182 einen Informationsnachmittag geben.
Maßnahmen zur Krisenversorgung
Gerade ist man in beiden KEM Gemeinden auch dabei, die Umsetzungskonzepte mit breiter Beteiligung zu realisieren. Ins Treffen geführt werden eine Blackout-Vorsorge durch massive Umsetzung von Ökostrom-Speicheranlagen, Notfall-Resilienzsystemen und Anlagen zum Eigenverbrauch. Wesentlicher Teil der vorsorge ist nun die weitere Umsetzung kommunaler Eigen- und Krisenversorgung mit Photovoltaik-, Stromspeicher- und Notstromaggregate-Anlagen. "Im Mittelpunkt stehen bei uns zwecks Black-out-Vorsorge regionale Sicherheitsinseln für unsere Bevölkerung, die dort Informationen und Helfer bekommt, um der Verunsicherung entgegen zu wirken", bekräftigt Bgm. Höflechner.
Umsetzung nachhaltiger Mobilität
Forciert wird nachhaltige Mobilität mit Fokus auf Umsetzungen und Verbesserungen für Fahrradfahren, und das Zufußgehen . So sollen etwa alte Wege wieder aktiviert werden.
"Es ist der Job der Politiker, zu Lösungen und Umsetzungen zu kommen", versichert Bgm. Rohrer. Bgm. Höflechner erwähnt in diesem Zusammenhang den Schul-Fokus mit Einrichtung einer so genannten Bussi- und Baba Zone (zu Stoßzeiten Verkehr reduzieren), das Mobilitätsmarketing für ein regionales Ruftaxisystem (regio Mobil), Busverkehrsbündel, sowie neue Radverkehrs- und Mobilitätskonzepte.
Erneuerbare Energiegemeinschaften
In insgesamt sechs Workshops wird die Bevölkerung in nächster Zeit über die Sinnhaftigkeit der Gründung von gemeindeübergreifenden Energiegemeinschaften informiert. Das Thema soll auch konkreter Inhalt der künftigen Energie- und Förderberatung werden.
Wärmemanagementkonzepte für öffentliche Gebäude
Bei der Umsetzung von Wärmemanagementkonzepten für öffentliche Gebäude soll die Steuerung von Wärme automatisiert werden. Dazu werden sechs Detailplanungen für die Umsetzung für sechs öffentliche Gebäude (u.a. VS St. Nikolai ob Draßling, Zentrum im Berg in St. Nikolai ob Draßling) im Sinne einer Wärmewende erfolgen.
Angestrebt wird ferner eine Wärmewende in öffentlichen Gebäuden durch einen möglichen Heizungstausch auf erneuerbare Energieträger, Senkung des Heizwärmebedarfs und die Sanierung und Modernisierung von Heizungen.
Öffentliche Beleuchtungsoptimierung
Eine weitere öffentliche Beleuchtungsoptimierung erfolgt in beiden KEM Gemeinden durch Umsetzung auf LED-Beleuchtung und den Einsatz von innovativen Effizienztechnologien. Damit wären laut Bgm. Höflechner enorme Stromeinsparungen möglich.
Auf der Agenda steht laut KEM-Manager Luttenberger auch die Entwicklung eines kleinregionalen Ressourcenparks in der KEM Grünes Band Südsteiermark. "Bei sämtlichen Maßnahmen kooperiert die KEM mit regionalen Unternehmen, die in allen Maßnahmen operativ und aktiv eingebunden sind! Auch die Bevölkerung wird vom KEM-Tam eingeladen, die neuen Wege der KEM mitzugehen und zu nutzen!", betont Manager Luttenberger abschließend. Dafür stehe der KEM für drei jähre ein Budget von 250.000,- Euro zur Verfügung, wobei man bei den umfassenden Maßnahmen auch Förderungen nutzen möchte.
Foto: Heribert G. Kindermann, MA