
Unabhängig von den europaweiten und bundespolitischen Diskussionen über die EU-Renaturierungsverordnung geht die Steiermark ihren naturverbundenen Weg konsequent weiter. indem Intakte Ökosysteme sollen erhalten und lebensraumverbessernde Maßnahmen gesetzt werden. Dieser Tage hat nun LR Ursula Lackner eines der Best-Practice-Beispiele besucht, um sich von den Maßnahmen persönlich zu überzeugen.
Lokalaugenschein im Attemsmoor in Straß
LR Ursula Lackner besichtigte gemeinsam mit der Europaschutzgebietsbetreuerin Andrea Bund von der Baubezirksleitung Südweststeiermark und Bgm. Johann Lappi das Attemsmoor in der Marktgemeinde Straß in Steiermark. Es gilt als eines der Best-Practice-Beispiele und ist auf einer Fläche von rund 12 ha seit dem Jahr 1973 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und damit wichtiger Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten.
Aufgrund des stetigen Rückganges des Grundwasserkörpers drohte der seit rund 20 Jahren bestehende Moortümpel völlig zu verlanden. Die Marktgemeinde Straß in Steiermark hat deshalb ein Projekt zur Moorrenaturierung gestartet, das aktive Renaturierungsmaßnahmen sowie bewusstseinsbildende und besucherlenkende Maßnahmen beinhaltet.
Im heurigen Februar erfolgte die Vertiefung und Erweiterung des Moortümpels mittels Langstiel-Bagger. Wenige Wochen später wurde ein neuer Holzsteg in pendelndem Verlauf über den östlichen Teil des Moores bis zur Waldfläche errichtet.

Wanderung durch das Strasser Attemsmoor: (v.l.) Bgm. Johann Lappi, Andrea Bund und LR Ursula Lackner.
Weitere wichtige Renaturierungsarbeiten
Die nächsten Schritte im LEADER-Projekt sind nun Holzschlägerungen, die Schilfmahd, um das Zuwachsen des Moorkörpers zu verhindern sowie die Errichtung von besucherlenkenden und bewusstseinsbildenden Installationen. Die Fertigstellung des Rundweges, die Aufstellung der Informationstafeln und der bekletterbaren Tierfiguren aus Holz. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 195.000 Euro. Davon werdenrund 135.000 Euro über LEADER gefördert. Das ist eine EU-, Bund- und Land-kofinanzierte Förderung im Rahmen des nationalen GAP-Strategieplans für Österreich. Die seitens des Naturschutzes des Landes Steiermark inkludierte Förderung liegt bei einem Zuschuss in der Höhe von etwa. 27.000 Euro.
Lackner dankt für das große Engagement
"Diese und viele weitere Renaturierungsprojekte im ganzen Land sind alle auf ein Ziel ausgerichtet: Unsere Natur- und Kulturlandschaften wieder ein Stück weit vielfältiger und damit gesünder werden zu lassen. Das ist die Grundlage dafür, dass wir besser mit den Auswirkungen der Klimaveränderungen umgehen können, intakte Ökosysteme vorfinden und so unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Steiermark hinterlassen können. Ein besonderer Dank gilt all jenen, die mit großem Engagement zum Erfolg der Maßnahme beitragen“, betont LR Lackner.
Zufriedene Bilanz
Insgesamt förderte das Naturschutzreferat des Landes in den letzten vier Jahren mehr als 30 große Renaturierungsprojekte in der ganzen Steiermark. Viele weitere Maßnahmen und Projekte auf Initiative von Umwelt- und Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner, die nicht zuletzt dafür das Naturschutzbudget im Laufe dieser Legislaturperiode beinahe verdoppelt hat, folgten ebenso.
Vom Wildnisgebiet im hohen Norden bis zu den Weinbergen im Naturpark Südsteiermark, vom Dachstein-Gletscher bis zu den Streuobstwiesen in der Oststeiermark, von Almen und schroffen Felswänden in der Obersteiermark bis hin zu bunten Wildblumenwiesen und fruchtbarem Ackerland in den Ebenen – die Steiermark ist in ihrer natürlichen Vielfalt einzigartig. Doch die Biodiversität genannt, gerät zunehmend durch Bodenversiegelung, Intensivierung der Landwirtschaft, aber auch aufgrund des Klimawandels, der vielen Pflanzen und Tieren den Lebensraum raubt, unter Druck.
Fotocredits: Land Steiermark/Samec